Von Simon Rimle
Der seit dem 24. Februar 2022 andauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer deutlichen Verschlechterung der Energieversorgungssicherheit geführt. Seit Beginn des Konflikts arbeiten der Bund, die Kantone sowie die Städte und Gemeinden Hand in Hand, um eine Gas- oder Strommangellage zu verhindern.
Aktuelle Lage
Die gute Botschaft zuerst: Die Energieversorgung der Schweiz ist derzeit sichergestellt, sei dies mit Strom, Erdgas oder Mineralölprodukten. Gleichwohl ist die Sorge gross, dass eine Mangellage aufgrund ungenügender Energieverfügbarkeit in den Wintermonaten möglich ist. Gründe für eine mögliche Energiemangellage sind das fehlende Stromabkommen mit der EU, revisionsbedingte Ausfälle von Kernkraftwerken in Frankreich, die Drosselung von Erdgaslieferungen aus Russland und tiefe Füllstände der Gasspeicher in Europa sowie von Stauseen.
In einer Energiemangellage übersteigt die Nachfrage nach Energie während mehrerer Tage, Wochen oder Monate das zur Verfügung stehende Angebot. Gas und Strom sind im Falle einer Mangellage zwar verfügbar, aber nur in einem eingeschränkten Mass. In einem solchen Fall müssen einschneidende Massnahmen ergriffen werden, damit weniger Strom oder Gas verbraucht wird. Dies kann zu markanten Einschränkungen bei Unternehmen führen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Konsumentinnen und Konsumenten. Weiter kann es sein, dass beispielsweise Saunen, Hallenbäder und Leuchtreklamen verboten würden. Falls nötig, wäre sogar eine temporäre Abschaltung der Netze notwendig. All dies gilt es zu verhindern.
Blick vom Reussufer auf den Mühlenplatz, das Zeughaus und die Museggtürme
Energiesparen ist nötig
Der Stadtrat hat deshalb ein Massnahmenpaket verabschiedet. Auch Bund, Kanton und viele Unternehmen haben Massnahmen ergriffen. Gefragt ist aber die Mithilfe aller. Wo Sie im Alltag einfach Energie und Geld sparen können, das illustriert das Sparschweinchen.
Die Farbflächen im Zentrum zeigen den Anteil Öl, Gas und Strom am gesamten Energieverbrauch der Stadt Luzern. Pro Jahr kann ein durchschnittlicher Zweipersonenhaushalt einiges einsparen, wenn (im Uhrzeigersinn von oben) nur kurz durchgelüftet, der Radiator um 1 Grad zurückgestellt, kurz geduscht anstatt gebadet, Halogen- durch LED-Leuchten ersetzt werden, mit niedriger Temperatur gewaschen und das Wasser mit Deckel erhitzt wird.
Mit einer Kilowattstunde (kWh) können Sie 45 Minuten staubsaugen, 50 Tassen Kaffee mit einer Maschine zubereiten oder eineinhalb Minuten warm duschen.
Quellen: Schweizerische Agentur für Energieeffizienz, ewl