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Der Grosse Stadtrat und der Stadtrat wollen die Neugestaltung der Bahnhofstrasse vorantreiben. An zentralster und gut besuchter Lage am Reussufer soll ein attraktiver Aufenthaltsraum geschaffen werden. 

Aktuelles

Die Gerichtsbeschwerden gegen die Baubewilligung und die Verkehrsanordnungen für die Neugestaltung der Bahnhofstrasse konnten beigelegt werden. Der Baustart ist auf Anfang Oktober 2024 geplant. Da sich die Stadtluzerner Stimmberechtigten 2022 gegen eine Velostation an der Bahnhofstrasse ausgesprochen haben, müssen an der Oberfläche Veloabstellflächen geschaffen werden. Die dafür nötige Verkehrsordnung liegt ab 14. Juni 2024 öffentlich auf.

Die Stimmbevölkerung hat im Februar 2022 den Baukredit für die Velostation an der Bahnhofstrasse abgelehnt. Die Neugestaltung der Bahnhofstrasse wurde deshalb ohne Velostation weitergeplant. Bereits im April 2022 wurden die abgeänderten Strassenprojekte öffentlich aufgelegt. Die Baubewilligung für die Strassenprojekte wurde Ende Juni 2022 erteilt. Gegen die Baubewilligung der Strassenprojekte sowie die Verkehrsanordnungen wurden Gerichtsbeschwerden beim Kantonsgericht eingereicht. Da erst mit der Neugestaltung der Bahnhofstrasse begonnen werden kann, wenn die Beschwerden behandelt sind und ein rechtsgültiger Entscheid vorliegt, muss der Baustart mehrmals verschoben werden. Im Februar 2024 konnte eine gütliche Einigung erwirkt werden. Damit ist die Bewilligung rechtsgültig. Der Baustart für die Neugestaltung der Bahnhofstrasse ist auf den 7. Oktober 2024 geplant. Die Arbeiten werden in verschiedenen Etappen ausgeführt und dauern rund eineinhalb Jahre.

Für die Aufwertung der Bahnhofstrasse, des Theaterplatzes und der Seidenhofstrasse hat das Parlament am 11. November 2021 Sonderkredite von insgesamt 8,45 Mio. Franken bewilligt. Der Bund beteiligt sich mit 2,1 Mio. Franken an den Kosten.

Ausgangslage

Mit der Volksinitiative vom 8. November 2011 wurde eine attraktive, wenn immer möglich autofreie Bahnhofstrasse vom Luzerner Theater bis zur Einmündung in die Seebrücke gefordert. Die Initiative wurde am 22. September 2013 von 56 Prozent der Stimmberechtigten der Stadt Luzern angenommen. 2014 wurden die Planungsarbeiten für die Umsetzung der Initiative gestartet. Als Grundlage für einen Wettbewerb wurde 2014 mit allen relevanten Partnern in zwei Workshops ein Nutzungs- sowie ein Verkehrskonzept für die Stadträume Bahnhofstrasse und Theaterplatz erarbeitet. Basierend auf diesen Konzepten wurde 2016 der «Projektwettbewerb Neugestaltung Bahnhofstrasse und Theaterplatz» ausgeschrieben. Gewonnen hat das Projekt «Take a walk on the bright side». Für die Planung der Velostation haben die Stimmberechtigten der Stadt Luzern am Sonntag, 19. Mai 2019 den Sonderkredit von 2.05 Mio. Franken mit 54 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen.

Das Projekt für die Neugestaltung der Bahnhofstrasse liegt vor. Die öffentliche Auflage ist abgeschlossen. Am 11. November 2021 hat der Grossen Stadtrat über die Teilprojekte debattiert: Das Parlament zeigte sich von der Neugestaltung der Bahnhofstrasse und der Aufwertung der Seidenhofstrasse überzeugt. 

Am 13. Februar 2022 haben die Stadtluzerner Stimmberechtigten über den Ausführungskredit für die neue Velostation abgestimmt und ihn mit 52% Nein-Stimmen abgelehnt. Daraufhin wurde der Bereich, in dem die geplante Velorampe oberflächlich sichtbar gewesen wäre, neu geplant und in das Strassenprojekt integriert. Der Bereich erhält einen Steinbelag, wie er auch an anderen Orten der neuen Bahnhofstrasse vorgesehen ist. Die Änderung des im Herbst 2021 aufgelegten Strassenprojekts wurde im April 2022 öffentlich aufgelegt. Ende Juni 2022 wurde die Baubewilligung für die Strassenprojekte erteilt. Gegen diese Baubewilligung sowie gegen die Verkehrsanordnungen wurden Gerichtsbeschwerden eingereicht. Im Februar 2024 konnte eine gütliche Einigung erwirkt werden. Damit ist die Bewilligung rechtsgültig.

Ohne Velostation müssen an der Oberfläche Abstellflächen für 470 Velos geschaffen werden. Diese sind nicht Bestandteil des Strassenprojekts. Auf der Bahnhofstrasse werden zukünftig 370 oberirdische Veloparkplätze mit Haltesystem und zusätzliche rund 100 freie Abstellplätze angeboten. Diese Abstellplätze befinden sich verteilt auf dem Abschnitt zwischen dem Theaterplatz und der Bahnhof. Ein Teil der Abstellplätze ist zwischen den neu gepflanzten Bäumen vorgesehen, der andere Teil im multifunktional nutzbaren Bereich. Diese sind je nach Bedarf mit Haltesystemen bestückt oder als freie Abstellfläche vorhanden. In der Nähe des Bahnhofs werden rund 270 Abstellplätze mit Haltesystem geschaffen. Die nun neu geschaffenen Veloabstellplätze beim Bahnhof und im Hirschengraben werden als Verkehrsanordnungen in einem separaten Verfahren ab dem 14. Juni 2024 im Kantonsblatt publiziert.

Weitgehend autofreie Begegnungszone

Die neue Bahnhofstrasse und die Zufahrtsstrassen werden zu einer Begegnungszone mit Tempo 20. Sie sind weitgehend autofrei. Fussgängerinnen und Fussgänger haben Vortritt. Die Velofahrenden erhalten in der Bahnhofstrasse eine separate Spur, die sie mit dem Zubringerdienst und den Taxis teilen. Sie müssen weiterhin vorsichtig fahren und Rücksicht auf Fussgängerinnen und Fussgänger nehmen. Zubringer und Taxis sind weiterhin gestattet. Sie können allerdings beim Bahnhofplatz nur noch rechts abbiegen. Der Linksabbieger auf die Seebrücke wird aufgehoben. Für Velos ist das Linksabbiegen auf die Seebrücke weiterhin gestattet. Die Ausfahrt aus der Seidenhofstrasse wird weiterhin über die Bahnhofstrasse erfolgen. Insgesamt wird der motorisierte Verkehr gegenüber heute noch einmal deutlich abnehmen.

Künftige Verkehrsführung
Künftige Verkehrsführung
Visualisierung neue Bahnhofstrasse
Visualisierung neue Bahnhofstrasse

Mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität

Die neue Bahnhofstrasse wird aufgewertet: Sie erhält eine zweite Baumreihe mit rund 30 zusätzlichen Bäumen, einem klimafreundlichen Mergelbelag unter den Bäumen und verschiedene Sitzgelegenheiten. Alle Flächen sind auf einem Niveau und damit behindertengerecht. Dank der neuen Gestaltung erhöht sich die Lebens- und Aufenthaltsqualität deutlich – man kommt an, kann verweilen und geniessen. Neben der Neugestaltung werden diverse Werkleitungen erneuert.

Grosszügiger Theaterplatz

Der Bereich vor dem Luzerner Theater wird einfach und kostengünstig aufgewertet. Damit ein grosszügiger Platz entsteht, wird auch hier die Strasse auf das Niveau des Trottoirs angehoben. Der Platz wird mit mobilen Grünelementen und Sitzgelegenheiten möbliert, die bei Veranstaltungen einfach verschoben werden können. Die Gestaltung wird bewusst kostengünstig umgesetzt, da sie nur vorübergehend ist – so lange bis das neue Luzerner Theater gebaut wird. Die Theaterbox bleibt vorläufig am gleichen Ort.

Theaterplatz

Freundlichere Seidenhofstrasse

In der Seidenhofstrasse wird das Strassenniveau auf das Niveau des Trottoirs angehoben und neue Bäume gepflanzt. Zudem baut ewl energie wasser Luzern eine See-Energie-Leitung durch die vordere Bahnhofstrasse und die Seidenhofstrasse. Dadurch kann die Kleinstadt künftig mit klimafreundlicher Wärme und Kälte versorgt werden.

Seidenhofstrasse

Weitere Visualisierungen finden Sie hier. 

Anspruchsvolle Baustelle

Die komplexe und grosse Baustelle auf engem Raum stellt die Stadt vor lösbare Herausforderungen. Der Baugrund mit den Seeablagerungen ist anspruchsvoll, der Grundwasserspiegel ist hoch, und die Baustelle ist nahe an der Reuss. Zudem hat es im Boden zahlreiche Werkleitungen und entlang der Strasse zum Teil sehr alte Gebäude, die nicht beschädigt werden dürfen. Hinzu kommt, dass das Leben in und an der intensiv genutzten Bahnhofstrasse auch während der Bauarbeiten reibungslos funktionieren muss. Der Wochenmarkt trotz Baustelle durchgeführt werden. Der Monats-Warenmarkt hingegen wird voraussichtlich von November 2024 bis zur Beendigung der Bauarbeiten pausieren müssen.

So wird gebaut

Die Bauarbeiten für die neue Bahnhofstrasse beginnen ab 7. Oktober 2024. Es ist dem Stadtrat ein Anliegen, dass die stark genutzte und belebte Bahnhofstrasse und Geschäfte auch während der Bauzeit jederzeit erreichbar bleiben.

Die Bauzeit für Neugestaltung der Bahnhofstrasse beträgt rund eineinhalb Jahre. Ziel ist es, der Bevölkerung die Bahnhof-, Seidenhof- und Theaterstrasse sowie den Theaterplatz möglichst schnell wieder zur Verfügung zu stellen. Der Ablauf der Baustelle wurde im Sommer 2023 zusammen mit den Direktbetroffenen an «Tagen des offenen Baubüros» besprochen. Der aktuelle Bauablauf wird mit den Direktbetroffenen laufend abgeglichen. Der aktuelle Bauablauf wird mit den Direktbetroffenen noch abgeglichen.

Kosten

Die Neugestaltung der Bahnhofstrasse und des Theaterplatzes sowie Betrieb und Unterhalt für zehn Jahre kosten 6,8 Mio. Franken. Der Bund beteiligt sich mit 2,1 Mio. Franken an den Kosten. Die Umgestaltung der Seidenhofstrasse kostet 670'000 Franken.

Die Kostengenauigkeit beträgt +/- 10 Prozent.

Übersicht Kosten

 Bahnhofstrasse, Seidenhofstrasse und Theaterplatz
 
 Bau
 6.8 Mio. Franken
 Kanalisation
 0,48 Mio. Franken
 Betrieb und Unterhalt für 10 Jahre
 0,5 Mio. Franken
 Seidenhofstrasse
 0,67 Mio. Franken
 Bruttokosten
 8,45 Mio. Franken
 Beteiligung Bund 
 2,10 Mio. Franken


Termine

 Baustart
 ab 7. Oktober 2024
 Bauzeit Bahnhofstrasse
 rund eineinhalb Jahre

 

Teilsperrung Bahnhofstrasse

Im Dezember 2018 hat der Grosse Stadtrat ein Postulat überwiesen, das eine Teilsperre der Bahnhofstrasse ab Ostern 2019 sowie einen Testbetrieb für alternative Nutzungen auf der Bahnhofstrasse forderte. Im April 2019 hat der Stadtrat die dafür nötige Verkehrsanordnung publiziert. Gegen sie haben sieben Parteien beim Kantonsgericht Beschwerde eingereicht. Im Mai 2020 konnte eine aussergerichtliche Einigung mit allen Beschwerdeführenden erzielt und unterschrieben werden, und die Beschwerdeführenden haben ihre Beschwerde gegen die Teilsperrung zurückgezogen.

Ende Juni 2020 konnte die Bahnhofstrasse von der Kreuzung Hirschmattstrasse/ Hirschengraben bis zur Seidenhofstrasse für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die Autoparkplätze in diesem Teil der Bahnhofstrasse wurden aufgehoben und die Taxistandplätze auf dem Theaterplatz in den Hirschengraben und Bahnhofstrasse verschoben. Die Velo- und Motorrad-Parkplätze sind so umplatziert, dass in der Bahnhofstrasse Raum für öffentliche Nutzungen entsteht. Auf dem Theaterplatz und auf einem Teil der freien Flächen auf der Bahnhofstrasse gibt es Sitzgelegenheiten.

Die Erfahrungen nach über einem Jahr zeigen, dass das neue Verkehrsregime gut funktioniert. Zubringer und Taxis sind erlaubt. Die Luzerner Polizei führt Kontrollen durch und büsst fehlbare Lenker. Der Kanton hat festgestellt, dass die Teilsperrung keinen Einfluss auf die Kantonsstrasse hat.

Die Stadt Luzern beobachtet die Situation laufend und veröffentlicht vierteljährlich Ergebnisse dieses Monitoring. Im Januar 2022 hat die Stadt Luzern die Auswirkungen der Teilsperrung zum sechsten Mal gemessen, anschliessend analysiert und einen sechsten Monitoringbericht dazu verfasst. 

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