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28. Februar 2014
Bis Ende 2014 werden die mit Schwermetallen belasteten Böden der ehemaligen Schiessplätze auf der Luzerner Allmend saniert. Die Arbeiten starten Anfang März 2014 mit der Rodung von rund 6500 Quadratmeter Wald. Die Sanierung der Schiessplätze ist eine wichtige Massnahme zur Umsetzung des Projekts „Natur- und Erholungsraum Allmend“.
Über 150 Jahre Schiessbetrieb haben ihre Spuren auf der Luzerner Allmend hinterlassen. Die Böden sind grossflächig mit Schadstoffen wie Blei und Antimon belastet. Sie gefährden die Gewässer, die Fauna und Flora und auch den Menschen. Rund um die am stärksten belasteten Kugelfänge bestehen heute Betretungsverbote.

2009 hat der Grosse Stadtrat im Rahmen des Projekts „Natur- und Erholungsraum Allmend“ die altlastentechnische Sanierung der ehemaligen Schiessplätze beschlossen. Nachdem der Gemeinderat Horw die Baubewilligung erteilt hat, kann 2014 die letzte und umfangreichste Sanierungsetappe angegangen werden. Sie umfasst den hauptsächlich von der Armee genutzten Gefechtsschiessplatz Stand A, die beiden 300-Meter-Anlagen und die von der Jagdschützengesellschaft betriebene Tontaubenanlage. Auf über zwei Hektaren muss der belastete Boden in einer meist 10 bis 40 Zentimeter dicken Schicht abgetragen und fachgerecht entsorgt werden. Dies geschieht über die Aufbereitung in Bodenwaschanlagen oder über die Ablagerung in speziellen Deponien. Insgesamt wird mit rund 6500 Kubikmeter belastetem Aushubmaterial gerechnet, was etwa 550 Lastwagenfahrten entspricht. Entsorgt werden bis zu 400 Tonnen Blei.

Grossflächige Rodungen

Um die Sanierungen durchführen zu können, müssen rund 6500 Quadratmeter Wald gerodet werden. Die Schadstoffmessungen haben gezeigt, dass es vor allem im Wald oberhalb und östlich des Standes A sehr hohe Bleibelastungen gibt. Das Stadtforstamt wird am 3. März 2014 mit den Rodungsarbeiten beginnen. Die Rodungsflächen werden nach Abschluss der Sanierung naturnah begrünt und mit einheimischen Bäumen, zum Beispiel Eichen, und Sträuchern bepflanzt.

Ökologische Aufwertung

Die noch vorhandenen militärischen Bauten (Scheibenstände, Bunker, Munitionsdepots) werden zurückgebaut. Die Flächen werden renaturiert. Der Scheibenstand der privaten Zihlmatt-Anlage bleibt hingegen bestehen. Hier betreibt die Stadtschützengesellschaft weiterhin eine Infrarot-Trainingsanlage. Zeitlich koordiniert mit den Sanierungen werden weitere Massnahmen aus dem Freiraumprojekt Allmend umgesetzt. Die Oberrütibäche und der Finsterlochbach werden revitalisiert und ökologisch aufgewertet. Für die gefährdeten Gelbauchunken und andere Amphibien entstehen neue Kleingewässer. Auf den sanierten Flächen werden neue Mager- und Trockenwiesen angelegt und artenreiche Hecken gepflanzt. Aus Rücksicht auf die wertvolle Pflanzen- und Tierwelt gilt auf den ehemaligen Schiessplätzen, die mehrheitlich als Naturschutzzone ausgeschieden sind, ein Leinenzwang für Hunde.

Neue Fuss- und Velowegverbindung

Im Herbst 2014 wird der Abschnitt der Fuss- und Velowegverbindung zwischen dem Zihlmattweg und dem Kreisel Allmend gebaut. Bis Ende 2015 entsteht zudem ein Naturerlebnisrundweg mit verschiedenen thematischen Stationen. Während der Bau- und Sanierungsarbeiten müssen zwischen März und November 2014 aus Sicherheitsgründen zeitweise einzelne Wegabschnitte im Bereich der ehemaligen Schiesshplätze und dem angrenzenden Bireggwald gesperrt werden. Die Sperrungen sowie entsprechende Ausweichmöglichkeiten werden vor Ort signalisiert.
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