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Das Bourbaki Panorama am Löwenplatz gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Luzerns. Sowohl der historische Hintergrund des monumentalen Rundbildes als auch die Geschichte des Gebäudes bieten spannende Einblicke in die humanitäre Tradition der Schweiz und in die Entwicklung Luzerns als Tourismushochburg. In der aktuellen Fotogalerie sind Bilder von Patrick Deicher, Vizepräsident der Stiftung Bourbaki Panorama, zu sehen, dessen digitalisiertes Privatarchiv im Stadtarchiv liegt, ergänzt mit Bildern aus dem Foto- und dem Planbestand.

Im Februar 1871 überschritten innert drei Tagen über 87'000 Soldaten der französischen Ost-Armee die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. Als neutrales Land nahm die Schweiz die Flüchtlinge auf, die entwaffnet, verpflegt, medizinisch versorgt und schliesslich in der ganzen Schweiz untergebracht wurden. In der Stadt Luzern wurden rund 1400 Soldaten aufgenommen.

1880 malte der Augenzeuge Edouard Castres ein Rundbild zum Grenzübertritt der Bourbaki-Armee. Das rund 1500 Quadratmeter grosse Bild «L’Entrée de l’armée française aux Verrières» gehört auch aufgrund der Faux-Terrain-Installationen zu den eindrücklichsten monumentalen Bildwerken der Schweiz. Nach acht Jahren in Genf wurde das Gemälde 1889 nach Luzern in das neu gebaute Panoramagebäude auf dem Löwenplatz überführt.

Gut sichtbar: Eisenfachwerkkonstruktion mit 16 Stützen und Gitterträgern. Links der Bildmitte der Rohbau des Panoramagebäudes. Bei der Eröffnung 1889 war das Panoramagebäude noch unfertig: 15 Jahre lang monierten die Stadtbehörden Schuttberge und gefährliche Baugruben. Das Kuppeldach des 1918 fertiggestellten Hauptgebäudes der SUVA überragt die ins Quartier eingebettete Rotunde des Panoramas. Nach mehreren nicht realisierten Projekten erweiterte der Besitzer 1906/07 den Rotundenbau mit einer einstöckigen Ladengalerie. «Das grossartige Panorama» wurde in den Werbeblättern «ohne Widerspruch» als «interessanteste Sehenswürdigkeit in Luzern» bezeichnet. Koch übernahm das Panorama 1926, plante erst seinen Abriss und erstellte stattdessen 1949 einen sechsstöckigen Anbau. Ein erster Entwurf zu einem Panoramagebäude für ein Rundbild in Luzern. Die Ladenpassage wurde erst 1906/07 und nur eingeschossig realisiert. Hinter der neuen Glasfassade hat unter anderem die Stadtbibliothek ihr neues Zuhause gefunden. Das Denkmal wurde 1896 in Erinnerung an die in der Schweiz verstorbenen französischen Internierten errichtet. «Le Castre», kostümierte Statisten und Maler-Gehilfen, darunter der junge Ferdinand Hodler (auf Gerüst sitzend links). Waffenabgabe an der Grenze.