Entwicklungskonzept

Auf der Grundlage des Bevölkerungsantrags «Entwicklung Quartierzentrum Würzenbach – jetzt» erarbeitete die Stadt Luzern im 2022 zusammen mit einem interdisziplinären Planungsteam ein Entwicklungskonzept für das Quartier Würzenbach. Der Einbezug der Quartierbevölkerung hatte bei der Erarbeitung des Entwicklungskonzepts einen hohen Stellenwert. Um eine breite Partizipation zu ermöglichen, hat die Stadt drei Mitwirkungsveranstaltungen im Quartier organisiert und parallel dazu jeweils eine digitale Mitwirkung auf der Plattform Dialog Luzern durchgeführt. Zudem wurden mit der Quartierarbeit, mit der offenen Jugendarbeit der katholischen Kirche und mit dem Verein Vicino Luzern Workshops für Kinder und Jugendliche sowie Seniorinnen und Senioren durchgeführt. Das Resultat des Prozesses ist ein Entwicklungskonzept für das Würzenbachquartier. Es zeigt die möglichen Entwicklungen in den nächsten 15 Jahren auf und enthält ein Zukunftsbild sowie Umsetzungsmassnahmen (Schlussbericht Entwicklungskonzept Würzenbach). Das Zukunftsbild lässt sich in vier Fokusgebiete unterteilen:

• Attraktive Begegnungsachse: Die Achse Kreuzbuch-/Würzenbachstrasse soll zu einer attraktiven Begegnungsachse aufgewertet werden. Mit Fuss- und Velowegen werden die Strassen als zusammenhängenden Raum erlebbar gemacht. Baumpflanzungen sollen Aufenthaltsqualität erzeugen, die Orientierung stärken und zu einem guten Stadtklima beitragen. Ziel ist zudem, die Schule Würzenbach als wichtige Grün- und Freizeitanlage zu stärken.  

• Quartierplatz: Die Kreuzung Würzenbachstrasse/Würzenbachmatte soll als geselliger und generationenübergreifender Quartierplatz gestärkt und zu einem Aufenthalts- und Begegnungsort mit hoher Freiraumqualität entwickelt werden. Der Würzenbach soll als wichtiges identitätsstiftendes Element zugänglicher und erlebbarer gemacht werden.  

• Eingangstor zum Quartier: Das Gebiet Brüel soll zu einem attraktiven Eingangstor zum Quartier mit vielfältigen Arbeits-, Freizeit- und Wohnnutzungen und zu einer Verkehrsdrehscheibe entwickelt werden. Zudem soll die Bahnunterführung verbreitert werden, um die Trennwirkung der Bahnlinie zu verringern und den Raum aufzuwerten. 

• Freizeit-, Sport- und Naherholungsraum: Grosse Flächen im Lido und im Brüelmoos sind heute nicht effizient genutzt und wenig attraktiv gestaltet. Im Entwicklungskonzept wird aufgezeigt, wie dieser Ort als wichtiger städtischer Freizeit-, Sport- und Naherholungsraum gestärkt und gleichzeitig ökologisch aufgewertet werden kann. Durch die Konzentration der Parkplätze in Sammelparkierungsanlagen kann ein grosses Entwicklungspotenzial geschaffen werden. Die Lidostrasse kann zudem als attraktiver Strassenraum für den Fuss- und Veloverkehr gestaltet werden. 

Umsetzungsstrategie 

Mit dem B+A 22/2023: «Entwicklungskonzept Würzenbach. Zukunftsbild und Umsetzungsstrategie» hat der Stadtrat basierend auf dem fachlich erarbeiteten Entwicklungskonzept acht Umsetzungsprojekte definiert. In einem ersten Schritt werden folgende Projekte gestartet:  

• Sanierung und Umgestaltung Lidostrasse (A)

  Die Lidostrasse soll zu einem sicheren und attraktiven Strassenraum für den Fuss- und Veloverkehr aufgewertet werden. Mit der Umgestaltung soll zudem die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Das Bau- und Auflageprojekt ist zurzeit in Erarbeitung. Eine Realisierung ist voraussichtlich ab Herbst 2025 vorgesehen. Alle aktuellen Informationen finden Sie auf der Projektwebsite «Sanierung und Neugestaltung Lidostrasse» (LINK).

• Masterplan «Eingangstor Brüel» (B)

  Das Gebiet Brüel soll zu einem attraktiven Eingangstor mit guten ÖV- Umsteigebeziehungen entwickelt werden. Gemeinsam mit den Partnern Kanton Luzern und VVL wird derzeit ein Masterplan für das Gebiet erarbeitet, um eine gesamtheitlich und eine aufeinander abgestimmte Planung sicherzustellen. Die Planungsarbeiten werden im Lauf des Jahres 2026 vorliegen.

• Revitalisierung Würzenbach (C)

  Der Würzenbach soll als identitätsstiftendes Element des Quartiers ökologisch aufgewertet und gleichzeitig erlebbar gemacht werden. Die Planungsarbeiten laufen in Zusammenarbeit mit dem Kanton. Mit ersten Ergebnissen ist im Jahr 2026 zu rechnen. Auf dieser Basis wird das weitere Vorgehen erarbeitet.

• Betriebs- und Gestaltungskonzept «Kreuzbuch-/Würzenbachstrasse» (D)

  Der gesamte Strassenabschnitt Kreuzbuch- und Würzenbachstrasse soll zu einem zusammenhängenden und einem klimaangepassten Begegnungsraum mit verschiedenen Nutzungsschwerpunkten umgestaltet werden. Die Vorstudie ist aktuell in Erarbeitung und soll Ende 2025 abgeschlossen werden. Ab 2026 wird das Vor- und Bauprojekt erarbeitet, damit das Projekt im Jahr 2029 umgesetzt und 2030 in Betrieb genommen werden kann.

• Aufwertung Schulanlage Würzenbach inkl. Realisierung Pump-Track (E)

  Das Schulhausareal Würzenbach soll als Grün- und Freizeitanlage aufgewertet und die Aufenthalts- und Bewegungsangebote gezielt ergänzt werden. Ein Gesamtkonzept liegt für eine koordinierte und etappierte Realisierung der verschiedenen Teilprojekten vor. Als kurzfristige Aufwertungsmassnahme wird voraussichtlich im Jahr 2026 ein Pumptrack errichtet.

• Sanierungskonzept Schulhaus Schädrüti (F)

  Das ehemalige Schulhaus Schädrüti soll weiterhin für schul- und bildungsnahe Angebote genutzt werden. Vorgesehen sind zwei Kindergärten, Räumlichkeiten für die Betreuung und Musikräume für die Musikschule. Dabei soll der öffentliche Charakter des Areals erhalten bleiben und gestärkt werden.

• Parkierungs- und Erschliessungskonzept Lido/Brüelmoos (G)

  Ziel ist es, die heute an der Oberfläche angeordneten und platzintensiven Parkplätze konzentriert in Sammelparkierungsanlagen unterzubringen. Damit soll Platz geschaffen werden, um den Freizeit- und Erholungscharakter des Bereichs Lido/Brüelmoos sowohl für die Besuchenden als auch für das Quartier und die Stadtbevölkerung zu stärken. Die Studie für ein übergeordnetes Parkierungs- und Erschliessungskonzept wird im Jahr 2025 ausgelöst.

• Energiezentrale mit Synergienutzungen (H)

  Ziel ist, dass die Quartiere Würzenbach und Büttenen möglichst zeitnah mit See-Energie erschlossen werden. Im Gebiet ist aktuell eine unterirdische See-Energie-Zentrale unter dem Carparkplatz Brüelmoos vorgesehen. Die technische Machbarkeit sowie die städtebauliche Studie werden im Jahr 2025 erarbeitet. Nach der Sicherung der Standorte geht ewl von einem Zeitraum von zirka vier Jahren für die Detailplanung, das Bewilligungsverfahren sowie die Umsetzung erster See-Energie-Zentralen und Netzabschnitte aus. Alle aktuellen Informationen rund um das Thema See-Energie sind auf der Website www.klimafreundlichheizen.ch aufgeschaltet.