Am 23. August beginnt an der städtischen Volksschule ein neues Schuljahr. Das Stadtarchiv nutzt den Anlass für einen Blick zurück in die Schulstuben, Klassenlager und Ausflüge der letzten 130 Jahre.
Die ersten Luzerner Schulen wurden von der Kirchgemeinde bereits im 16. Jahrhundert errichtet. Diese Winterschulen dauerten von Oktober bis Ostern und legten den Schwerpunkt auf den Religionsunterricht. In ländlichen Gebieten erreichten sie nur wenige Schülerinnen und Schüler. Eine allgemeine Schulpflicht führte die Helvetische Republik erst im Dezember 1800 ein. Im 19. Jahrhundert konnte das Schulwesen ausgebaut und die Gesetzgebung im Erziehungswesen umfassend gestaltet werden.
Das Erziehungsgesetz des Kantons Luzern von 1879 verpflichtete die Lehrpersonen, eine Schulchronik als Tagebuch zu führen. In diese sollten «alle nennenswerten Vorkommnisse des Schullebens» eingetragen werden. Offenbar sah sich der Erziehungsrat auch veranlasst, den Lehrpersonen in Schulchroniken namentlich «beleidigende oder hämische Bemerkungen und Kritiken über Vorgesetzte» zu verbieten. Auch ohne kritische Einträge bieten die im Stadtarchiv überlieferten Schulchroniken einen bildreichen Einblick in den Schulbetrieb der ehemaligen Gemeinde Littau und der Stadt Luzern. In der neu aufgeschalteten Galerie findet sich eine Auswahl davon.