Es ist halb fünf Uhr am Dienstagnachmittag. In der Turnhalle des Schulhauses Tribschen treffen die Kinder für den Softhandball-Kurs ein. Der zehnjährige Livio Blum nimmt seit einem Monat teil. Nachdem er im Fernsehen ein Handballspiel gesehen hatte, entschied er, diesen Sport auszuprobieren. «Meine Mutter hat von diesem Sportkids-Kurs erfahren und mich angemeldet. Bis jetzt macht es Spass», sagt Livio. Das kostenlose Sportkids-Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche vom Vorschulalter bis zur neunten Klasse. Es ermöglicht einen einfachen Zugang zum Sport und weckt die Begeisterung für die sportliche Aktivität. «Es geht auch darum, den Kindern die Grundbewegungen der Sportart beizubringen, damit sie später im Verein bereits die Grundlagen kennen», sagt Manuel Schnellmann, Kursleiter des Softhandball-Kurses.
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Aikido: Sania Helbig (links) bringt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Grundtechniken dieser Kampfkunst bei.
Keine finanziellen Hürden
Am anderen Ende der Stadt, im Gymnastiksaal Mariahilf, bereiten sich Sania Helbig und ihre Kursteilnehmenden auf die Aikido-Stunde vor. In ihren weissen Anzügen knien die Mädchen vor der Kursleiterin und üben die Grundlagen dieser Kampfkunst. «Das Zusammensein und das Erlernen der Techniken machen mir besonders viel Spass», sagt die Sechstklässlerin Ava Nova, die den Sport seit eineinhalb Jahren betreibt. Sania Helbig unterrichtet den Kurs seit sieben Jahren: «Was mir an Sportkids gefällt, ist, dass alle mitmachen können und es keine finanziellen Hürden gibt.» Sportkids ist ein Sportangebot der Stadt, ebenso wie die Sportturniere, Schneesportlager und die Kreativ- und Sportwochen. Angeboten werden halbjährliche Kurse im Herbst und Frühling sowie über 50 Jahreskurse. Sie finden ausserhalb des obligatorischen Schulunterrichts statt. Mit dem Sportkids-Angebot wird der Zugang zum Vereinssport gefördert.
Hohe Nachfrage
Derzeit nehmen mehr als 800 Kinder an den Kursen teil. Noah Baumgartner, bei der Dienstabteilung Kultur und Sport für die Organisation des Angebots zuständig, freut sich über die Nachfrage: «Es gibt beliebte Kurse, die fast immer ausgebucht sind, wie zum Beispiel die Luftakrobatik oder das Geräteturnen.» Er stellt aber auch fest, dass die Kinder vor allem die Angebote an den eigenen Schulen besuchen. «Es ist eine grosse Herausforderung, eine optimale Passung zwischen den Sportarten, den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler an den verschiedenen Schulstandorten und der Verfügbarkeit der Leiterinnen und Leiter zu finden. Wir möchten eine vielfältige Auswahl bieten, damit Neues entdeckt und ausprobiert werden kann», sagt Noah Baumgartner. Die Kinder und Jugendlichen können sich ab Ende August für die Sportkids-Angebote im Schuljahr 2022 /2023 anmelden. (LPC)