Die LTAG führt zusammen mit der Stadt Luzern bis Ende Dezember 2023 das Pilotprojekt «Messung Besucherfrequenzen» durch. An fünf Standorten in der Stadt Luzern (Kapellbrücke, Rathausquai, Schwanenplatz, Hertensteinstrasse und Löwendenkmal) werden seit dem Frühjahr 2023 mittels WiFi-Tracker die Anzahl WLAN-fähige, aktive Geräte wie Smartphones, Tablets oder Smartwatches gemessen. Zudem kommt am Standort Kapellbrücke zu Vergleichszwecken ein Radarsensor zum Einsatz, der den Personenfluss zählt. Die so ermittelten Daten werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt (auf opendata.swiss sowie luzern.com/insidetourismus) und dienen als Basis für künftige Massnahmen. Die Massnahmen werden Teil des geplanten Massnahmenpakets «Orientierungssystem entwickeln» sein, das mit dem Bericht und Antrag 41/2021 vom 1. Dezember 2021 zur «Vision Tourismus Luzern 2030» durch den Grossen Stadtrat zustimmend zur Kenntnis genommen wurde.
Abschluss Pilotprojekt und Übergang in Dauerbetrieb
Mitte November 2023 traf sich die Projektgruppe, bestehend aus Vertretenden der LTAG, der Stadt Luzern, ewl, arcade solutions und der Hochschule Luzern (HSLU), zur Abschlusssitzung des Projekts «Messung Besucherfrequenzen». Die anonyme und unabhängige Messung von Besucherfrequenzen mittels WiFi-Trackern und einem Radar-Sensor in Echtzeit wurde im Rahmen dieses Pilotprojektes in der Luzerner Innenstadt erfolgreich durchgeführt und ist in dieser Form für die Schweiz eine Premiere. Die Ziele des Projektes wurden grösstenteils erreicht und die Ergebnisse stellen eine gute Grundlage für die weitere systematische Messung der Besucherfrequenzen und die künftige Optimierung des Besuchermanagements in Luzern dar.
Im Rahmen des Pilotprojektes wurden zahlreiche technische Hürden erfolgreich überwunden. Mit den installierten Sensoren, deren Vernetzung, der Darstellung der Messwerte (Dashboard) und deren öffentlicher Publikation konnte eine integrierte, skalierbare und nachhaltige technische Infrastruktur aufgebaut werden. Diese wird für die weiteren Ausbauschritte genutzt und weiterentwickelt (z.B. neue Sensortypen, zusätzliche Standorte). Die in Outdoor-Boxen eingebauten WiFi-Tracker wiesen gelegentlich Verbindungsprobleme auf, die zu temporären Messausfällen führten. Darüber hinaus stellte sich die Herausforderung, Schwellenwerte zu definieren, da das Dichteempfinden einer subjektiven Wahrnehmung unterliegt. Die Zusammenarbeit der Projektpartner im Projektteam hat sich bewährt. Das gemeinsam erarbeitete Wissen wird der weiteren Zusammenarbeit von Nutzen sein und im Rahmen der Arbeitsgruppe «Besuchermanagement Luzern» weiter ausgebaut.
Begleitstudie HSLU
Die HSLU begleitete das Pilotprojekt mit einer Studie. Dabei wurden die Frequenzmessungen mit weiteren Datenquellen anderer touristischer Leistungsträger verknüpft und analysiert. Die unterschiedlichen Daten zusammenzubringen und zu interpretieren war herausfordernd. Gleichwohl konnten die eigenen Frequenzmessungen damit aber validiert und wichtige Erkenntnisse für die künftigen Erhebungen gewonnen werden. Die Studie sieht Potenzial in der Aussagekraft von Echtzeit-Frequenzmessungen. Sie ermöglichen eine datenbasierte Faktenlage, die mit dem subjektiven Empfinden von Gästen, Anwohnenden und anderen Beteiligten verglichen werden kann.
Ausblick Dauerbetrieb
Für die Stadt Luzern ist das Projekt «Messung Besucherfrequenzen Luzern» eine wichtige Grundlage für die Umsetzung der Vision Tourismus Luzern 2030. Aus diesem Grund wird die Stadt ab 1. Januar 2024 die Projektleitung übernehmen und den Pilotversuch in einen Dauerbetrieb überführen. LTAG, ewl, arcade solutions und HSLU werden weiterhin als Projektpartnerinnen mit an Bord sein. Ziel ist es, Übernachtungs- und Tagesgästen sowie der Bevölkerung in der Stadt Luzern für ihren Aufenthalt neue Tools für ihre Mobilität anzubieten. So könnten künftig beispielsweise auf Websites oder Smartphones Live-Daten zu aktuellen Besucherfrequenzen bei Sehenswürdigkeiten, Museen oder spezifischen Standorten sowie Prognosen zur Planung zur Verfügung gestellt werden. Da es während der Testphase bei den in Outdoor-Boxen eingebauten WiFi-Trackern zu Verbindungsproblemen und einem damit einhergehenden Datenverlust kam, hat die Stadt Luzern entschieden, am Schwanenplatz bis Mitte März 2024 eine neue Technologie zu prüfen. Die WiFi-Tracker bleiben zu Vergleichszwecken bis mindestens Ende 2024 ebenfalls in Betrieb.
Gesamtheitliche Lösung am Schwanenplatz
Das neu am Schwanenplatz getestete Zählsystem misst sowohl Besucherfrequenzen als auch Carbewegungen gleichzeitig. Die Schweizer Unternehmung ASE AG stand der Stadt Luzern bei der Auswahl der Technologie zur Seite und hat am Schwanenplatz den Einsatz dieses Zählsystems mittels 360°-Abdeckung empfohlen. Weil eine möglichst genaue Erhebung der Carbewegungen von grosser touristischer wie auch politischer Relevanz ist, soll neben den Besucherfrequenzen auch die tatsächliche Anzahl Bewegungen der Cars auf dem Schwanenplatz gemessen werden. Die erfassten Daten des Zählsystems sollen mit jenen der Belegungssensoren, die bereits heute auf den Caranhalteplätzen angebracht sind, abgeglichen werden. Das Zählsystem übermittelt ausschliesslich verschlüsselte, nicht personenbezogene Metadaten. Der Sensor wurde von der städtischen Fachstelle für digitale Sicherheit und Privatsphäre sowie einem externen Anwalt für Technologierecht überprüft. Auf dem Sensor sind zu keinem Zeitpunkt Personen erkennbar und somit auch keine Personendaten betroffen. Das kantonale Datenschutzgesetz ist nicht anwendbar und auch eine Videoüberwachung gemäss dem Gesetz über die Videoüberwachung ist nicht gegeben. Mittels angebrachtem QR-Code am Masten auf dem Schwanenplatz wird die Öffentlichkeit über das Zählsystem und den Verwendungszweck informiert.
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Messung Besucherfrequenzen Medienmitteilung 12.12.2023 (PDF, 27.54 kB) | Download | 0 | Messung Besucherfrequenzen Medienmitteilung 12.12.2023 |