Die Stadt Luzern beteiligte sich bereits 2017 an einer breit angelegten Studie «Zentrumslasten der Städte» im Auftrag der Konferenz der städtischen Finanzdirektorinnen und -direktoren (KSFD). Die Studie wurde mit Zahlen aus dem Jahr 2023 aktualisiert. Die Ergebnisse dazu liegen nun vor.

Die Stadt Luzern als Anziehungspunkt der gesamten Region Zentralschweiz

Um die Zentrumsaufgaben wahrzunehmen und die Standortattraktivität aufrecht zu erhalten, erbringen die Städte kostenintensive Leistungen. Davon profitiert zunächst einmal die städtische Bevölkerung, aber nicht nur: Pendelnde Personen nutzen das Verkehrsnetz. Theater, Museen sowie Sport- und Freizeitanlagen werden von der Bevölkerung der Agglomerationsgemeinden, des Kantons und darüber hinaus besucht. Gäste aus dem In- und Ausland nutzen in Luzern das touristische Angebot und die Mobilitätsinfrastruktur.

Zentrumsangebote und -dienstleistungen tragen zur Attraktivität und Lebensqualität bei und sind aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht wertvoll für die ganze Region. Als Zentrum der gesamten Zentralschweiz nimmt die Stadt Luzern diese Rolle gerne wahr, setzt sich aber auch für eine angemessene Abgeltung von Zentrumslasten ein. Eine gemeinsame Verantwortung für eine attraktive Zentrumsstadt und gegenseitige Solidarität stärken die ganze Region und die Zentralschweiz.

Nettozentrumslasten belaufen sich auf 26,6 Mio. Franken

Die aktualisierten Berechnungen für die Stadt ergeben Zentrumslasten in der Höhe von 42,3 Mio. Franken. Seit dem Jahr 2015 sind die Zentrumslasten um 2,3 Mio. Franken gestiegen. Nach Abzug der geschätzten Standortvorteile und der Zentrumsnutzen verbleiben Nettozentrumslasten von insgesamt 26,6 Mio. Franken. Die Nettozentrumslasten stellen jenen Teil dar, der zusätzlich zu den bereits bestehenden Beiträgen von Bund, Kantonen und Gemeinden abgegolten werden müsste.

Kultur mit 18,1 Mio. Franken die grösste Position

Insbesondere im Bereich Kultur bestehen Abgeltungsmechanismen u. a. mit dem Kanton. Trotzdem bleiben netto erhebliche Restkosten bei der Stadt Luzern. Mit über 18 Mio. Franken trägt der Bereich Kultur am meisten zu den nicht abgegoltenen Zentrumslasten bei. Die Strassennutzung verursacht 11 Mio. Franken und der Bereich Sport und Freizeit 10 Mio. Franken nicht abgegoltene Zentrumslasten. Nutzniessende sind unter anderem die Agglomerationsgemeinden mit 8,4 Mio. Franken sowie der Rest des Kantons mit 6,9 Mio. Franken. Auf die Kantone Nidwalden und Obwalden entfallen insgesamt 2,8 Mio. Franken und dem Rest der Schweiz (inkl. Tourismus) sind rund 9 Mio. Franken zuzuordnen.

Ausgewogene Lastenverteilung zugunsten eines starken Zentrums

Auf jede Person mit Wohnsitz in der Stadt Luzern entfielen 2023 im Durchschnitt Nettokosten von rund 317 Franken für Leistungen, die Auswärtige in Anspruch nahmen. Die Stadt Luzern setzt sich für eine ausgewogene Lastenverteilung zwischen Kanton und Gemeinden ein. Dies auch im Hinblick auf die Änderung des Finanzausgleichgesetzes (Teilrevision 2026) sowie die in Aussicht gestellte Totalrevision. Die Stadt Luzern will als Kantonshauptort weiterhin ein starkes Zentrum sein, das Dienstleistungen, Infrastrukturen und Arbeitsplätze nicht nur für seine, sondern auch für die auswärtige Bevölkerung bereitstellt und dadurch die Lebensqualität für alle stärkt.