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22. Mai 2024
In der Stadt Luzern werden sexistische und queerfeindliche Belästigungen sowie Übergriffe im öffentlichen Raum nicht geduldet. Ende Januar lancierte die Stadt das Online-Meldetool «Luzern schaut hin». Nun liegt der erste Auswertungsbericht zu den ersten drei Monaten vor: Am häufigsten werden Frauen aufgrund ihres Geschlechts belästigt. Orte, an denen vermehrt Belästigungen gemeldet werden, sind der öffentliche Raum und der öffentliche Verkehr. Die verbreitetsten Formen der Belästigung sind Belästigung mit Worten, ungewollte Berührungen und Anstarren.

Mit dem Meldetool «Luzern schaut hin» ergreift die Stadt Luzern Massnahmen gegen sexistische und queerfeindliche Belästigungen sowie Übergriffe im öffentlichen Raum. Wer Belästigungen erlebt oder beobachtet, kann diese anonym und sicher melden. Nun liegt der erste Auswertungsbericht für die Meldungen der ersten drei Monate vor. Basierend auf diesen Daten werden Massnahmen zur Prävention sowie für eine verbesserte Sicherheit abgeleitet. Denn in der Stadt Luzern sollen sich alle sicher und frei bewegen können – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe oder einer körperlichen Beeinträchtigung.

Meldungen

Zwischen der Lancierung am 26. Januar und dem 30. April 2024 wurden auf luzernschauthin.ch insgesamt 140 Meldungen getätigt. Rund 79 Prozent der Meldungen gehen auf eine selbst erlebte Belästigung zurück, während 21 Prozent Beobachtungen sind. Mehr als ein Drittel der Meldungen werden von Personen zwischen 16 und 25 Jahren gemacht. Am häufigsten werden Belästigungen mit Worten, ungewollte Berührungen und Anstarren gemeldet. Seltener werden physische Angriffe oder Exhibitionismus als Form der Belästigung angegeben. Die Mehrheit der gemeldeten Belästigungen ereignet sich unter der Woche tagsüber auf einem öffentlichen Platz, der Strasse oder im öffentlichen Verkehr. Seltener werden Belästigungen in Bars/Clubs oder am Arbeitsplatz gemeldet. 46 Prozent der Meldungen zielen auf das Geschlecht ab, wobei am häufigsten Frauen betroffen sind. Die Belästigungen gehen mehrheitlich von Einzelpersonen aus (rund 80 Prozent). Die Tatperson wird von den Meldenden in den meisten Fällen als männlich beschrieben.

Begleitmassnahmen

Die Auswertung der ersten drei Monate zeigt, dass insbesondere Massnahmen im öffentlichen Raum, beispielsweise Strassen und Plätze, und im öffentlichen Verkehr erforderlich sind. Es wird daher eine Zusammenarbeit mit den zentralen Akteurinnen und Akteuren wie der städtischen SIP (Sicherheit Intervention Prävention), der Polizei oder den Transportbetrieben gesucht.

Die Lancierung des Tools wurde von einer Informationskampagne begleitet, die einerseits die Bekanntmachung des Tools zum Ziel hatte, und andererseits die Botschaft «Luzern toleriert kein Sexismus und keine Queerfeindlichkeit» vermitteln soll. Während die Kampagne im öffentlichen Raum sichtbar war, wurden viele Meldungen getätigt. Die Daten zeigen nun, dass die Anzahl der Meldungen im Tool deutlich zurückgeht, sobald die Kampagne im öffentlichen Raum nicht mehr präsent ist. Die stete Präsenz ist daher wichtig. Eine zweite Kampagnenwelle startet in den kommenden Tagen. Diese setzt den Fokus auf die Verbreitung der Botschaft «Luzern – eine Stadt für alle. Kein Platz für Belästigungen». Damit soll auf öffentlichen Plätzen, wo besonders viele Belästigungen passieren, ein starkes Zeichen gesetzt werden.

Um das Thema sexistischer und queerfeindlicher Übergriffe eingehender zu behandeln, werden zusätzlich Veranstaltungen durchgeführt. Am Montag, 3. Juni 2024, findet eine öffentliche Veranstaltung zum Thema «Sexistische und queerfeindliche Belästigungen im öffentlichen Raum» statt. Im Rahmen eines Podiumsgesprächs wird diskutiert, wie Belästigungen verhindert werden können und was zu tun ist, wenn sie dennoch auftreten. Es wurde eine Allianz aus Organisationen gebildet, die die Vision «Luzern ist eine Stadt, in der sich alle sicher und frei bewegen können und in der sexistische und queerfeindliche Belästigungen nicht geduldet werden» unterstützen und verbreiten.

Die Stadt Luzern bedankt sich bei den Städten Zürich und Bern für die freundliche Genehmigung der Übernahme des Meldetools und bei der Stadt Genf für die Bereitschaft, die Grundlagen der Kampagne «Objectif zéro sexisme dans ma ville» für die Adaption und Weiterentwicklung von «Luzern schaut hin» zur Verfügung zu stellen.

Weitere Informationen zum Meldetool unter: www.luzernschauthin.ch

Podiumsdiskussion «Sexistische und queerfeindliche Belästigungen im öffentlichen Raum»

Montag, 3. Juni 2024, 19 bis 20.30 Uhr
anschliessend Apéro
Treibhaus Luzern

Eintritt: Kostenlos
Anmeldung bis 28. Mai 2024

Mehr Informationen und Anmeldung unter: www.stadtluzern.ch/aktuelles/terminliste/6063187

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Luzern schaut hin. Auswertungsbericht Medienmitteilung 22.05.2024 (PDF, 227.02 kB) Download 0 Luzern schaut hin. Auswertungsbericht Medienmitteilung 22.05.2024
Auswertungsbericht Luzern schaut hin (PDF, 756.71 kB) Download 1 Auswertungsbericht Luzern schaut hin
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