Die künftige strategische Ausrichtung im Umgang mit öffentlichen WC-Anlagen wurde anhand der bisherigen Erfahrungen und von Rückmeldungen verschiedener interner und externer Anspruchsgruppen festgelegt. Im Grundsatz wird an der bisherigen Strategie festgehalten (Bericht 29 vom 21. September 2022: "Masterplan 3 öffentliche WC-Anlagen der Stadt Luzern"). 

Der kürzeste Weg zur nächsten WC-Anlage

Im Rahmen des Masterplans 3 wurde die Applikation "Übersicht über die WC-Anlagen" entwickelt. Sie zeigt den kürzesten Weg zur nächsten Anlage. Zudem bietet sie Informationen zu den aktuellen Öffnungszeiten, zu gesperrten Toiletten, zu Wasseranschlüssen und zu WC-Anlagen, die mit dem Eurokey geöffnet werden können. 

Stadteigene WC-Anlagen

In den nächsten Jahren wird besonders die hindernisfreie und auch altersfreundliche Bauweise bzw. die Umgestaltung von WC-Anlagen in genderneutrale Universal-WC-Anlagen, die verschiedene Bedürfnisse gleichzeitig berücksichtigen, im Fokus stehen. Nach der Umsetzung verschiedener baulicher Anpassungen soll ein Grossteil der städtischen Anlagen hindernisfrei zugänglich und bedienbar sein. An verschiedenen Standorten wird zugunsten der Hindernisfreiheit auf die doppelte Auslegung für Frauen und Männer verzichtet. Bei Schulanlagen werden von aussen zugängliche WC-Anlagen im Rahmen von anstehenden Bauprojekten umgesetzt. Ein besonderes Augenmerk wird zudem auf den ökologischen Betrieb der Anlagen gelegt. Dies betrifft insbesondere die Wahl der Reinigungsmittel und des Hygienepapiers.

Basierend auf der strategischen Ausrichtung werden in den nächsten Jahren sieben neue öffentliche WC-Anlagen an diesen Standorten realisiert: Carl-Spitteler-Quai, Bahnhofstrasse, Landschaftspark Friedental, Villa auf Musegg 1, Tschuopis, Büttenen sowie Gasshof. Bei nahezu allen bestehenden WC-Anlagen sind bauliche Anpassungen erforderlich, um die Hindernisfreiheit zu gewährleisten. Zwischen 2023 und 2026 sind Investitionen von rund 4,1 Mio. Franken geplant. In den Folgejahren bis 2032 sinken die prognostizierten Investitionen auf total rund 3,2 Mio. Franken.

Temporäre WC-Anlagen

Der Stadtrat hat seit 2019 aufgrund politischer Vorstösse und Rückmeldungen aus der Bevölkerung zusätzliche temporäre öffentliche WC-Anlagen als Pilotversuch an prioritären Standorten aufgestellt. Seither sind während der Vegetationsperiode, also in den wärmeren Monaten, im Umfeld von Infrastrukturangeboten wie Freibädern, Flaniermeilen, Kinderspielplätzen usw. angemietete temporäre WC-Anlagen verfügbar. Die Standorte werden gemäss Frequentierung, Ausstattung des Infrastrukturangebots, Anzahl und Dringlichkeit der Rückmeldungen seitens der Bevölkerung sowie der Stadtverwaltung definiert. So wurden an den Standorten Richard-Wagner-Weg, Alter Friedhof, Auf Mu­segg 1, Bruchmatttobel, Carl-Spitteler-Quai, Hünenbergring und Landschaftspark Friedental während der Vegetationsperiode temporäre WC-Anlagen zur Verfügung gestellt. Zum Einsatz kommen ausschliesslich Anlagen, welche die Anforderungen der hindernisfreien Bauweise erfüllen.

Nette Toiletten

Als Ergänzung zu den stadteigenen öffentlichen WC-Anlagen setzt die Stadt Luzern auf das Konzept der «Netten Toiletten». Aktuell bieten 17 Restaurantbetriebe ihre WC-Anlagen im Rahmen der Vereinbarungen über die «Netten Toiletten» an. Sie erhalten dafür einen Betriebsbeitrag von der Stadt Luzern. Diese Kooperation wurde sowohl von der Luzerner Bevölkerung, als auch von den Touristinnen und Touristen sowie von den Restaurantbetreibenden sehr positiv aufgenommen und führte zu einer spürbaren Entlastung bei den öffentlichen WC-Anlagen in der Innenstadt. Die Benützungszeiten der Toiletten sind mit den Öffnungszeiten der Restaurants gekoppelt. Daher ist das Angebot der «Netten Toiletten» strategisch ergänzend zu den stadteigenen öffentlichen WC-Anlagen zu betrachten. Über die Standorte der «Netten Toiletten» gibt aktuell ein Flyer Auskunft. 

Feedback- und Schadenformular

Die Nutzenden können heute mittels QR-Code eine Rückmeldung betreffend Reinigung, Komfort und Zufriedenheit bei temporären WC-Anlagen abgeben. Darüber hinaus können die Nutzenden der WC-Anlagen auch Verbesserungsvorschläge, Lob und Anregungen mittels des QR-Codes mitteilen. Die Rückmeldungen ermöglichen im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, die Qualität bei den öffentlichen WC-Anlagen laufend zu optimieren. Zudem gehen Reaktionen per E-Mail und mündliche Mitteilungen ein. Die QR-Codes für Feedback- und Schadenmeldungen sollen künftig an allen öffentlichen WC-Anlagen zur Verfügung gestellt werden.