Der Schweizerhofquai wird zwischen Schwanenplatz und Kurplatz teilweise entsiegelt. Die Entsiegelung folgt dem Grundsatz: Die Bäume geben den Takt vor. Daher erfolgt der Wechsel von Asphalt auf Mergel etappenweise und nimmt Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Bäume. Die erste Etappe startet im Winter 2025/26.
Aktuelles
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Aktuelles
Die Planauflage für die erste Etappe der Entsiegelung am Schweizerhofquai erfolgt ab dem 29. November 2024 während 20 Tagen.
Ausgangslage
Mit Postulat 216 wurde der Stadtrat eingeladen, eine Teilentsiegelung des Schweizerhofquais vom Schwanenplatz bis zum Kurplatz zu prüfen. Bei der teilweisen Entsiegelung könnte der seeseitige Asphaltbereich durch einen Mergelbelag ersetzt werden. Der Quaibereich vom Kurplatz in Richtung Casino ist bereits heute so gestaltet.
An der Sitzung des Grossen Stadtrats vom 9. März 2023 wurde das Postulat vollständig überwiesen. Damit erhielt das Tiefbauamt der Stadt Luzern den politischen Auftrag, eine Entsiegelung des Schweizerhofquais zu prüfen und ein Projekt auszuarbeiten.
Für den Stadtrat hat die Entsiegelung des öffentlichen Raums eine hohe Priorität. Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Jahren Massnahmen eingeleitet und Projekte umgesetzt, um Versiegelungen zu minimieren oder die Entsiegelung zu fördern.
Bäume
Die Doppelreihe Rosskastanien ist charakteristisch für den Schweizerhofquai und trägt zur Attraktivität dieser beliebten Flanierzone bei. Die mit einem Belagswechsel von Asphalt auf Mergel verbundenen baulichen Massnahmen können je nach örtlichen Gegebenheiten einen grossen Eingriff in das über einen langen Zeitraum entstandene Wurzelsystem darstellen. Dies führt in der Folge zu zusätzlichem Stress für die Bäume und gefährdet den aktuellen Bestand der alten Bäume.
Eine Entsieglung ist grundsätzlich gut für den Baum. Die Entsieglung ist aber situativ zu prüfen. Bei den Analysen am Schweizerhofquai stellten Fachleute fest, dass sich die feinen Versorgungswurzeln direkt unter dem Asphalt in den oberen Bodenschichten befinden. Der vorhandene Asphalt-Deckbelag schützt das Wurzelwerk vor Verdichtung und äusseren Einflüssen aufgrund des hohen Nutzungsdrucks. Eine Entfernung des Belags würde dazu führen, dass die Versorgungswurzeln gekappt oder beschädigt werden, und die Bodenschichten aufgrund der erhöhten Verdunstung des Mergelbelags rasch austrocknen.
Die Bäume am Schweizerhofquai haben sich über einen langen Zeitraum dem Umfeld angepasst. Ältere Bäume könnten eine flächige Entfernung des Asphalts nicht überleben. Ihnen fehlt die Vitalität, die Versorgungswurzeln zu regenerieren und sich an die neue Situation anzupassen. Eine Entsiegelung würde den vorhandenen Baumbestand schwächen und die Lebensdauer stark verkürzen. Die Umsetzung des Gestaltungsprojekts wird daher dem Gesundheitszustand der Bäume angepasst. Entsiegelt wird erst, wenn die älteren Bäume das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.
Da die Bäume unterschiedlich alt sind und jeweils einen anderen Gesundheitszustand aufweisen, soll die Entsiegelung etappenweise in Angriff genommen werden. Im Zuge der Neugestaltung wird der alte seeseitige Baumbestand in der jeweiligen Etappe entfernt und durch junge Rosskastanien ersetzt. Die bestehenden jungen Bäume können mit der Entsiegelung umgehen und werden in die Etappen integriert.
Gestaltung
Für eine Neugestaltung des Abschnitts mit entsiegelten Flächen wurde ein Variantenstudium durchgeführt. Geprüft wurden sieben Varianten. Die Bestvariante basiert auf der Idee, dass die gesamte Quaianlage von der Seebrücke bis zum Tivoli als eine Promenade verstanden wird. Der Abschnitt zwischen Schwanenplatz und Kurplatz wird daher gleich gestaltet wie die heutige Promenade vom Kurplatz bis zum Tivoli.
Die künftige Gestaltung sieht wie folgt aus:
- Der seeseitige Bereich bis und mit erster Baumreihe wird entsiegelt.
- Die erste Baumreihe am See wird mit einem Stahlrost direkt über den Wurzeln abgedeckt. Dies sorgt im Wurzelraum für bessere Lebensbedingungen und trägt zum Schutz vor der Bodenverdichtung durch Personen und Fahrzeuge bei.
- Zwischen den Baumreihen wird ein Weg mit Belag belassen, analog dem restlichen Quai.
- Die Fläche um die zweite Baumreihe entlang der Strasse wird ebenfalls entsiegelt und mit einer zusammenhängenden Kiesoberfläche ausgebildet.
Zwischenzustand
Die Entsiegelung und Neugestaltung des Schweizerhofquais erfolgen in mehreren Etappen rund alle fünf Jahre. Der Endzustand wäre demnach in etwa 15 bis 20 Jahren erreicht. Die Etappen werden durch Stadtgrün zu gegebener Zeit festgelegt, da sie den Zustand der Bäume beurteilen können. Die erste Etappe startet im Winter 2025/26 und beinhaltet die Bäume entlang der Strasse sowie einige Baumgruppen auf der Seeseite. Eine Planung der weiteren Etappen gestaltet sich schwierig, da gegenwärtig keine verlässlichen Angaben zur Entwicklung der seeseitigen alten Bäume gemacht werden kann.
Für den Zwischenzustand wurden verschiedene Varianten geprüft, die sich bezüglich baulicher Umsetzung und Ästhetik unterscheiden. Der Entscheid fiel wiederum auf jene Variante, die möglichst wenig Stress für die Bäume verursacht. So sollen jene Bereiche, die in den einzelnen Etappen entsiegelt und neu bepflanzt werden, dem Endzustand entsprechen. Dadurch wird vermieden, dass zu einem späteren Zeitpunkt im Wurzelraum Veränderungen vorgenommen werden müssen, was sich wiederum negativ auf die bestehenden und neuen Bäume auswirken würde.
Termine
Was | Termin |
Planung | 2022-2024 |
Öffentliche Auflage | ab dem 29.11.2024 für 20 Tage |
Submission | Frühling 2025 |
Realisierung | Winter 2025 |
Finanzierung
Die Kosten für die erste Etappe des Projekts belaufen sich auf rund 0.73 Mio. Franken.
Dokumente
Name | |||
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Stellungnahme zum Postulat 216 (PDF, 321.45 kB) | Download | 0 | Stellungnahme zum Postulat 216 |
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Projekte Tiefbauamt
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