Mit ihrem weissglänzenden Gefieder und ihrer stattlichen Grösse sind Höckerschwäne majestätische Tiere, welche die Menschen seit jeher faszinierten. Trotz ihrer Grösse können Höckerschwäne fliegen und gehören damit zu den schwersten flugfähigen Vögeln weltweit.
Ursprünglich heimisch in Asien, wurden Höckerschwäne bereits im Mittelalter zur Bereicherung der Schlossgärten und Weiheranlagen nach Mitteleuropa gebracht. Immer wieder entflogen und verwildert, siedelten sie sich in der Folge an Seen und Flüssen an.
Luzerner Schwan – die ersten waren gratis!
Wann genau erstmals Höckerschwäne in Luzern auftreten, ist nicht bekannt. Bekannt hingegen ist, dass 1690 der Luzerner Grossrat Ludwig Christoph von Wyher der Stadt Luzern vier Schwäne schenkte, die daraufhin ausgesetzt wurden. Bekannt ist auch, dass der Höckerschwan schon 1709 in Luzern unter Schutz gestellt wurde. Trotzdem waren es um 1900 aus menschlicher Sicht zu wenige, was die Ornithologische Gesellschaft Luzern (OGL) dazu veranlasste, Jungschwäne zu züchten und freizulassen. Dies so erfolgreich, dass Mitte des 19. Jahrhunderts der Ruf nach einer Beschränkung laut wurde. So wurden zwischen 1957 und 1975 über 500 Schwäne nach auswärts verkauft oder verschenkt! Die Abgabe der Schwäne wurde bis anfangs der Neunzigerjahre fortgesetzt.
Heute nutzen viele Höckerschwäne die Luzernerbucht ganzjährig als Lebensraum. Sie stehen immer noch unter Schutz und dürfen nicht bejagt werden. Die Schwanenzucht gehört jedoch der Vergangenheit an.
Stopp Füttern
So reizvoll das Füttern von Schwänen auch ist, für die Tiere selber ist es kontraproduktiv. Der Höckerschwan ernährt sich eigentlich von Wasserpflanzen und den darin befindlichen Kleintieren, die er mit seinem langen Hals unter Wasser sucht. Fütterungen mit Brot haben jedoch eine grosse Lockwirkung auf die Schwäne. So halten sich an den Futterstellen zahlreiche Tiere auf engem Raum auf, was zur Übertragung von Krankheiten führen kann.
Fütterungen sind oft auch dafür verantwortlich, dass sich Schwäne an heiklen Standorten aufhalten und brüten. Beispielsweise locken Passanten am Schwanenplatz die Tiere mit Futter vom Seeufer weg bis aufs Trottoir, wo sie auf die Strasse gelangen und den Verkehr wie auch sich selber gefährden. An der Ufschötti oder im Lido kann die gehäufte Anzahl Schwäne zu heiklen Begegnungen mit Kindern führen. Ausserdem verschmutzen die Tiere mit ihrem Kot Seeufer und Trottoir.
Deshalb gilt: Wer Freude an Schwänen hat, lässt das Füttern sein und beobachtet die Tiere stattdessen. Interessante Facts und Beobachtungstipps finden sich in den Faltblättern Naturschauplätze Wasservögel.