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Erinnerung an die Kriegskrankenpflege im k. k. Kriegsspital Baumgarten bei Wien, 1916

Die Luzernerin Johanna, genannt Hanni, Elmiger reiste im April 1916 als Krankenschwester ins kaiserlich-königliche Kriegsspital Baumgarten bei Wien. Dort betreute sie die Kriegsverwundeten in der chirurgischen Abteilung. In dieser Zeit führte sie ein Tagebuch, dieses vermachte Josef Egli, der Sohn ihrer Cousine, gemeinsam mit einem Erinnerungsalbum ihrer Patienten dem Stadtarchiv Luzern.

Eingerichtet war das Spital in einstöckigen Holzbaracken, gesäumt von Wiesen mit Blumenbeeten.

Hanni Elmiger beschreibt diese bei Ihrer Ankunft wie folgt:

«Die Baracken selbst sind sehr geräumig, haben im Allgemeinen 2 Säle mit 50 Betten 2-3 Zimmer & andere Räumlichkeiten wie z. B. Badezimmer, Theeküche etc. Hohe Fenster mit Oblichten ermöglichen eine gute Lüftung, der weisse Anstrich gibt den Räumen ein freundliches Gepräge.»

Die Zeichnungen, Fotografien und Tagebucheinträge lassen die Herausforderungen und das Leid einer der grössten humanitären Krisen des vergangenen Jahrhunderts erahnen.

Die handschriftlichen Bände dokumentieren ihren Einsatz im kaiserlich-königlichen Kriegsspital Baumgarten bei Wien. Die Postkarte einer Bekannten zeigt das Spital vor Hanna Elmigers Anreise. Ausschnitt aus Hanna Elmigers Tagebuch. Die Postkarte zeigt Hanna Elmiger (hintere Reihe 2 v. r.) mit Ihren Kolleginnen und Patienten. Als «bescheidenen Soldatenlohn» widmete ihr der Patient A. Kunz kunstfertig verzierte Grüsse. Schöne Worte dichtete der «Feldpostmanipulant» Franz Bielinski. Hanna Elmiger erhielt viel Anerkennung für Ihre fachkundige Arbeit. Zusätzlich zum direkten Lob überreichte ihr der Spitalkommandant am 28. Mai feierlich eine Brosche als Auszeichnung. Diese Postkarte adressierte Hanni (zweite. Reihe, vierte von links) an Ihre Mutter, versandt hat sie dann aber doch ein anderes Motiv. Die Kochkünste der Pflegerinnen scheinen dem Gefreiten Karl Schippl gemundet zu haben. Die brutalen Umstände, bei denen sich die Patienten ihre Verletzungen zuzogen, karikiert der Gefreite Karl Schippl. Umso dankbarer waren die Versehrten wie Josephus Kollt für den gespendeten Trost. «Heute war der Photograph hier & machte eine Aufnahme, während der Arbeit in der Ambulanz. Wir haben heute das schönste Frühlingswetter.» Das Kreuz in der Bildmitte markiert die Tagebuchautorin Hanna Elmiger. Zum Nationalfeiertag widmete Ihr Kurt Ried ein Gedicht. Der Patient A. Kunz schliesst den Erinnerungsband mit blumiger Dankbarkeitsbezeugung. Die Aufzeichnungen enden im August 1916. Nach Ihrer Rückkehr wohnte Hanna Elmiger bei Ihren Eltern an der Mettenwylstrasse 4 in Luzern. Hanni Elmiger (erste von rechts) besucht 1952 mit der Stiftschorreise das Salzbergwerk Dürnberg in Salzburg.