Das Inseli befindet sich am linken Seeufer der Stadt Luzern in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, des Kultur- und Kongresszentrums (KKL) und der Hochschulen. Als zentral gelegener Freiraum, nimmt das Inseli eine bedeutende Rolle für die ganze Stadtbevölkerung, Gäste aus dem Umland und Touristen ein. Die mächtigen Bäume, die Liegewiese und der wunderbare Blick auf den See und das gegenüberliegende Ufer machen das Inseli zu einem bedeutenden Freiraum. Der urbane Charakter und die zentrale Lage stellen weiter auch attraktive Bedingungen für die Durchführung von Veranstaltungen dar.
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Interessante Perspektiven auf das Inseli als Ort der Veränderung: Vom Inseli der Seligen zum Ort der vielfältigen Nutzung.
Zwei prägende Volksinitiativen für das Inseli
2017 wurde die Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» angenommen. Bei der Umsetzung der Initiative zeigte sich, dass die Erweiterung der Grünfläche mit den besonderen Ansprüchen der Määs nicht – wie im Vorfeld der Abstimmung angenommen – vollständig kombinierbar ist. Der Stadtrat hat deshalb 2020 den Wettbewerb zur Neugestaltung des Inseli sistiert und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Sie bestätigt, dass die Grünfläche nicht erweitert werden kann, wenn die Lozärner Määs mit dem Lunapark in der bisherigen Form weiterhin dort stattfindet. Der Stadtrat hat sich damals in seiner Interessenabwägung für die Variante «Grünes Inseli» ausgesprochen und entschieden, für die Lozärner Määs einen neuen attraktiven Standort zu suchen. Er erachtete es vor allem im Hinblick auf den Durchgangsbahnhof und dessen Bauphasen als wichtig, das Inseli als hochwertigen Freiraum zu gestalten.
Daraufhin hat am 23. Mai 2022 ein Initiativkomitee die Initiative «Die Määs muss auf dem Inseli bleiben!» eingereicht. Sie fordert, dass die Lozärner Määs weiterhin am traditionellen Standort Inseli mit Schaubuden, Bahnen und Marktständen durchgeführt werden soll. Der Stadtrat überprüfte seine Haltung und empfahl den Stimmberechtigten die Annahme der Initiative «Die Määs muss auf dem Inseli bleiben!». Er will am Standort Inseli für die Lozärner Määs festhalten. Der ehemalige Carparkplätz soll in Anlehnung an die Variante «Grosser Platz» aus der Machbarkeitsstudie umgestaltet werden. Ausschlaggebend für diesen Entscheid war, dass zwischenzeitlich Unsicherheiten zum Standort der Määs während der Bauzeit des Durchgangsbahnhofes soweit möglich mit den SBB geklärt werden konnten. Die SBB hat zugesichert, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hand für die Durchführung der Lozärner Määs während der Bauphasen des Durchgangsbahnhofs bietet.
Die Bevölkerung folgte der Empfehlung des Stadtrates und nahm im November 2023 die Initiative «Die Määs muss auf dem Inseli bleiben!» an. Damit wird die Neugestaltung des Inseli auf die Bedürfnisse der Määs ausgerichtet. Der Entscheid für die Määs ist aber nicht ein Entscheid gegen eine ökologische Aufwertung. Vielmehr wird das Resultat als Auftrag interpretiert, die beiden Anliegen zu kombinieren. Ziel der Neugestaltung ist, weiterhin Platz für die Määs und insbesondere für die grossen Fahrgeschäfte zu bieten und gleichzeitig den ehemaligen Carparkplatz aufzuwerten sowie ins Gesamtgefüge zu integrieren.
Der Prozess zur Neugestaltung des Inseli ist unterwegs
Mit der Neugestaltung sollen die Qualitäten und Eigenheiten des Inseli noch stärker inszeniert werden. Der Charakter als Naturort soll ausgebildet und besser sichtbar gemacht werden. Der ehemalige grosse Carparkplatz soll die Qualitäten des see-zugewandten Teils der Anlage («Inseli Park») ergänzen und einen Beitrag zum aussergewöhnlichen Charakter dieses beliebten Ortes leisten.
Als nächster Schritt wird ein Studienauftrag (nach SIA 143) durchgeführt. Basierend auf den Forderungen der angenommenen Volksinitiative “Die Määs muss auf dem Inseli blieben”, welche im B+A 15/2023 aufgearbeitet wurden, haben die städtischen Stellen in Zusammenarbeit mit einem Beurteilungsgremium ein Programm entwickelt. Dieses regelt den Prozess des Studienauftrags und legt die wichtigen zu schaffenden Qualitäten fest. Der Fokus der Neugestaltung ist auf die Nutzung als Veranstaltungsraum (für die Lozärner Määs und weitere Veranstaltungen), den Schutz und die Aufwertung der Grossbaumstandorte, sowie die ökologische Gestaltung der Ufer- und Flachwasserzone um das Inseli gerichtet. Da Veranstaltungen wie die Määs den Veranstaltungsplatz im Bereich des ehemaligen Carparkplatzes nur wenige Wochen pro Jahr besetzen, richtet sich ein weiterer Fokus auf die Organisation des sozialräumlichen Betriebs dieses Platzes während dem Rest des Jahres. Dazu wurden nebst der Landschaftsarchitekturdisziplin auch eine Stadtsoziologin und ein Entwickler von Kundenerlebnissen in das Beurteilungsgremium einberufen. Im Frühling 2025 wird das Beurteilungsgremium das Projekt eines Teams zur Umsetzung empfehlen. Alle Projekte und Einblicke in den gesamten Prozess werden in einer Ausstellung im Frühjahr 2025 für alle zugänglich ausgestellt.
Nach dem Studienauftrag folgen das Vor- sowie das Bau- und Auflageprojekt (2025 bis 2027). Läuft alles nach Plan, kann 2028 mit den Bauarbeiten für die Neugestaltung begonnen werden. Bis zur Neugestaltung wird die aktuelle Zwischennutzung auf dem Inseli weiterbetrieben.
Zwischennutzung «universum.»
Da keine Reisecars mehr auf dem Inseli anhalten und parkieren, konnte am 1. Juli 2023 die Zwischennutzung «universum.» mit einem kleinen Fest eröffnet werden. Auf der rund 3‘000 m2 grossen Fläche finden in der Sommersaison eine Kinderbaustelle, Pétanquebahn, temporäre Begrünung, vielseitige Sitzgelegenheiten, Tischtennistische und eine Buvette Platz. Über das autonome Verleihsystem Box-Up können von 8.00 bis 22.00 Uhr Spielsachen wie Kubb, Cornhole, Spikeball oder Pétanque bis hin zu Gesellschaftsspielen ausgeliehen werden. Das Angebot wird durch viele vielseitige Veranstaltungen ergänzt. Der neu entstandene Freiraum soll für alle zugänglich und nutzbar sein. Auf der Webseite der Zwischennutzung «universum.» finden Sie immer die aktuellen Informationen zu Öffnungszeiten, Angeboten und Veranstaltungen.
Anfang 2023 wurde dem Verein «Zwischennutzung Inseli», welcher das «universum.» betreibt, der Zuschlag erteilt. Dahinter stehen die beiden Konzepte «Uni für alle» (Universität Luzern) und «Luzerner Dorf» (Die Waldstätter). Detailliertere Informationen zum Ausschreibungsprozess und den eingereichten Konzepten finden Sie auf dialogluzern.ch.
Chronologie Inseli und linkes Seeufer
Inseli:
- B+A 4/2017 Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine»
- Machbarkeitsstudie Inseli
- B+A 15/2023 Initiative «Die Määs muss auf dem Inseli bleiben»
Linkes Seeufer:
- B+A 3/2017: “Entwicklungskonzept für das linke Seeufer und das Gebiet Tribschen”
- Synthesebericht Testplanung linkes Seeufer
- Entwicklungskonzept linkes Seeufer
- B+A 18/2021: “Entwicklungskonzept für das linke Seeufer und das Gebiet Tribschen II”
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Ressort Gebietsentwicklung und öffentlicher Raum
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