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Die gestiegenen Ansprüche an Mobilität und Umweltschutz verlangen nach neuen Ideen. Dabei hat eine effiziente und nachhaltige Abwicklung der Verkehrsnachfrage eine hohe Priorität. Dazu hat die Stadt Luzern untersucht, wie der Verkehrsfluss mit der vorhandenen Infrastruktur verbessert werden kann. Sie hat als Pilotversuch eine neuartige Methode zur Steuerung von Lichtsignalanlagen (LSA) getestet. 

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Ausgangslage

Die in der Schweiz etablierten Steuerverfahren für Lichtsignalanlagen sind an einen vordefinierten Phasenablauf gekoppelt. Sie können Grünzeiten bis zu einem gewissen Grad verlängern. Busse und Notfallfahrzeuge werden priorisiert. Bei einem dichten Fahrplan kann die Bevorzugung der Busse aber zu langen Wartezeiten für die querenden Verkehrsachsen und für Zufussgehende führen, weil ihre Grünphase verschoben wird. Eine Priorisierung des ÖV ist wichtig für die Einhaltung des Fahrplans, gleichzeitig sollen aber die Wartezeiten der restlichen Verkehrsteilnehmenden ebenfalls niedrig gehalten werden. Solche und ähnliche Verkehrssituationen haben die Stadt Luzern veranlasst, neue Lösungen zu finden, damit alle besser vorwärtskommen.

Ziele

  • kürzere Wartezeiten für alle ohne Einbussen für den ÖV
  • weniger Stopps
  • Grünzeiten effizient nutzen
  • Verbesserung der Verkehrssicherheit (höhere Akzeptanz bei Rot zu warten)

Funktionsweise der Selbst-Steuerung

Wie auch andere moderne Steuerverfahren erfasst die Selbst-Steuerung den Verkehr mit Detektoren. Sie versucht die Grünzeiten so zu vergeben, dass der Verkehr mit möglichst wenig Wartezeiten und Stopps fliessen kann. Die Selbst-Steuerung berechnet sekündlich neu, welcher Verkehrsstrom wann und wie lange Grün erhalten soll. Damit kann sie flexibel und schnell auf Verkehrssituationen reagieren.

Testgebiet

Als erstes Testgebiet in der Schweiz wurde in der Stadt Luzern die Tribschenstrasse mit zwei Verkehrsknoten gewählt. Hier verkehren täglich neben 18'000 Fahrzeugen rund 700 Busse von vier Buslinien und diverse Einsatzkurse aus dem Busdepot der Verkehrsbetriebe Luzern AG (vbl). Der Fuss- und Veloverkehr ist vor allem in den Hauptverkehrszeiten wegen den vielen Arbeitsplätzen in diesem Gebiet beträchtlich.

Projektübersicht

 

Am Pilotprojekt Beteiligte:

- Lumisera AG
- Bergauer AG
- Bundesamt für Strassen (ASTRA) über die Koordinationsstelle KOMO

Ergebnisse

Da die Selbst-Steuerung in der Schweiz bislang noch nicht in Betrieb ist, erstellte das Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich einen Forschungsbericht. Er zeigt unteranderem, dass sich die durchschnittliche Wartezeit für den Fussverkehr auf der Kreuzung bei der Kellerstrasse dank der Selbst-Steuerung um 29 Prozent verringert hat. Beim Auto-, Motorrad- und Veloverkehr ist die durchschnittliche Wartezeit an der Kreuzung Kellerstrasse um 18 Prozent kürzer als vorher. Bei der Werkhofstrasse ging sie sogar um 38 Prozent zurück. Weiter Ergebnisse finden Sie im Forschungsbericht der ETH oder im Kurzbericht der Stadt Luzern.

Fazit

Die Stadt kommt zum Schluss, dass sich die Selbst-Steuerung bewährt. An allen Wochentagen, konnten für alle Verkehrsteilnehmende kürzere Wartezeiten ohne Einbussen für den ÖV erreicht werden. Die Stadt hat deshalb entschieden, die Selbst-Steuerung auf der Tribschenstrasse beizubehalten und weitere Standorte zu prüfen.

 

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