Die Lidostrasse sowie diverse Werkleitungsinfrastrukturen in der Lidostrasse sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Das Projekt Sanierung und Neugestaltung Lidostrasse verfolgt nebst der Instandstellung der Infrastruktur auch das Ziel, diesen Raum nachhaltig aufzuwerten. Die Planung erfolgt im Austausch mit den direkten Anstösser*innen und hat als Zielbild die Vision aus dem Quartierentwicklungskonzept Würzenbach.
Überblick
Alles zum Inhalt
Aktuelles
Das Projekt befindet sich aktuell in der Planungsphase. Im Jahr 2024 wurde ein Vorprojekt erarbeitet, welches bis Ende Februar 2025 bei den städtischen Fachstellen in der Vernehmlassung ist. Anschliessend wird das Bauprojekt erarbeitet und Ende 2025 ein Bericht und Antrag (B+A) an den Grossen Stadtrat (Parlament) formuliert.
Ausgangslage
Die Lidostrasse befindet sich in der Stadt Luzern auf der rechten Seeuferseite. Sie dient insbesondere zur Erschliessung des Verkehrshauses, des Strandbads Lido, des Campingplatzes, der Minigolfanlage sowie dem Tennisclub. Die Lidostrasse befindet sich stellenweise in einem schlechten Zustand. Die Stadt Luzern sieht vor, die Lidostrasse zu sanieren und diese im Rahmen dieser Sanierung aufzuwerten. Seit dem Start der Planung mit der Vorstudie im Jahr 2022, wurde am 28. September 2023 das Entwicklungskonzept Würzenbach mit dem B+A 22/2023 vom Stadtrat verabschiedet.
Im nun vorliegendem Vorprojekt wurden die Ergebnisse aus diesem Entwicklungskonzept, wenn immer möglich, in das Projekt eingearbeitet. Um eine möglichst stimmige und ganzheitliche Gestaltung zu erreichen, wurde im Rahmen des Vorprojektes die Planung nicht mehr nur auf die Parzellengrenzen beschränkt, sondern der Raum von Fassade zu Fassade betrachtet. Das Verkehrshaus plant ebenfalls eine Aufwertung der Vorzonen im Bereich der Zugänge zum Museum. Diese Neugestaltung des Vorbereichs des Verkehrshauses und das Strassenprojekt wurden gemeinsam entwickelt und aufeinander abgestimmt. Im Bereich der publikumsintensiven Anlagen wie dem Verkehrshaus, dem Strandbad Lido, der Minigolfanlage sowie dem Tennisclub konnten damit attraktive Raumgestaltungen erzielt werden.
Projektperimeter
Der Projektperimeter umfasst die gesamte Lidostrasse, von der Einmündung in die Haldenstrasse beim Verkehrshaus bis zur Einmündung in die Seeburgstrasse. Vom Projektperimeter ausgeschlossen sind die Einmündungen in die Kantonstrasse. Die Länge der Strasse beträgt rund 900 Meter. Damit eine ganzheitliche Gestaltung erreicht werden kann, wurden ebenfalls die umliegenden Gebiete wie die Lidowiese, der Parkplatz beim Strandbad Lido sowie weitere Vorzonen mitbetrachtet.
Gestaltungskonzept
Die Lidostrasse erschliesst in erster Linie diverse öffentliche Einrichtungen entlang der Strasse. Diese Einrichtungen gliedern sich in unregelmässigen Abständen der Lidostrasse entlang. Diesen verschiedenen öffentlichen Einrichtungen wird jeweils ein dem Nutzen gerecht werdender «Shared Space» zugesprochen. Das Konzept «Shared Space» im Strassenraum bedeutet, dass der öffentliche Raum nicht strikt in separate Bereiche für Fussgänger*innen, Velofahrende und Autos aufgeteilt wird. Stattdessen teilen sich alle Verkehrsteilnehmende den gleichen Raum, respektieren sich gegenseitig und passen sich an. Dieses rücksichtsvolle Verhalten wird durch die für einen Strassenraum untypische Platzgestaltung gefördert. Die «Shared Spaces» beim Verkehrshaus der Schweiz, dem Tennisclub und dem Strandbad Lido variieren in der Ausdehnung und Funktionalität, erhalten dabei jedoch ein identisches Erscheinungsbild. Diese Bereiche werden bei den Portalen mit einem prägenden Fries und in einer anderen Belagsfarbe akzentuiert. Das Erscheinungsbild dieser «Shared Spaces» gliedert zukünftig die Lidostrasse und gewährt einen hohen Wiedererkennungswert. Die neu gestalteten Flächen sollen zum Flanieren und Verweilen einladen.
Zwischen den «Shared Spaces» wird die Strasse als herkömmliche Fahrbahn mit Tempo 30 gestaltet. Die Differenzierung der Räume führt dazu, dass die Verkehrsteilnehmenden durch die Gestaltung intuitiv verstehen, wie sie sich zu verhalten haben. Die offene Gestaltung der «Shared Spaces» signalisiert den Verkehrsteilnehmenden, dass hier verschiedene Nutzergruppen eine Verkehrsfläche teilen. Dies führt zu einem rücksichtsvollen Verhalten aller Mobilitätsgruppen. Fahrzeuge auf der Fahrbahn werden ihre Geschwindigkeit tendenziell verringern.
Bauvorhaben und Massnahmen
Mit der Sanierung und Neugestaltung der Lidostrasse werden insbesondere die folgenden Ziele verfolgt:
- Einheitliches Erscheinungsbild entlang der Lidostrasse mit Wiedererkennungswert
- Ausbilden von «Shared Spaces» in den publikumsreichen Zonen
- Nachhaltige Sanierung des Strassenraumes, so weit wie möglich entsiegelt und begrünt inkl. Prüfung und allfälliger Umsetzung von Schwammstadt-Elementen
- Sichere und attraktive Velohauptroutenverbindung gemäss Standards Veloverkehr und Gegenvorschlag zur Veloinitiative auf der Lidostrasse
- Sichere und attraktive Fussverbindungen gemäss Standards Fussverkehr
- Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden
- Verkehrliche und städtebauliche Abstimmung mit den Vorhaben des Verkehrshauses
- Erhöhung des Veloverkehrsanteils am Modalsplit gemäss Mobilitätsstrategie
- Umsetzung der GEP-Massnahmen 104 und 105
- Umsetzung des Entwicklungskonzepts Würzenbach
- Koordinierte Ausführung sämtlicher Anliegen
Verkehrsführung
Die Verkehrsführung bleibt grundsätzlich gemäss heutigem Verkehrsregime bestehen. Die Lidostrasse wird weiterhin im Gegenverkehr geführt und als Tempo 30 Zone signalisiert. Velos und Autos teilen sich die Fahrbahn. Im Bereich der so genannten «Shared Spaces», welche sich jeweils vor den Eingängen der Freizeitanlagen befinden, wird ein flächiges Queren für den Fussverkehr ermöglicht. Diese Bereiche werden gestalterisch klar unterschieden zu einer klassischen Fahrbahn, was den Auto- und Velofahrenden zeigt, dass diese Bereiche erhöhte Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme erfordern. Für die zu Fuss Gehenden sollen in der Lidowiese zwei neue Wegbeziehungen erstellt werden, was eine direktere Verbindung zum See und dem Schiffssteg ermöglicht.
Werkleitungen und Beleuchtung
Im Zusammenhang mit dem Strassenprojekt werden diverse Werkleitungen saniert. So wird nahezu auf der gesamten Länge der Strasse durch ewl eine neue Wasserleitung erstellt, welche die alte Leitung ersetzt, dessen Lebensdauer erreicht ist. Zudem werden Massnahmen aus dem Generellen Entwässerungsplan (GEP) umgesetzt. Die beiden neu geplanten Regenwasserableitungen erhöhen die Abflusskapazität bei Starkregenereignissen. Zusätzlich wird die Entwässerung des Parkplatzes Brüelmoos, wo nötig, saniert. Die privaten Anschlussleitungen werden mit dem vorliegenden Projekt ebenfalls auf ihre Funktionstüchtigkeit hin geprüft. Im Falle eines Sanierungsbedarfs sollen diese gemeinsam mit dem Strassenprojekt saniert werden können. Über den gesamten Perimeter wird zudem die Beleuchtung geprüft und optimiert.
Nachhaltigkeit
Die Stadt Luzern verfolgt bei jedem Projekt das Ziel, dieses möglichst nachhaltig zu gestalten. Beim vorliegenden Projekt wird hierfür mit den Kriterien von Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) gearbeitet. Hierfür wurde zu Beginn des Projekts definiert, welche der 75 Kriterien beim Projekt zur Anwendung kommen und welche möglichen Zielwerte erreicht werden sollen. Die 75 Kriterien sind den vier Hauptbereichen Transversale Themen, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zugeteilt. Nach jeder Projektphase wird das Projekt anhand dieser Kriterien überprüft. Das Ziel ist es, nach jeder Projektphase eine Verbesserung bei den einzelnen Kriterien oder zumindest keine Verschlechterung zu erreichen. Auch wenn die Bewertung der Kriterien subjektiv ist, hilft die systematische Anwendung dieser Methode beim bewussten Umgang mit der Thematik Nachhaltigkeit. In der untenstehenden Grafik ist der Vergleich der Bewertungen des Projekts für die Phase Vorstudie und Vorprojekt dargestellt. Bei vielen Kriterien ist der Sollwert noch nicht erreicht. Dies hat auch damit zu tun, dass viele Kriterien erst in den nachfolgenden Projektphasen, wie dem Bauprojekt, und dann während der Ausführung vollständig erfüllt werden können.
Termin
Was | Termin |
Erarbeitung Bauprojekt | bis Sommer 2025 |
Auflage / Bewilligung | bis Anfang 2026 |
Ausführung | Herbst 2026 bis Sommer 2028 |
Finanzierung
Für die Planung des Projekts wurde ein Planungskredit von 0.38 Mio. CHF per Direktionsbeschluss bewilligt. Die Finanzierung für den Bau wird mittels Bericht und Antrag (B+A) gegen Ende 2025 beim Parlament beantragt.
Dokumente
Name | |||
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Vorprojekt_1_500_Nord_24_12_03 (PDF, 10.61 MB) | Download | 0 | Vorprojekt_1_500_Nord_24_12_03 |
Vorprojekt_1_500_Sued_24_12_03 (PDF, 30.41 MB) | Download | 1 | Vorprojekt_1_500_Sued_24_12_03 |