Die Stadt Luzern will eine sichere und klimafreundliche Energieversorgung. Sie muss auf erneuerbaren und möglichst lokal verfügbaren Quellen beruhen. Die wichtigsten Instrumente sind die Klima- und Energiestrategie sowie ein umfangreiches Beratungs- und Förderprogramm.
Eine klimafreundliche Energiepolitik beruht auf drei Pfeilern: Erstens auf einem genügsamen Lebensstil, zweites auf einem effizienten Einsatz von Energie und drittens auf dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen, welche keine Treibhausgase freisetzen.
Die Klima- und Energiestrategie der Stadt Luzern definiert die langfristigen Ziele für den Ausstoss von Treibhausgasen und den Energieverbrauch. Sie beinhaltet ausserdem 32 konkrete Massnahmen in den Bereichen Mobilität, Strom und Wärme, die bis 2030 umgesetzt werden sollen.
Die Resultate der Energieplanung 2.0 zeigen für jede Liegenschaft in der Stadt Luzern auf, wie sie ohne fossile Energie geheizt werden kann. Sie ist ein wichtiges Hilfsmittel zum Umsteigen auf erneuerbare Heizsysteme.
Das Beratungs- und Förderprogramm der Stadt Luzern unterstützt Projekte zum Ausbau der Sonnenenergie, zur Nutzung erneuerbarer Wärmequellen oder für Energieeffizienz, zum Beispiel im Bereich der Wärmedämmung von Gebäuden. Förderprogramme
Heute werden in der Stadt Luzern 80 Prozent der Heizungen mit Öl oder Gas betrieben. Diese sind für mehr als 50 Prozent des Treibhausgasausstosses auf Stadtboden verantwortlich. Spätestens im Jahr 2040 soll nur noch mit erneuerbarer Energie geheizt werden. Die Energieplanung 2.0 ist ein konkreter Wärmeversorgungsplan. Er zeigt auf, an welchen Standorten welche erneuerbaren Energieträger zum Heizen zur Verfügung stehen. Die Energieplanung 2.0 konkretisiert den Richtplan Energie aus dem Jahr 2016 und wurde vom Stadtrat im Mai 2023 beschlossen.
Die Umstellung auf eine fossilfreie Wärmeversorgung stellt Besitzerinnen und Besitzer von Liegenschaften vor Herausforderungen. Auf der Website www.klimafreundlichheizen.ch hat die Stadt Luzern die Inhalte der Energieplanung 2.0 benutzerfreundlich aufbereitet. Diese Website soll bei der Suche nach dem passenden erneuerbaren Heizsystem unterstützen. Im Zentrum steht ein Feld, in das die eine beliebige Adresse in der Stadt Luzern eingegeben werden kann. Es folgt die Information, welchen Energieträger die Stadt Luzern an diesem Standort empfiehlt. Auch wird ersichtlich, welche anderen erneuerbaren Alternativen möglich sind.
Die Informationen entsprechen dem Kenntnisstand vom Juni 2023. Mit dem - insbesondere durch weitere Machbarkeitsstudien und Vorprojekte - entstehenden Wissenszuwachs kann es örtlich und inhaltlich zu Anpassungen kommen. Auf der Website finden sich stets die aktuellsten Informationen.
Die Stadt Luzern hat 2022 zum vierten Mal den «European Energy Award Gold» für ihr fortschrittliches Energie-Engagement erhalten. Aktuell gehört die Stadt Luzern mit 445 von 500 möglichen Punkten zu den bestbewerteten GOLD-Städten der Schweiz!
Eine fortschrittliche Energie- und Klimapolitik hat in der Stadt Luzern Tradition: Die Stadt Luzern ist seit 1999 Energiestadt, seit 2009 Energiestadt GOLD. Das GOLD-Label ist die höchste Auszeichnung für Energiestädte in Europa.
Dank an Bevölkerung
Den goldigen Erfolg verdankt die Stadt Luzern besonders auch der Bevölkerung. Diese hat an der Urne und mit vielen individuellen Massnahmen die fortschrittliche Energie- und Klimapolitik unterstützt. Deshalb verschenkte die Stadt Luzern im Frühling 2023 200 Tickets für den Besuch des neu eröffneten House of Energy im Verkehrshaus. Die Stadt Luzern ist Partnerin der Ausstellung Experience Energy! im neuen House of Energy.
Sie finden unter Energie-ZentralschweizRubrik Vollzug Kanton Luzern sämtliche Formulare für den energietechnischen Nachweis des Kantons sowie weitere praktische Planungshilfen und die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen.
Die Stadt Luzern hat eine Vielzahl von Projekten umgesetzt, um den Ausstoss von Treibhausgasen und den Energieverbrauch zu senken. Hier einige Beispiele.
Seewasser als klimafreundliche Energie
Am Inseliquai befindet sich ein zukunftweisendes Projekt zur Nutzung des Seewassers als Energielieferant: 2022 sanierte ewl die 30-jährige Energiezentrale und die Seewasserfassung. So kann in Zukunft vier Mal mehr Energie aus dem Seewasser gewonnen werden, unter anderem können die Kleinstadt, das Tribschenquartier und ein Teil der Neustadt von der klimafreundlichen Energie profitieren. Im Endausbau im Jahr 2030 werden insgesamt 3'700 Haushalte und Betriebe mit Wärme und Kälte versorgt werden. So können jährlich 6'000 t CO2 eingespart werden.
Ausbau Fernwärmenetz zur Nutzung von Abwärme
Abwärme ist ein «Abfallprodukt», das bei verschiedenen Prozessen anfällt. Die Nutzung der Abwärme als Wärmelieferant ist sehr sinnvoll und klimafreundlich. Um die Abwärme der KVA Renergia in Perlen und der Swiss Steel AG in Emmen nutzen zu können, realisierte ewl 2019 eine 9 km lange Fernwärme-Transportleitung und eine neue Energiezentrale im Littauer Boden. So können nun Liegenschaften im Ortsteil Littau mit Abwärme geheizt werden.
Das Potenzial von Abwärme als Energiequelle ist noch nicht ausgeschöpft: ewl wird weiter investieren um zusätzliche Gebiete mit Abwärme versorgen zu können.
Der Energieverbrauch der städtischen Liegenschaften sinkt
Die städtischen Liegenschaften wie Verwaltungsgebäude, Schulen, Sportbauten, usw. werden laufend energetisch optimiert: Die Gebäudehüllen werden isoliert, Heizungen und Haustechnik werden optimiert oder durch klimafreundliche Alternativen ersetzt. Dank diesen Massnahmen hat der Ausstoss an Treibhausgasen für Heizung und Warmwasser in städtischen Liegenschaften zwischen 2005 und 2019 um 39 Prozent abgenommen.
Baut die Stadt Luzern ein neues Gebäude, wird der Wärmebedarf vorwiegend mit erneuerbaren Energien gedeckt. Zudem wird jeweils geprüft, ob eine Photovoltaik-Anlage realisierbar ist. Solche Anlagen gibt es heute auf zehn städtischen Liegenschaften.
LED-Leuchten für das Hirschmattquartier
Bei der Sanierung der Werkleitungen im Hirschmatquartier im Jahr 2016 wurde die Strassen-Beleuchtung ausgewechselt: Die neuen LED-Leuchten sorgen für ein helles Licht und sind gleichzeitig sehr sparsam. Sie benötigen nur noch etwa halb so viel Strom wie ihre Vorgänger. Das macht auch ökonomisch Sinn. Innerhalb von 10 Jahren lassen sich rund 32'000 Franken an Stromkosten sparen. Zudem haben die neuen LED-Leuchten eine längere Lebensdauer als die bisherigen Lampen.
Neuer Velo- und Fussweg
Das ehemalige Trassee der Zentralbahn ist seit Dezember 2016 ein Velo- und Fussweg. Diese sichere Verbindung von der Luzerner Neustadt direkt nach Kriens fördert den Langsamverkehr. So ist der neue Weg eine Massnahme der Mobilitätsstrategie der Stadt Luzern und gleichzeitig ein wichtiges Puzzleteil einer zukünftigen, klimafreundlichen Mobilität.
Abwasser heizt Schulhäuser
Auf Initiative der Stadt Luzern entstand 2016 am Löwengraben eine spezielle Energienutzung: Bei der Sanierung des Abwasser-Kanals wurde auf einer Länge von 300 Metern ein Wärmetauscher eingebaut. Damit kann dem Abwasser Wärme zum Heizen entzogen werden. Zudem kann zu Kühlzwecken Wärme in den Kanal abgeleitet werden. Die nutzbare Energie aus dem Abwasser entspricht 280'000 Litern Heizöl pro Jahr oder dem Wärmeverbrauch von zirka 430 Haushalten. Das Projekt verhindert Treibhausgas-Emissionen von jährlich 850 Tonnen CO2.
Neues Stadtarchiv im Minergie-P-ECO-Standard
2014 baute die Stadt Luzern ein neues Stadtarchiv in Ruopigen im Standard Minergie-P-ECO. Minergie-P steht für Bauten mit einem sehr tiefen Energiebedarf. So hat das Stadtarchiv ein kompaktes Volumen, eine gut gedämmte Gebäudehülle, eine Komfortlüftung, eine effiziente Beleuchtung und effiziente Geräte. Zudem nutzt das Stadtarchiv zum Heizen Erdwärme. Der Labelzusatz ECO bedeutet, dass Baustoffe verwendet wurden, die bei ihrer Produktion wenig Energie benötigten, schadstoffarm sind und eine lange Lebensdauer haben. So kam beispielsweise Recycling-Beton zum Einsatz.
Die Stadtverwaltung nutzt ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Energiequellen
Seit Anfang 2013 deckt die Stadtverwaltung Luzern ihren gesamten Stromverbrauch mit Strom aus 100% erneuerbaren Quellen: Das betrifft den Strom, der im Stadthaus oder in den städtischen Schulhäusern benötigt wird genauso sowie den Strom für die öffentliche Beleuchtung.
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