Im September 2017 wurde die Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» von der Stadtluzerner Stimmbevölkerung mit 51,6 Prozent angenommen. Sie verlangt eine Aufhebung des Carparkplatzes zugunsten einer Erweiterung der Grünfläche. Die Vorbereitungsarbeiten zum geplanten Projektwettbewerb haben gezeigt, dass die Initiative nicht umgesetzt werden kann, wenn die Lozärner Määs, wie im Vorfeld der Abstimmung vom Stadtrat versprochen, in ihrer bisherigen Form beibehalten wird. Aus diesem Grund hat der Stadtrat den Wettbewerb sistiert und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Ziel war, die vielfältigen Anforderungen an den Raum Inseli vertieft zu prüfen und den Spielraum aufzuzeigen. Dazu wurden die Initiantinnen und Initianten, die Quartiervereine, die Interessengemeinschaft Luzerner Herbstmesse und Märkte sowie der Landschaftsschutzverbund Vierwaldstättersee einbezogen.
Lunapark reduzieren
Die Studie zeigt, dass es keine Lösung gibt, die die Akzeptanz aller Beteiligten geniesst. Für die Neugestaltung des Inseli werden drei Varianten vorgeschlagen. Eine dieser Varianten ist, das Inseli als reine grüne Parkanlage zu gestalten. Die Warenmesse der Määs könnte zwar weiterhin auf dem Inseli stattfinden. Der Lunapark wäre dort aber nicht mehr möglich, da die grossen Bahnen und Anlagen einen festen Untergrund brauchen. Ein solcher Untergrund auf Kosten des Grünanteils wird bei den beiden anderen Varianten vorgeschlagen. Eine sieht einen Platz im südlichen Bereich des Inseli vor, auf dem zumindest ein Teil der Anlagen des Lunaparks aufgestellt werden kann. Bei der dritten Variante soll der ganze Carparkplatz zu einem Multifunktionsplatz umfunktioniert werden. Doch selbst bei dieser Variante könnten weniger Anlagen als heute aufgestellt werden, da für den Erhalt der Bäume auf dem Inseli zusätzliche Rasenflächen mit Unterpflanzungen erstellt werden müssen.
Kaum Platz für Reisecars
Die Reisecars werden zwar voraussichtlich ab Oktober 2022 auf dem neuen Carparkplatz auf dem Areal Rösslimatt in Kriens parkieren. Trotzdem braucht es im Raum Bahnhof Haltekanten, an denen unter anderem die Gäste des KKL Luzern und die Kundinnen und Kunden der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee aus- und einsteigen können. Um sie auf dem Inseli zu platzieren, müsste ein Teil davon von der heutigen Grünzone in die Verkehrszone umgezont werden. Möglich wäre auch, die Haltekanten auf dem Inseliquai zu erstellen. Dies hätte aber grosse Auswirkungen auf die anderen Verkehrsteilnehmenden.
Neubeurteilung
Für den Stadtrat zeigt die Studie klar, dass ein grünes Inseli ohne Einschränkungen für die Määs und mit Haltekanten für Reisecars nicht machbar ist. Er bedauert, dass dies im Vorfeld der Volksabstimmung anders eingeschätzt wurde und die damals gemachten Aussagen nun nicht eingelöst werden können. Der Stadtrat hat deshalb die Situation neu beurteilt und dabei auch die neuen Erkenntnisse berücksichtigt, die sich laufend aus den Arbeiten zum Jahrhundertprojekt Durchgangsbahnhof ergeben. Voraussichtlich 2030 wird mit dem Bau des Durchgangsbahnhofs gestartet. Die Arbeiten dauern rund zehn Jahre. Es ist davon auszugehen, dass die Määs während dieser Zeit nicht im Umfeld des Bahnhofes stattfinden kann, da nicht zwingend auf den Bahnhof angewiesene Nutzungen und Grossveranstaltungen im nahen Bahnhofsumfeld nicht möglich sein werden. Die Baustelle beansprucht wegen der Installationsplätze alle verfügbaren Plätze und das Verkehrssystem in der Innenstadt muss neu organisiert werden.
Grüne Parkanlage und separate Lösungen für Määs und Cars ab 2027
Der Durchgangsbahnhof wird das Stadtzentrum stark verändern. Es werden deutlich mehr Personen als heute im Umfeld des Bahnhofs Luzern unterwegs sein, und der Nutzungsdruck wird steigen. Vor diesem Hintergrund erachtet es der Stadtrat als wichtig, das Inseli als hochwertigen grünen Freiraum zu gestalten und diesen bereits bei Baubeginn des Durchgangsbahnhofes der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Er wird voraussichtlich im Juni 2022 beim Grossen Stadtrat einen Kredit für die Projektierung beantragen. Parallel dazu wird er ein separates Projekt initiieren mit dem Ziel, für die Määs ab 2027, wenn die Arbeiten für die Umgestaltung des Inseli beginnen sollen, einen neuen Standort zu finden und Überlegungen anzustellen, wo die Määs nach der Eröffnung des Durchgangsbahnhofes 2040 stattfinden kann. Auch die Frage der Anhaltekanten will der Stadtrat unabhängig vom Projektwettbewerb Inseli lösen.
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Inseli Medienmitteilung 18.01.2022 (PDF, 281.86 kB) | Download | 0 | Inseli Medienmitteilung 18.01.2022 |