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3. Dezember 2024
Am 25. September 2022 hat die Stimmbevölkerung die Klima- und Energiestrategie der Stadt Luzern klar angenommen. Darin sind ambitionierte Ziele definiert. Nun liegt die Erfolgskontrolle für das Jahr 2023 vor.

Im Detail:

Die Stadt Luzern verfolgt seit mehr als 20 Jahren eine ambitionierte Klima- und Energiepolitik. Mit Annahme der Klima- und Energiestrategie im Herbst 2022 hat sich die Stadtluzerner Stimmbevölkerung für eine Weiterführung und Intensivierung dieser Politik ausgesprochen. Unter anderem sollen die energiebedingten Treibhausgasemissionen bis 2040 auf null gesenkt werden. Spätestens ab 2045 soll zudem kein Atomstrom mehr bezogen werden. Gleichzeitig ist die Produktion von Solarstrom bis 2050 massiv auszubauen.

Jährlich wiederkehrend erstellt die Stadt Luzern eine Energie- und Klimabilanz. Sie liefert Antworten auf die Frage, ob die Stadt betreffend Zielerreichung auf Kurs ist. Untenstehend finden sich Informationen samt Grafiken zu den drei wichtigsten Zielen.

Ziel 1: Kein Bezug von Atomstrom ab 2045

Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima und aufgrund der ungelösten Entsorgungsfrage nuklearer Abfälle hat die Stadt Luzern bereits Ende 2011 den Atomausstieg per 2045 beschlossen. Damals belief sich der Anteil Atomstrom am Stromverbrauch auf Stadtgebiet auf rund 60 Prozent.

Die Zahlen aus der neusten Erfolgskontrolle zeigen: Der Anteil Atomstrom hat sich bis 2023 auf 20 Prozent reduziert. Der wegfallende Atomstrom wurde grösstenteils mit Strom aus Wasserkraft ersetzt. Einen grossen Einfluss auf die Zusammensetzung des Stroms hat der sukzessive Ausstieg des städtischen Energiedienstleisters ewl Energie Wasser Luzern aus Bezugsrechten von Atomstrom. Seit 2020 bietet ewl ihren Privatkund*innen überhaupt keine Atomstromprodukte mehr an. Das führte in den Jahren 2020 und 2021 zu einer deutlichen Verringerung des Atomstromanteils.

Ebenfalls erfreulich: Nicht nur bei der Zusammensetzung des Stroms, sondern auch beim Stromverbrauch konnten Verbesserungen erzielt werden. Seit 2010 hat der Stromverbrauch in der Stadt Luzern um etwa 10 Prozent abgenommen. Weil gleichzeitig die Bevölkerung zunahm, beträgt die Abnahme des Stromverbrauchs pro Kopf sogar rund 20 Prozent.

Stromverbrauch [GWh]
Erläuterungen zur Abbildung 1: Entwicklung Stromverbrauch und Stromherkunft der Stadt Luzern in Gigawattstunden (GWh)
für die Jahre 2004 bis 2023. Die schwarzen Punkte zeigen den gesamten Stromverbrauch auf Stadtgebiet.
Die Anteile der verschiedenen Energieträger am Stromverbrauch sind farbig dargestellt.

Ziel 2: Die Produktion von Solarstrom soll bis 2050 massiv ausgebaut werden

Wenn zukünftig im grossen Stil Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen und Verbrennungs- durch Elektromotoren ersetzt werden, braucht es mehr Strom aus erneuerbaren Quellen. Auch müssen die verbleibenden 20 Prozent Atomstrom in der Stadt Luzern durch erneuerbaren Strom ersetzt werden. Einen möglichst grossen Anteil davon will die Stadt Luzern auf ihrem Gemeindegebiet produzieren. Deshalb soll bis 2050 die Produktionskapazität für Solarstrom in der Stadt gegenüber 2020 um einen Faktor 18 auf 180 Megawatt-Peak (MWp) ausgebaut werden. Davon ist man noch weit entfernt: Ende 2023 waren in der Stadt Luzern Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 17.3 MWp installiert. Dies entspricht einer Fläche von etwa 80'000 Quadratmetern oder 11 Fussballfeldern. Damit können immerhin knapp 4 Prozent des Stromverbrauchs der Stadt Luzern produziert werden.

Beim Ausbau der Photovoltaik geht die Stadtverwaltung mit gutem Beispiel voran. Bis 2035 sollen alle dafür geeigneten Dachflächen im Besitz der Stadt mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Ende Oktober wurde die Anlage auf dem Stadtarchiv mit einer Leistung von 41 Kilowatt-Peak (kWp) in Betrieb genommen. Derzeit entsteht auf dem Haus der Informatik eine Anlage mit 73 kWp. Im Frühjahr 2025 folgen weitere Anlagen, darunter eine 148-kWp-Anlage auf dem Schulhaus Matt und eine 30-kWp-Anlage auf dem Stadthaus.

Leistung [MWp]
Erläuterungen zur Abbildung 2: Die schwarze Linie zeigt die Entwicklung der bisher installierten Leistung an
Photovoltaikanlagen in der Stadt Luzern in MWp für die Jahre 2005 bis 2023. Die blaue Linie zeigt, wie die
Entwicklung gemäss Klima- und Energiestrategie ab 2020 verlaufen sollte (Zielpfad).

Ziel 3: Reduktion der energiebedingten Treibhausgasemissionen bis 2040 auf null

Ob aus Öl- und Gasheizungen, Benzin- und Dieselmotoren oder Flugzeugtriebwerken: Die Schweizer Bevölkerung produziert viel zu viel CO2 und andere klimaschädliche Treibhausgase. Die Stadt Luzern will mit gutem Beispiel vorangehen und die  Treibhausgasemissionen aus Energieanwendungen auf Stadt-gebiet bis 2040 auf null reduzieren. Im Jahr 2023 betrug der Wert 4.20 Tonnen CO2 pro Kopf. Gegenüber dem Jahr 2000 entspricht dies einer Abnahme um etwa 40 Prozent. Insbesondere der CO2-Ausstoss von Öl- und Gasheizungen konnte in den vergangenen zwei Jahrzehnten um etwa die Hälfte reduziert werden. Unter anderem, indem fossile Heizungen vermehrt durch komplett erneuerbare Heizungen wie Wärmepumpen ersetzt wurden. Dagegen blieben die Treibhausgasemissionen des Verkehrs (inklusive Flugverkehr) in den letzten Jahren bis auf die Corona-Jahre 2020 und 2021 recht konstant. Doch auch hier kommt Bewegung in die Sache: 2022 haben die Stadtluzerner*innen erstmals mehr neue Personenwagen mit voll- oder teilelektrischen Antrieben als neue mit konventionellen Benzin- oder Dieselmotoren gekauft.

Auch hier übernimmt die Stadtverwaltung eine Vorreiterrolle. Die verbleibenden Öl- und Gasheizungen in städtischen Liegenschaften sollen bis 2035 durch erneuerbare Alternativen ersetzt werden. Ebenso werden bei Neubeschaffungen von Fahrzeugen wenn immer möglich erneuerbare Antriebssysteme bevorzugt.

Treibhausgasemissionen pro Kopf
Erläuterungen zur Abbildung 3: Entwicklung der energiebedingten Treibhausgasemissionen der Stadt Luzern
in Tonnen CO2-Äquivalente (t CO2eq) pro Kopf und Jahr: Die schwarzen Punkte zeigen die bisherige Entwicklung
für den Zeitraum von 1990 bis 2023 und die farbigen Flächen die Anteile der verschiedenen Energieträger.
Die graue Linie zeigt die beabsichtigte Entwicklung (Zielpfad) gemäss
Klima- und Energiestrategie bis 2040.

Erste umfassende Zwischenbilanz wird 2026 gezogen

Zu den neuesten Zahlen der städtischen Energie- und Treibhausgasbilanz sagt Marco Baumann, Umwelt- und Mobilitätsdirektor: «Über die letzten Jahre konnten wir bei sämtlichen Zielen deutliche Fortschritte verzeichnen. Um unsere Ziele zu erreichen, braucht es allerdings noch eine markante Beschleunigung. Dafür müssen alle Beteiligten am gleichen Strick ziehen – Privatpersonen, die Wirtschaft und die öffentliche Hand.» Die Stadtverwaltung setzt zurzeit die 32 beschlossenen Massnahmen aus der Klima- und Energiestrategie um. Eine umfassende Zwischenbilanz zum Stand der Massnahmenumsetzung und der Zielerreichung wird voraussichtlich 2026 in einem Reportingbericht gezogen.

Vielseitige Förderung durch die Stadt Luzern

Gebäude effizienter heizen oder besser dämmen, Öl- und Gasheizungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzen, selber erneuerbaren Strom produzieren: Auf www.energiefoerderung.stadtluzern.ch finden sich diverse Förderprogramme. Wer genau wissen will, welches erneuerbare Heizsystem für welche Liegenschaften geeignet ist, findet auf www.klimafreundlichheizen.ch alle Infos. Und auf www.wir-leben-klimaschutz.ch finden sich viele Tipps darüber, was jede*r Einzelne von uns fürs Klima tun kann.

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Erfolgskontrolle Energiereglement Medienmitteilung 03.12.2024 (PDF, 407.36 kB) Download 0 Erfolgskontrolle Energiereglement Medienmitteilung 03.12.2024
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