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29. November 2024
Die beiden vor der Kantonsschule Alpenquai aufgeschütteten Inseln sind ein wichtiger Lebensraum für Wasservögel. Doch ihr ökologischer Wert ist durch die starke Verbuschung mit Gehölzen und die Ausbreitung gebietsfremder Pflanzenarten gefährdet. Deshalb startet die Stadt Luzern Anfang Dezember 2024 ein umfangreiches Sanierungs- und Aufwertungsprojekt. Dieses wird unter anderem dazu führen, dass die Schilffläche sechs Mal grösser wird als bislang. Auch die Kiesfläche wird deutlich grösser. Bis März 2025 sind die Arbeiten beendet.

Im Detail

In der Bucht zwischen der Ufschötti und dem Segelboothafen Tribschenhorn befinden sich die 1982 künstlich aufgeschütteten Brutinseln Alpenquai. Als einziger grösserer naturnaher Uferbereich in der Luzerner Bucht entwickelten sich die Inseln zu einem bedeutenden Brut- und Rastplatz für zahlreiche Wasservögel.

Probleme durch Verbuschung und invasive Neophyten

Seit etwa 15 bis 20 Jahren finden auf den Inseln verschiedene Entwicklungen statt. Diese haben das Erscheinungsbild der Inseln stark verändert und den ökologischen Wert eingeschränkt. Da ist zum einen die rasch zunehmende Verbuschung mit schnellwachsenden Pioniergehölzen wie Weiden, Pappeln und Erlen. Zum anderen haben sich invasive Neophyten wie der Japanische Staudenknöterich angesiedelt und ausgebreitet. Die Entwicklungen gingen zu Lasten des Schilfs und anderer naturnaher Ufervegetation, auch die offenen Kiesflächen haben stark abgenommen. Als wichtigste Ursache hat sich die Schütthöhe der Inseln herausgestellt: Schilf entwickelt sich bestens im Bereich oder etwas unterhalb des durchschnittlichen Seewasserpegels – grosse Teile der Inseln befinden sich allerdings bis zu einem halben Meter über diesem Niveau.

Abtrag und Vergrösserung der Inseln

Damit die Inseln auch zukünftig ihre wichtigen Lebensraumfunktionen erfüllen können, hat die Stadt Luzern ein umfangreiches Sanierungs- und Aufwertungsprojekt erarbeitet. Dafür liegt nun die Baubewilligung vor. Als wichtigstes Ziel wird die Schaffung optimaler Entwicklungsmöglichkeiten für das Schilf verfolgt. Dazu ist es erforderlich, einen Teil der Inseln abzutragen. Fast 1000 Kubikmeter Material müssen abtransportiert oder umgelagert werden. Auf diese Weise können auch die invasiven Neophyten entfernt und die starke Verbuschung der Inseln beseitigt werden. In den neu gestalteten Flachwasserzonen sollen sich in den nächsten Jahren auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern wertvolle Schilfflächen ansiedeln und entwickeln können. Das entspricht einer Versechsfachung des heutigen Bestands. Davon profitieren typische Schilfbrüter und -bewohner wie Teichrohrsänger, Rohrammer, Hauben- und Zwergtaucher, Wasserrallen sowie Bläss- und Teichhühner. Eine weitere Massnahme zielt darauf ab, die Lebensraumbedingungen für überwinternde oder rastende Wasservögel zu verbessern. Durch zusätzliche Aufschüttungen wird die heutige Kiesinsel stark vergrössert. In den offenen Kies- und Schlickflächen findet beispielsweise der Flussuferläufer ein vielfältiges Nahrungsangebot. Nicht zuletzt wird die Flachwasserzone rund um die Inseln mit Holzstrukturen für Fische aufgewertet. Das Projekt kostet rund 250'000 Franken. Es wird von Bund und Kanton mitfinanziert.

Baustart Anfang Dezember

Am 2. Dezember 2024 starten die Arbeiten. Bis Ende 2024 werden die Inseln mit gezielten Schüttungen für Baumaschinen erschlossen und die erforderlichen Rodungsarbeiten durchgeführt. Zudem wird mit der Entfernung der invasiven Neophyten begonnen. Der eigentliche Abtrag und die Vergrösserung der Inseln ist ab Januar 2025 geplant. Die voraussichtliche Dauer der Arbeiten beträgt rund drei Monate. Damit können die Arbeiten vor Beginn der Brutzeit der Wasservögel im April 2025 abgeschlossen werden.

Die Erschliessung der Baustelle erfolgt über den Tribschenhornweg. Für Fussgänger*innen ist eine Umleitung über das Areal der Kantonsschule Alpenquai ausgeschildert. Ausserhalb der Arbeitszeiten ist der Tribschenhornweg normal benutzbar.

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Baustart für die Sanierung und ökologische Aufwertung der Brutinseln Medienmitteilung 29.11.2024 (PDF, 113.61 kB) Download 0 Baustart für die Sanierung und ökologische Aufwertung der Brutinseln Medienmitteilung 29.11.2024
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