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17. September 2024
Im Auftrag der Stadt Luzern hat die EBP Schweiz AG eine geschlechterspezifische Rechnungsanalyse durchgeführt. Diese zeigt auf, dass im Gesamtergebnis über alle ausgewählten Funktionen hinweg kaum geschlechterspezifische Unterschiede bestehen. Der Stadtrat will deshalb auf eine periodische Wiederholung der Auswertung verzichten, auch aufgrund einer Kosten-Nutzen-Betrachtung.

Im Rahmen einer als Postulat überwiesenen Motion hat der Stadtrat in Zusammenarbeit mit der EBP Schweiz AG (EBP) eine einmalige geschlechterspezifische Rechnungsanalyse durchgeführt und dazu einen Bericht erstellt. Damit soll festgestellt werden, ob sich die städtischen Ausgaben gleichmässig auf Männer und Frauen verteilen. Die Analyse der EBP zeigt im Gesamtergebnis über alle ausgewählten Funktionen hinweg kaum geschlechterspezifische Unterschiede. In absoluten Werten liegt der Anteil der Ausgaben für Frauen leicht höher als jener für Männer. Rund 51 Prozent der Ausgaben können Frauen zugeordnet werden und rund 49 Prozent entfallen auf Männer. In Pro-Kopf-Werten sind die Ausgaben fast gleich verteilt. Der Pro-Kopf-Wert bei den Frauen beträgt Fr. 44’136.– und jener bei den Männern Fr. 44’534.–. Die Analyse hat gezeigt, dass es Einschränkungen bezüglich der notwendigen Datengrundlage gibt, was bei der Interpretation zu berücksichtigen ist.

Unterschiede bei einzelnen Funktionen

Betrachtet man einzelne Funktionen, sind bei der Verteilung der Ausgaben Unterschiede feststellbar. In den Bereichen «Gesundheit» und «Soziale Sicherheit» sind die Ausgaben für Frauen höher als die Ausgaben für Männer. Frauen beziehen häufiger Ergänzungsleistungen und die Ausgaben für Langzeitpflege sind bei den Frauen höher als bei den Männern. In den Bereichen «Kultur, Sport & Freizeit, Kirche», «Bildung» sowie «Verkehr & Nachrichtenübermittlung» überwiegen die Ausgaben für Männer jene für Frauen. Im Bereich Bildung fallen die deutlich höheren Ausgaben für Knaben im Bereich Sonderschulung auf. Der motorisierte Individualverkehr wird von Männern intensiver genutzt. Andererseits sind beim öffentlichen Verkehr die Ausgaben für Frauen etwas höher.

Abbild der Gesellschaft

Mit der Ausgabeninzidenzanalyse selbst können keine Änderungen erzielt werden. Sie zeigt lediglich auf, wo allenfalls Unterschiede bestehen. Die Analyse sagt auch nichts über die Gründe allfälliger Unterschiede aus. Einige der festgestellten Unterschiede sind durch gesellschaftliche Phänomene und soziale Normen erklärbar. Sie können unter anderem auf unterschiedliche Lebensqualitäten, Konsumpräferenzen und Lebensläufe zurückgeführt werden.

Fazit

Der vorliegende Planungsbericht liefert der Stadt Luzern nützliche und hilfreiche Informationen. Die Ausgabeninzidenzanalyse zeigt auf, dass in der Summe keine systemisch signifikanten Unterschiede bestehen. Auf eine periodische Wiederholung der Auswertung kann deshalb und auch aufgrund einer Kosten-Nutzen-Betrachtung verzichtet werden. Gleichwohl ist die Sensibilität in der Stadtverwaltung für das Thema hochzuhalten. Die Wirkung einer gendergerechten Verteilung soll mit ausgewogenen Fachentscheiden in den einzelnen Aufgabenbereichen erreicht werden.

Der Stadtrat beantragt dem Grossen Stadtrat, den Planungsbericht «Gender Budgeting Stadt Luzern» zustimmend zur Kenntnis zu nehmen. Die Vorlage wird vom städtischen Parlament voraussichtlich an seiner Sitzung vom 14. November 2024 behandelt.

Link:
Bericht und Antrag 33/2024: «Gender Budgeting Stadt Luzern»

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Gender Budgeting Stadt Luzern Medienmitteilung 17.09.2024 (PDF, 217.28 kB) Download 0 Gender Budgeting Stadt Luzern Medienmitteilung 17.09.2024
Bericht: Gender Budgeting in der Stadt Luzern (PDF, 5.04 MB) Download 1 Bericht: Gender Budgeting in der Stadt Luzern
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