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2. Mai 2023
Ältere und unterstützungsbedürftige Menschen sollen so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung wohnen können. Dieses Ziel verfolgt die Stadt Luzern mit ihrer Alterspolitik. Teil dieser Alterspolitik ist das 2020 gestartete Projekt «Alterswohnen integriert». Damit soll die Vernetzung aller Organisationen aus dem Altersbereich verbessert werden. Jetzt legt der Stadtrat dem Stadtparlament mit dem Bericht und Antrag «Versorgungskonzept Alterswohnen integriert» erste Zwischenergebnisse vor.

In der Luzerner Alterspolitik ist der Kanton zuständig für den stationären Bereich, also für die sogenannte Bettenplanung der Heime. Der ambulante Bereich liegt in der Zuständigkeit der Stadt Luzern. Diese sorgt dafür, dass genügend präventive und ambulante Angebote für ältere und unterstützungsbedürftige Personen vorhanden sind. Diese Personengruppe will so lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause in der gewohnten Umgebung leben. Um diesem Anliegen gerecht zu werden, hat die Stadt in den letzten Jahren verschiedene Massnahmen und Projekte umgesetzt.

Das aktuellste Projekt lautet «Alterswohnen integriert». Damit will die Stadt die Vernetzung aller Organisationen im Altersbereich verbessern (siehe Mitteilung vom 8. Juli 2021). Zu diesen Organisationen zählen zum einen Alters- und Pflegeinstitutionen sowie Spitexdienste. Zum anderen gehören dazu auch Beratungsstellen wie Pro Senectute, die Anlaufstelle Alter, der Verein Haushilfe, Vicino Luzern, das Schweizerische Rote Kreuz Luzern, die Genossenschaft Zeitgut oder ärztliche Dienste. Von einer besseren Vernetzung dieser Organisationen profitieren insbesondere die betroffenen Menschen: Ältere und unterstützungsbedürftige Personen können dadurch selbstständig jene Leistungen auswählen, die sie benötigen.

Mit dem Bericht «Versorgungskonzept Alterswohnen integriert» legt der Stadtrat dem Stadtparlament die ersten Zwischenergebnisse des Projekts «Alterswohnen integriert» vor.

Versorgungskonzept zeigt auf, was es braucht

Ein wichtiges Ergebnis aus dem Bericht an das Stadtparlament ist das nun vorliegende Versorgungskonzept. Dabei geht es um Angebote aus den Bereichen Wohnen, Dienstleistungen, Betreuung, Pflege und Medizin.

Das Versorgungskonzept orientiert sich an zwei Zielsetzungen. Zum einen an der Selbständigkeit des Menschen. Der Mensch soll sein Leben auch im Alter möglichst autonom und eigenverantwortlich gestalten können. Gestützt durch sein soziales Umfeld, etwa Familie, Angehörige oder Nachbarschaft, soll er Versorgungsleistungen in eigener Verantwortung auswählen können. Zum anderen soll der ältere und unterstützungsbedürftige Mensch Zugang zu einem breiten und integrierten Leistungsangebot haben. Mit integriert ist gemeint: Auch wenn die Versorgungsleistungen von verschiedenen Anbietern erbracht werden, sollen sie aufeinander abgestimmt und miteinander vernetzt sein.

Die wichtigsten Handlungsfelder des Versorgungskonzeptes sind:

  • Ausbau und Digitalisierung eines selbständigen Zugangs zu allen Angeboten: Auf einer neuen Website sollen die Angebote sämtlicher Anbieter in der Stadt Luzern aus den Bereichen Wohnen, Dienstleistungen, Betreuung, Pflege und Medizin übersichtlich dargestellt und einfach abrufbar sein. Diese Plattform kann unter anderem von den betroffenen Menschen selbst sowie deren Angehörigen genutzt werden.
  • Niederschwelliges integriertes Vermittlungs-, Beratungs- und Begleitungsangebot über alle Versorgungsbereiche mit Zugang in den Quartieren: Betroffene finden Unterstützung durch Fachpersonen im Quartier. Zum Beispiel bei den Vicino-Standorten. Auch zentral organisierte Institutionen wie die städtische Anlaufstelle Alter oder Pro Senectute bieten Unterstützung an.
  • Fördern der organisatorischen Vernetzung und Durchlässigkeit von ambulanter und stationärer Versorgung: Betagte Menschen, die nicht mehr selbstständig für sich sorgen können, brauchen umfassendere Unterstützung. Die Gewährleistung eines reibungslosen, bedarfsgerechten Wechsels zwischen ambulanten und stationären Betreuungs- und Pflegeangeboten ist besonders wichtig. Die geplante integrierte Organisation (siehe unten) arbeitet auch mit externen Partnern zusammen.

Hinweis: Wie sich das Versorgungskonzept konkret im Leben von älteren oder betagten Menschen auswirken kann, ist im Anhang 3 des Bericht und Antrags «Versorgungskonzept Alterswohnen integriert» beschrieben.

Zusammenführung von Spitex und Viva Luzern

Ein weiteres wichtiges Ergebnis aus dem Bericht bezieht sich auf die mögliche Zusammenführung von Spitex Stadt Luzern, Vicino Luzern und Viva Luzern. Die Abklärungen der vergangenen Monate haben ergeben, dass Spitex Stadt Luzern und Viva Luzern den Fusionsprozess weiterverfolgen möchten. Die Beteiligten sind überzeugt, dass sie damit einen Mehrwert für die betroffenen Menschen bewirken können. Auch die Mitarbeitenden der zwei Institutionen sowie die Stadt Luzern profitieren davon. Die Zusammenlegung soll professionell von einer externen Fachperson begleitet werden. Für diesen anspruchsvollen «Change-Prozess» beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Kredit über 70’000 Franken. Nicht Teil der geplanten integrierten Organisation wird Vicino Luzern. Vicino Luzern möchte sich wie bis anhin als unabhängige Vermittlungsplattform im Bereich der Nachbarschaftshilfe engagieren.

Das weitere Vorgehen

  • Das Stadtparlament befasst sich voraussichtlich am 29. Juni 2023 mit dem Bericht «Versorgungskonzept Alterswohnen integriert».
  • Im Herbst 2023 wird dem Parlament ein Bericht zur Rechtsform der neuen integrierten Organisation sowie zur Entwicklung der städtischen Alterswohnungen vorgelegt.


Link:
Bericht und Antrag 14 «Versorgungskonzept Alterswohnen integriert. Nachtragskredit»

Name
Alterswohnen integriert Versorgungskonzept Medienmitteilung 02.05.2023 (PDF, 238.84 kB) Download 0 Alterswohnen integriert Versorgungskonzept Medienmitteilung 02.05.2023
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