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Amerikanische Armeeurlauber besuchten 1945 die Schweiz.

In den Jahren des Zweiten Weltkriegs konnten die Stadt Luzern und die Schweiz kaum ausländische Feriengäste begrüssen. Dies änderte sich nach Kriegsende mit der «Aktion für amerikanische Armeeurlauber».

GIs (Soldaten), Offiziere und Generäle, welche für den Wiederaufbau in Europa stationiert waren, besuchten im Rahmen der militärischen Unternehmung die vom Krieg verschonte Schweiz.

Mehr als die Hälfte der über 300’000 Besucher weilte für Kurzurlaube in Luzern. Die Soldaten kauften Uhren, besichtigten das Löwendenkmal oder unternahmen einen Ausflug auf den Pilatus. Während Händler und Schulkinder die Soldaten begeistert in Tauschgeschäfte verstrickten, empörten sich andere über das vereinzelt offenbar rücksichtslose Verhalten der fahrradfahrenden Soldaten.

Der Luzerner Hotelier Verein und der Verkehrsverein Luzern organisierten ein Weihnachtsfest und beteiligten sich aktiv an der Gästebetreuung, was die im Stadtarchiv eingelagerten Archivbestände dokumentieren. Die vorliegende Bildergalerie gibt einen kleinen Einblick in die aussergewöhnliche Aktion. Eine ausführliche Dokumentation bietet der 2010 im Jahrbuch der historischen Gesellschaft Luzern erschienene Beitrag «Süsse Zeiten für Luzern» von Danielle Berthet.

Hunderte Passanten bestaunen die mit dem weissen Stern gekennzeichneten graugrünen Armee-Autos und deren Insassen. Der Präsident des Hotelier Vereins Luzern begrüsst General Lee und seine «Special Officers». Für die in Luzern weilenden Armeeurlauber erstellte der Verkehrsverein eine Gästebroschüre, welche die Sehenswürdigkeiten und allgemeine Informationen präsentierte. Auch abends sollen sich die GIs in Luzern vergnügen. Zumindest der Kursaal darf sich für die amerikanischen Gäste im Dezember 1945 gar über das geltende Tanzverbot hinwegsetzen. Bisher unbekannte Spezialitäten erregen die Neugierde der Schuljugend. Die Bettelei erreicht beim Hotel Union solche Ausmasse, dass der Stadtschul-Rektor zur Ordnung mahnt. Die neuartigen Geschmacksempfindungen zwischen Mandarinen und Möbelpolitur hält der Redaktor in einem ausführlichen Bericht fest. Die tiefe Dankbarkeit für ihren Einsatz in Europa und den Besuch Luzerns drückt der Luzerner Hotelier Verein mit der Organisation einer Weihnachtsfeier für die amerikanischen Gäste aus. Am 25. Dezember 1945 feiern 500 Urlauber das Weihnachtsfest im Luzerner Kursaal mit Hot Dog und Bier. Die Amerikaner erhalten eine Brieftasche mit aufgesticktem Wasserturm als Weihnachtsgeschenk. Der Beitrag der NZZ von 1970 zeigt die Soldaten bei der Anreise 1945 in Luzern. Auf Einladung der Schweizerischen Verkehrszentrale (heute Schweiz Tourismus) besuchen 1970 zwei GIs mit ihren Familien die Schweiz. In Luzern begrüsst sie der Direktor des Verkehrsvereins.