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26. September 2024
Die Lage rund um den instabilen Felsen beim Schlössli Schönegg ist aktuell stabil und hat sich seit der Orientierung der Anwohnenden am 12. September 2024 nicht verändert. Alle angekündigten Sofortmassnahmen konnten bis am 19. September 2024 umgesetzt werden. Mit den Anwohnenden und Eigentümer*innen ist die Stadt Luzern im regelmässigen Austausch. Mit einer weiteren Informationsveranstaltung wurden nochmals alle Betroffenen über das geltende Alarmierungskonzept sowie den aktuellen Terminplan der Sicherungsarbeiten informiert. Aktuell ist geplant, dass ab dem 30. September 2024 mit den Bauarbeiten zur Felssicherung gestartet wird.

Im Rahmen von Bauarbeiten beim Schlössli Schönegg wurde eine bislang unbekannte Felssturzgefahr festgestellt. In den vergangenen zwei Wochen hat sich der instabile Felskörper, welcher rund 5'500 Kubikmeter gross ist, nicht bewegt. Jedoch können Steine oder Teile des Felsens jederzeit und sehr rasch abbrechen und die untenliegenden Gebäude und Bahnanlagen gefährden. Es wurde ein zweites geologisches Gutachten bei einem anderen spezialisierten Büro in Auftrag gegeben. Auch diese Experten schätzen die Gefährdungssituation hoch und den betroffenen Perimeter gleich ein wie der erste Gutachter.

Dialog mit betroffener Bevölkerung

Nach der Umsetzung der Sofortmassnahmen am 13. September 2024, hat die Stadt Luzern das Alarmierungskonzept laufend verfeinert. Dabei wurden die Blaulichtorganisationen intensiv in den Prozess eingebunden und die Gefährdungslage wurde vom Geologen vor Ort für alle betroffenen Wohneinheiten beurteilt. Daraus resultierten für jedes Stockwerk der vier betroffenen Häuser eigene Nutzungsbeschränkungen. Vorderhand gelten für 7 Wohnungen an der Gibraltarstrasse, die Notschlafstelle sowie für Arbeitsplätze von Firmen eine Nutzungsbeschränkung der bergseitigen Räume. Insgesamt leben 12 Personen in den von Nutzungsverboten betroffenen Wohnungen. Sie dürfen die bergseitigen Räume nicht mehr nutzen und höchstens kurz betreten.

Die Notschlafstelle ist am 16. September 2024 von der Gibraltarstrasse 29 temporär in den Schutzraum Hubelmatt umgezogen, da sehr viele Übernachtungsräume in der Gefahrenzone liegen und nicht mehr nutzbar sind. Ein Betrieb mit einer reduzierten Anzahl Betten ist nicht möglich aufgrund der sehr starken Auslastung in den kalten Wintermonaten.

Wege bleiben gesperrt, Alarm aktiv

Weiterhin gesperrt bleiben der Gütschweg. Er liegt direkt im Sturzraum, wo bei einem Aufenthalt Lebensgefahr durch möglicherweise abbrechende Steine besteht. Ausserhalb des Gefahrenbereichs liegt jedoch die Gütschbahn, die weiterhin als wichtige Zubringerverbindung ins Quartier und zum Restaurant offen bleibt. Werden kritische Bewegungen der Felsmasse gemessen, wird die darunterliegende SBB-Linie automatisch gesperrt. Die installierte Alarmanlage warnt die Bevölkerung in den unmittelbar betroffenen Häusern. Bei Gefahr ertönen Warnhörner mit einer Lautstärke von 130 Dezibel und werden optisch durch Warnleuchten ergänzt. Die Anwohnenden sind detailliert informiert, was bei Alarm zu tun ist.

Sicherungsmassnahmen

Die Projektierungsarbeiten für die Felssicherung sind in den vergangenen zwei Wochen weiter vorangetrieben worden. Dabei wurde intensiv am Bauablauf gearbeitet, um die Sicherheit für die Bauarbeiter*innen vor Ort sicherstellen zu können. Zudem werden Massnahmen getroffen, damit die Infrastrukturen unterhalb der Baustelle stets geschützt sind. Eine temporäre Massnahme war auch die Installation von Stahlpalisaden. Diese reduzieren die Gefahr und mildern im Ereignisfall das Schadenpotenzial. Parallel dazu wurde die Arbeitsvorbereitung auf Seite Baumeister vorangetrieben und die zur Felssicherung notwendigen Materialen beschafft.

Baustart steht kurz bevor

Am Montag, 30. September 2024, starten die vorbereitenden Arbeiten. Es werden Felsräumungsarbeiten durchgeführt und Arbeitsplattformen installiert. Anschliessend kann ab Mitte Oktober mit den effektiven Sicherungsmassnahmen begonnen werden. Priorität hat bei den Bauarbeiten die Arbeitssicherheit. Als erstes grosses Ziel soll die Grosskluft gegen Felssturz gesichert werden. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird das aktuelle Alarmierungskonzept überprüft und gegebenenfalls auf die neue Situation angepasst. Das aktuelle Bauprogramm sieht bei optimalem Verlauf vor, dass diese Hauptarbeiten bis im Januar 2025 abgeschlossen sind. Bis im Frühling 2025 sind weitere Arbeiten wie die Erweiterung der Steinschlagnetze und die Begrünung des Hangs vorgesehen.

Weitere Informationen: www.stadtluzern.ch/felssicherung

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