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22. Februar 2021
Der Durchgangsbahnhof ist für Stadt und Kanton Luzern sowie für die Zentralschweiz ein Jahrhundertprojekt. Er ermöglicht häufigere, schnellere und direktere Verbindungen im Fernverkehr und den Ausbau der S-Bahn.

Geplant ist der Durchgangsbahnhof unterhalb des Bahnhofs Luzern im Bereich der Gleise 8 bis 13. Im zweiten Untergeschoss sollen vier Gleise und zwei 420 Meter lange Mittelperrons gebaut werden. Der rund 3,5 Kilometer lange Dreilindentunnel führt vom Durchgangsbahnhof bis nach Ebikon und bildet die direkte Anbindung an die SBB-Linie Richtung Zürich und Gotthard. Auf den ersten 400 Metern unterquert der doppelspurige Tunnel den Vierwaldstättersee. In die andere Richtung führt ein doppelspuriger 1,8 Kilometer langer Tunnel unter der Neustadt hindurch und mündet im Bereich des Gütschtunnels in die Bahnlinie Richtung Bern und Basel.

Dank des Durchgangbahnhofs werden die Fahrzeiten der Fernzüge nach Zürich, Bern oder Basel verkürzt. Es können mehr Züge fahren, das S-Bahn-System kann ausgebaut, und im Regionalverkehr kann der Viertelstundentakt eingeführt werden.

Regionale Bahnhöfe ausbauen

Damit der Durchgangsbahnhof Luzern den Nutzen für die ganze Zentralschweiz erbringen kann, werden auch die Bahnhöfe Ebikon, Emmenbrücke und Sursee zu modernen Mobilitätsdrehscheiben ausgebaut. Da die oberirdischen Abstellanlagen beim Bahnhof Luzern zu wenig Kapazitäten haben und nicht direkt mit dem unterirdischen Durchgangsbahnhof verbunden sein werden, braucht es zudem eine neue Anlage, um Personenwagen in der Nacht abzustellen. Die SBB will diese Abstellanlage in Dierikon bauen. Der Standort eignet sich, weil genügend Platz vorhanden ist und er vom Bahnhof Luzern aus gut erschlossen ist.

Zehn Jahre Bauzeit

2019 haben National- und Ständerat die Wichtigkeit des Durchgangsbahnhofs Luzern bestätigt. Für die weitere Projektierung des Ausbaus bis und mit Bau- und Auflageprojekt haben sie 85 Mio. Franken bewilligt. Der Finanzierungsentscheid zur Realisierung des Grossprojekts obliegt dem eidgenössischen Parlament und wird voraussichtlich 2026 gefällt. Läuft danach alles nach Plan, könnte der Durchgangsbahnhof ab 2040 nach einer rund zehnjährigen Bauzeit betriebsbereit sein.

Projekte koordinieren

Das Projekt Durchgangsbahnhof Luzern wird unter Federführung des Bundesamtes für Verkehr (BAV) vorangetrieben. Die Partner – BAV, SBB, Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden, Verkehrsverbund Luzern, Zentralbahn sowie Stadt Luzern – arbeiten seit 2019 in einer Knotenorganisation zusammen: Sie koordiniert sämtliche Projekte und Themen, die im direkten Zusammenhang des Durchgangsbahnhofs mit planerischen und baulichen Aktivitäten stehen und von den jeweiligen Partnern umgesetzt werden.

Durchgangsbahnhof
Der Durchgangsbahnhof Luzern im zweiten Untergeschoss: Hier halten künftig die Fernzüge.

Urs Dossenbach
Projektleiter Kommunikation

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Stadtmagazin 1/2021