Ende 2022 präsentierte die Projektierungsgesellschaft das Wettbewerbsergebnis für ein neues Luzerner Theater. Das Siegerprojekt «überall» wurde daraufhin kontrovers diskutiert; positive Stimmen sowie Kritik hielten sich die Waage. In der Folge entschied die Projektierungsgesellschaft Neues Luzerner Theater, bei der Überarbeitung des Projekts, zentrale durch die Wettbewerbsjury, die Politik und die Bevölkerung geäusserten Anregungen zu berücksichtigen. Seit Sommer 2023 erfolgte die Weiterentwicklung des Projekts durch Mitarbeitende von Ilg Santer Architekten, Zürich, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Luzern und dem Luzerner Theater. Nach rund sechs Monaten wurde die Überarbeitung abgeschlossen.
Grösserer Abstand zur Jesuitenkirche
Im Fokus der Überarbeitung standen insbesondere betriebliche und städtebauliche Verbesserungen. Zentral war dabei das Verhältnis des Theaters zur Jesuitenkirche. In der Überarbeitung wurde der grosse Saal verkürzt, sodass der Abstand zur Kirche um drei Meter erweitert werden konnte. Gleichzeitig wurde die Firsthöhe des Theaters gegenüber der Jesuitenkirche reduziert und die beiden Giebel der neuen Gebäude wurden dem bestehenden Gebäude angeglichen. Durch diese Massnahmen nimmt sich das neue Theater auch im Stadtbild stärker zurück. Eine lichttechnische Studie und ein denkmalpflegerisches Gutachten zeigen, dass der Neubau die Belichtung der Jesuitenkirche nur sehr geringfügig beeinflusst.
Überarbeitetes Gastrokonzept und mehr Offenheit gegen aussen
Insgesamt wurden die Orientierung des Theatergebäudes nach aussen und umgekehrt die Zugänglichkeit des neuen Hauses von aussen her noch stärker ausgeprägt. Der grosse Saal lässt sich auf die Bahnhofstrasse zur Reussseite hin öffnen. Die mittlere Bühne ermöglicht mit ihrem neuen grossflächigen Panoramafenster mit Balkon den Blick auf die gegenüberliegende Altstadtseite. Beide Räume sind äusserst wandelbar und lassen sich vielseitig nutzen. Neu sind auf der Südseite auch die ergänzenden Volumen der Anlieferung und eines Treppenturms. Dadurch wird der Zugang von der Hirschmatt und der Theaterstrasse her erleb- und sichtbar. Neben der Funktion als Theater wird im überarbeiteten Entwurf das öffentliche Foyer zu einem Begegnungsort für die Bevölkerung. Ergänzt wird die öffentliche Zone mit dem Foyerbereich im Erdgeschoss sowie einer Theaterbar und einem Theaterrestaurant für Publikum und Mitarbeitende in den oberen Etagen. Das Theater wird zu einem attraktiven und einladenden Aufenthaltsort für die Bevölkerung.
«Ein Haus mit grosser Ausstrahlung»
Der Stadtrat, die Projektierungsgesellschaft, die Stiftung Luzerner Theater und das Preisgericht sind vom weiterentwickelten Projekt überzeugt. «Der überarbeitete Wettbewerbsentwurf zeigt sich im Stadtbild insgesamt zurückhaltender und gewinnt mit dem grösseren Abstand zur Jesuitenkirche einen Teil des Freiraums des Theaterplatzes zurück», resümiert Stadtpräsident Beat Züsli. «Trotz Flächenreduktion konnten auch neue Möglichkeiten und betriebliche Verbesserungen geschaffen werden, wie zum Beispiel die hohen Ansprüchen genügende Akustik im grossen Saal und die Klärung der Anlieferung.»
Regierungsrat Armin Hartmann ergänzt: «Das neue Luzerner Theater ergänzt den Leuchtturm KKL Luzern, indem es neue Optionen im Bereich Musiktheater schafft. Nur ein neues Theater ermöglicht, Oper, Schauspiel und Tanz sowie weitere performative Angebote auch langfristig erfolgreich anzubieten. Ein umfassendes kulturelles Angebot ist wichtig, weil es ein immer bedeutender werdender Standortvorteil ist.»
Anja Meyer, Präsidentin der Stiftung Luzerner Theater, ist vom Projekt ebenfalls begeistert: «Wir erhalten mit dem neuen Luzerner Theater ein Haus, das unser Theater in die Zukunft führt. Die geplante Infrastruktur lässt alle denkbaren Nutzungen zu und ermöglicht unseren Mitarbeitenden professionelles Arbeiten. Es wird viel mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaft geben und gleichzeitig eröffnen sich weitere Türen zu künstlerischen Kooperationen. Das neue Haus wird durch seine grosse Ausstrahlung im Zentrum von Luzern zu einem Magneten für Besuchende aus nah und fern.»
Weiteres Vorgehen
Vom 17. Mai bis 5. Juli 2024 ist das überarbeitete Projekt in der Sala terrena des Am-Rhyn-Hauses öffentlich ausgestellt. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, sich ein detailliertes Bild vom zukünftigen neuen Luzerner Theater zu machen. Ergänzend dazu finden verschiedene Veranstaltungen und Führungen für Interessierte statt (siehe Veranstaltungskalender). Vorgesehen ist, dass der Projektierungskredit dem städtischen Parlament im Herbst 2024 beantragt wird. Sollte es zu einer Volksabstimmung über das Projekt und den Projektierungskredit kommen, könnte diese voraussichtlich Anfang 2025 stattfinden.
Weitere Informationen und Bilder zum überarbeiteten Projekt sind dem beiliegenden Faktenblatt zu entnehmen. Der vollständige Jurybericht sowie ein Film zur Jurierung und ein Video mit Erklärungen zum zukünftigen Betrieb sind auf www.neuestheater.stadtluzern.ch aufgeschaltet.
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Medienmitteilung NLT überarbeitetes Projekt und Ausstellung (PDF, 224.81 kB) | Download | 0 | Medienmitteilung NLT überarbeitetes Projekt und Ausstellung |
Faktenblatt 1 überarbeitetes Projekt überall (PDF, 877.92 kB) | Download | 1 | Faktenblatt 1 überarbeitetes Projekt überall |
Faktenblatt 2 Betriebskonzept Neues Luzerner Theater (PDF, 228.41 kB) | Download | 2 | Faktenblatt 2 Betriebskonzept Neues Luzerner Theater |
Faktenblatt 3 Veranstaltungen zur Ausstellung (PDF, 215.12 kB) | Download | 3 | Faktenblatt 3 Veranstaltungen zur Ausstellung |
Stadtmagazin Sonderausgabe Neues Luzerner Theater (PDF, 15.18 MB) | Download | 4 | Stadtmagazin Sonderausgabe Neues Luzerner Theater |