Im Detail:
Übergriffige Situationen sind für eine grosse Mehrheit der Frauen und Personen, die nicht den normativen Geschlechtervorstellungen entsprechen, eine Lebensrealität. Sexismus bildet den Nährboden für schwerere Formen von sexualisierter Gewalt. Es ist deshalb zentral, auch «leichtere» Grenzüberschreitungen nicht zu verharmlosen und Sensibilisierung sowie Zivilcourage in diesen Bereichen zu fördern. Mit dem Projekt «Luzern schaut hin» werden Massnahmen gegen Sexismus und Queerfeindlichkeit ergriffen, unter anderem mit einem anonymen Online-Meldetool. Ein Auswertungsbericht über die getätigten Meldungen im ersten Jahr des Tools liegt nun vor. Basierend auf diesen Daten werden Massnahmen zur Prävention sowie für eine verbesserte Sicherheit umgesetzt. Denn in der Stadt Luzern sollen sich alle sicher und frei bewegen können – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe oder einer körperlichen Beeinträchtigung.
Auswertung der Meldungen
Insgesamt wurden im ersten Jahr 267 Meldungen getätigt, was ungefähr 5 Meldungen pro Woche entspricht. Es werden vor allem Belästigungen gemeldet, die im öffentlichen Raum (Strasse, Plätze) oder im öffentlichen Verkehr passieren. Am häufigsten werden Frauen aufgrund ihres Geschlechts belästigt. Die verbreitetsten Formen der Belästigung umfassen Belästigung mit Worten, ungewollte Berührungen und Anstarren. Überproportional viele der meldenden Personen sind unter 25 Jahren. Nur wenige der Meldenden haben zudem vor, sich bei der Polizei oder einer Beratungsstelle zu melden.
Die Meldenden haben zudem die Möglichkeit genutzt, um in einem Freitextfeld weitere Aspekte oder Details zum Vorfall darzulegen. Oft wurde dabei auf fehlendes Einschreiten von beobachtenden Personen hingewiesen. Auch vermerkt und als wertvoll empfunden wurde, wenn Personen zivilcouragiert auf die Belästigung reagiert haben. Darauf basierend lanciert die Stadt Luzern eine neue Kampagne.
Neue Kampagne «Zivilcourage zeigen»
Die neue Kampagne richtet sich an die sogenannten «Bystanders», also an Personen, die Belästigungen beobachten. Sie werden aufgerufen, Zivilcourage zu zeigen. Dazu wird eine Serie von Slogans präsent sein, wie zum Beispiel «Nein überhört? – Das geht uns alle etwas an. Zivilcourage zeigen! Handeln!» oder «Einfach antatschen? – Das geht uns alle etwas an. Zivilcourage zeigen! Handeln!». Die Kampagne verweist auf die Seite www.luzernschauthin.ch, wo auch weiterführende Informationen zum zivilcouragierten Einschreiten zu finden sind. Wichtig dabei ist stets, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Im Rahmen des Projekts wurden im Herbst 2024 mehrere Zivilcourage-Kurse für die Bevölkerung angeboten; weitere Kurse sind auch für das Jahr 2025 in Planung.
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Ein Jahr Luzern schaut hin Medienmitteilung 19.2.2025 (PDF, 122.83 kB) | Download | 0 | Ein Jahr Luzern schaut hin Medienmitteilung 19.2.2025 |
Auswertungsbericht Ein Jahr Luzern schaut hin (PDF, 962.44 kB) | Download | 1 | Auswertungsbericht Ein Jahr Luzern schaut hin |
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