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18. Dezember 2024
Bei Sanierungsarbeiten im Schlössli Schönegg wurde eine Felssturzgefahr entdeckt. Rund 5500 Kubikmeter Felsmasse drohen abzustürzen. Seither wurden Sicherungsmassnahmen ergriffen. Mit Erfolg: Der Fels bewegt sich nicht.

Interview: Julia Krummenacher

Marco Baumann, kaum im Amt, wurden Sie schon mit einer Krise konfrontiert. Ein richtiger Kaltstart.

Unvorhergesehenes gehört zum Leben. Aber natürlich, es war ein steiler Einstieg. Wenn es um die Sicherheit der Bevölkerung geht, nehme ich solche Herausforderungen aber gerne an.

Wie geht es den betroffenen Anwohnenden?

Die Situation löst natürlich viele Unsicherheiten aus. Die Betroffenen dürfen ihre Räumlichkeiten nur eingeschränkt nutzen. Darum ist uns die persönliche Begleitung der Direktbetroffenen mit einer regelmässigen und transparenten Kommunikation ein grosses Anliegen.

Stadtrat Marco Baumann vor der Sicherheitsabsperrung. Die Felssturzgefahr löst Unsicherheit aus. «Darum ist uns die regelmässige und transparente Kommunikation ein grosses Anliegen», sagt der Umwelt- und Mobilitätsdirektor.

Wie kommen die Sicherungsmassnahmen voran?

Die Verantwortlichen arbeiten mit Hochdruck an der Felssicherung. Die Sicherungsmassnahmen sind Ende September nach intensiver Vorbereitung gestartet. Die Bauarbeiten sind anspruchsvoll, schreiten aber gut voran. Bis heute ist der Fels stabil. Das ist eine grosse Erleichterung.

Die Arbeiten dauern länger als ursprünglich geplant, weshalb?

Während der Bauarbeiten gewinnen wir laufend neue Erkenntnisse über die geologischen Verhältnisse. Die ersten Felsräumungen haben gezeigt, dass die Arbeiten viel aufwendiger sind als angenommen und sorgfältige Bauverfahren erfordern. Zudem erschweren tiefe Temperaturen die Arbeiten. Wir bedauern die Verzögerung, haben aber stets die Sicherheit von Bauarbeitenden und Direktbetroffenen im Blick.

Die Baustelle ist anspruchsvoll. Wie werden die Bauarbeitenden vor Ort geschützt?

Die Sicherheit hat zu jeder Zeit höchste Priorität. Wir haben ein spezielles Sicherheitskonzept entwickelt mit einem definierten Fluchtkorridor. Mit hochsensiblen Messgeräten stellen wir sicher, dass bei den Arbeiten keine übermässigen Erschütterungen verursacht werden. Es kommen bewusst erschütterungsarme Bohrverfahren zur Anwendung.

Besteht ein Zusammenhang zwischen den Sanierungsarbeiten am Schlössli Schönegg und der instabilen Felsmasse?

Nein. Die Felssturzgefahr bestand schon vor dem Start der Sanierungsarbeiten am Schlössli Schönegg. Nur blieb sie bis zu diesem Zeitpunkt unentdeckt.

Trotz allem also «Glück im Unglück»?

Definitiv. Ohne die Sanierungsarbeiten am Schlössli Schönegg wäre die Felssturzgefahr womöglich zu spät erkannt worden. So konnten wir frühzeitig Sicherungsmassnahmen zum Schutz der Anwohnenden ergreifen und können Schlimmeres abwenden.

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