Der Stadtrat will die Schulanlage Steinhof sanieren und eine attraktive Gesamtanlage bieten. Dazu werden der Schulhauspavillon und der Kindergarten am Standort Steinhof 2 durch einen Neubau ersetzt und das bestehende Turnhallengebäude saniert. Der Schulbetrieb am gegenüberliegenden Standort Steinhof 1 wird anschliessend aufgegeben. Mit der Zusammenführung der beiden Schulanlagen werden die betrieblichen Abläufe wesentlich vereinfacht, und die Sicherheit der Kinder wird erhöht. Bei der Aufwertung der Aussenanlage legt der Stadtrat Wert darauf, auch der Quartierbevölkerung weiterhin einen einladenden Begegnungsort anzubieten.
Überblick
Alles zum Inhalt
2020 – 2027
Architektur: Huber Waser Mühlebach GmbH, Luzern
Baumanagement: EXA Baumanagement AG, Luzern
Landschaftsarchitektur: Atelier Oriri Landschaftsarchitekten GmbH, Luzern
Holz-/ Bauingenieur: blesshess AG, Luzern
Aktuelles
Stand 3. Dezember 2024: Wettbewerbsergebnis Kunst und Bau
Das Gewinnerprojekt des Ideenwettbewerbs für Kunst und Bau im Rahmen der Gesamtsanierung und Erweiterung der Schulanlage Steinhof steht fest. Von der Jury wurde der Beitrag «Propeller» von Davina Andrea Deplazes zur Weiterbearbeitung empfohlen. Details zum Wettbewerb und zu allen eingereichten Beiträgen sind im Jurybericht zu finden.
Stand 18. September 2024: Baubewilligung
Mitte September 2024 wurde die Baubewilligung für das Projekt erteilt. Es gab keine Einsprachen.
Die Bauarbeiten können termingerecht nach den Fasnachtsferien 2025 starten. Die ersten Arbeiten umfassen die Baustelleninstallation, notwendige Rodungen und Abbrucharbeiten.
Projektphasen
Machbarkeitsstudie
Bericht und Antrag Sonderkredit für die Projektierung im Grossen Stadtrat
Bedürfniserhebung
Projektwettbewerb
Projektierung (Vor- und Bauprojekt)
Bericht und Antrag Sonderkredit für die Ausführung im Grossen Stadtrat
Volksabstimmung
Bewilligungsphase
Start Ausschreibungs- und Ausführungsphase
Ideenwettbewerb Kunst und Bau
Realisierung Schutzraum, Erweiterungsneubau und Sanierung des Turnhallengebäudes
Bezug Erweiterungsneubau und sanierte Turnhalle
Fertigstellung der Aussenanlagen
Projektbeschrieb
Die nachfolgenden Erläuterungen bieten eine zusammengefasste Übersicht. Detailliertere Informationen zum Gesamtprojekt können dem Bericht und Antrag 35 vom 13. September 2023: «Schulanlage Steinhof: Gesamtsanierung und Erweiterung. Sonderkredit für die Ausführung, für zusätzliche Stellenprozente und für die Provisorien Obergütsch und Sälistrasse» entnommen werden.
Bauprojekt
Städtebauliches Konzept
Dem bestehenden Turnhallenbau wird ein neues, leicht versetztes Schulhausgebäude zur Seite gestellt. Es entsteht ein kompaktes, in die bestehende Topografie eingebettetes Gesamtvolumen mit gut auffindbaren Zugangsbereichen. Der Zusammenbau ermöglicht einen sehr effizienten Schulbetrieb und bietet spannende Sichtbezüge an der Schnittstelle zwischen Alt und Neu. Im Aussenbereich ermöglicht der Zusammenbau eine ausreichend dimensionierte, zusammenhängende Fläche.
Sanierung und Erweiterung Turnhallengebäude
Die Substanz des in Massivbauweise erstellten Turnhallengebäudes ist in einem guten Zustand. Somit werden die Turnhalle und der darunterliegende Garderobentrakt weitestgehend im Ursprungszustand belassen und unter Weiterverwendung bereits vorhandener Bauteile behutsam saniert. Die Fassade wird aufgrund ihrer gestalterischen Qualitäten in ihrem Ausdruck erhalten und dient damit gleichzeitig als Identifikator im Quartier. Der Bestandsbau wird hangaufwärts mit einem Anbau verlängert. Dieser beinhaltet ein neues Treppenhaus und einen Lift, die Küche sowie Technik-, Lager- und Geräteräume.
Neues Schulgebäude
Der überwiegend in Holzbauweise erstellte Neubau ist klar als zeitgemässer Schulhausbau erkennbar und zitiert gleichzeitig die qualitätsvolle Architektur des bestehenden Turnhallengebäudes. Die innere Struktur des Neubaus orientiert sich am Wunsch nach einer offenen, familiären Schule für die Basisstufe. Die Unterrichts- und Betreuungsräume verteilen sich über drei Geschosse und werden durch eine grosszügige Kaskadentreppe miteinander verbunden. Das Herz der Anlage bildet die über alle Geschosse offene, grosszügig dimensionierte und frei bespielbare Atelierzone, welche vielfältige Nutzungen erlaubt, die innere Orientierung klärt sowie Blickbeziehungen zwischen Alt- und Neubau ermöglicht.
Unter dem Erdgeschoss des Neubaus wird ein aus vier Abteilen bestehender Schutzraum mit einer Kapazität von 200 Schutzplätzen erstellt. Dieser ist über einen eigenen Zugang von der Steinhofstrasse her erschlossen.
Aussenraum
Der gesamte Aussenraum wird nach den Grundsätzen des Labels «Grünstadt Schweiz» gestaltet. Flächen werden entsiegelt, Teilbereiche werden ökologisch aufgewertet und Naturerlebnisse ermöglicht. Der bestehende Sportplatz wird saniert und bleibt, in kleinerer Abmessung, erhalten. Zwischen diesem und dem Neubau ist ein vielfältig nutzbarer Schulhausplatz geplant. Der Freiraum bietet die in partizipativen Prozessen ausgearbeiteten, für den Schulbetrieb geforderten und von der Bevölkerung gewünschten Nutzungen und Flächen an und bleibt gleichzeitig vielfältig bespielbar. Die Gestaltung orientiert sich weitgehend, und damit ressourcenschonend, an der heute bestehenden Topografie. Soweit möglich und sinnvoll werden vorhandene Materialien und Ausstattungselemente wiederverwendet.
Der den Schulstandort umgebende Wald als identitätsstiftender Landschaftsraum wird bei der Entwicklung der Umgebungsgestaltung prägend wahrnehmbar und fliesst in der Konzeption auf verschiedenen Ebenen ein. Die Freiräume lassen sich in drei unterschiedliche Zonen aufteilen, die sich sowohl in der Nutzungsintensität als auch in der Materialisierung und Atmosphäre voneinander unterscheiden:
- Waldlichtung als Treffpunkt und lebendige Mitte;
- Waldrandzone mit einer grossen Struktur- und Nutzungsvielfalt;
- Wald als Naturraum mit wertvollem Baumbestand.
Provisorien
Während der Bauarbeiten am Schulhaus Steinhof 2 ist die Unterbringung der Betreuung und des Schulbetriebs in drei Provisorien geplant:
- Schulhaus Steinhof 1 an der Steinhofstrasse 50: zwei Basisstufenklassen und Betreuung
- Mobile Schulraumeinheit (MSE) an der Obergütschstrasse: eine Basisstufenklasse
- Pavillon an der Sälistrasse 24: eine Basisstufenklasse inkl. Mittagsverpflegung
Projektwettbewerb
Die Baudirektion schrieb im Oktober 2021 einen offenen, anonymen Architektur- und Landschaftsarchitekturwettbewerb nach SIA 142 aus. Im April und Mai 2022 wurden die 26 eingereichten Projektbeiträge juriert. Das Wettbewerbsergebnis ist im Jurybericht vom Mai 2022 festgehalten. Der Stadtrat erteilte dem Architekturbüro Huber Waser Mühlebach GmbH, Luzern, und dem Ingenieurbüro blesshess AG, Luzern, den Auftrag für die Planungsarbeiten.
Machbarkeitsstudie
Im Jahr 2017 erarbeitete das Architekturbüro Jäger Egli AG, Emmenbrücke, eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung und Zusammenlegung der beiden Standorte beim Steinhof 2. Im Mai 2018 sprach sich der Stadtrat für eine Zusammenlegung der beiden Schulhäuser bei gleichzeitiger Abgabe des Areals Steinhof 1 für gemeinnützigen Wohnungsbau aus. Da im selben Jahr die gesamtstädtische Schulraumplanung gestartet wurde, wurde die weitere Bearbeitung des Projekts bewusst bis zum Vorliegen der Ergebnisse verschoben. Diese bestätigten die prognostizierte Anzahl Lernende, sodass die Arbeit an der Machbarkeitsstudie 2020 wieder aufgenommen und im selben Jahr abgeschlossen wurde. Die Studie diente als Grundlage für den Bericht und Antrag 2 vom 27. Januar 2021: «Schulanlage Steinhof: Zusammenführung mittels Neubau und Sanierung der Turnhalle. Sonderkredit für den Wettbewerb und die Projektierung» und für die Ausschreibung des anschliessenden Projektwettbewerbs.
Termine
Projektierung (Vor- und Bauprojekt): abgeschlossen
Behandlung Sonderkredit für die Ausführung im Grossen Stadtrat: abgeschlossen
Volksabstimmung: abgeschlossen
Baubewilligungsverfahren: abgeschlossen
Ideenwettbewerb Kunst und Bau: abgeschlossen
Bezug der Provisorien: Ende Februar 2025 (in den Fasnachtsferien)
Baustart: 10. März 2025
Bezug Erweiterungsneubau und sanierte Turnhalle: Februar 2027 (in den Fasnachtsferien)
Fertigstellung der Aussenanlagen: August 2027 (zum Schuljahresbeginn 2027/28)
Finanzierung
Die Gesamtkosten für die Gesamtsanierung und Erweiterung der Schulanlage Steinhof belaufen sich auf 20,90 Mio. Franken. Die Summe setzt sich zusammen aus dem Projektierungskredit von 1,49 Mio. Franken und dem Ausführungskredit von 19,41 Mio. Franken. Im Ausführungskredit sind die Ausführungskosten für die Schulanlage (17,31 Mio. Franken), die Kosten für zusätzliche Stellenprozente, gerechnet auf zehn Jahre (0,10 Mio. Franken), die Ausführungskosten für die mobile Schulraumeinheit (1,47 Mio. Franken), die Kosten für Abbau und Transport ebendieser (0,35 Mio. Franken) und Instandsetzungskosten für das Provisorium Sälistrasse (0,18 Mio. Franken) enthalten.