Bild oben: Der SolarButterfly auf dem Pausenplatz der Sekundarschule Utenberg.
Von Andrea Müller
Der Solarpionier Louis Palmer reist mit seinem Team im SolarButterfly klimaneutral um die Erde. Dies, um innovative Ideen gegen den Klimawandel zu finden und der Welt zu zeigen, dass viele Lösungen bereits vorhanden sind. Der SolarButterfly ist ein mit Solarenergie betriebenes Tiny House in Form eines Schmetterlings. Es ist das erste Fahrzeug der Welt, das zu rund 50 Prozent aus rezykliertem Ozeanmüll besteht. Gestartet hat die Reise 2022. Sie dauert vier Jahre und führt auf sechs Kontinente und in 90 Länder.
Wo ist das WC?
Nach der Reise durch Europa sowie Nord- und Mittelamerika haben Louis Palmer und sein Team die letzten Monate in der Schweiz verbracht. Sie haben rund 50 Schulen besucht, darunter die Schulhäuser Wartegg, Tribschen, Würzenbach und die Sekundarschule Utenberg in der Stadt Luzern. Es gibt zwei Fragen, die Louis Palmer von Schülerinnen und Schülern immer wieder gestellt werden: «Wie viel hat der SolarButterfly gekostet?» und «Wo ist das WC?».
Die erste Frage lässt sich nicht wirklich beantworten, weil viele Bestandteile wie die Solarpanels, das Chassis, die Elektrotechnik sowie das meiste Baumaterial gesponsert wurden und etliche Unterstützerinnen und Unterstützer beim Bau geholfen haben. Zur zweiten Frage: Aktuell gibt es im SolarButterfly kein WC, weil das Gefährt meist auf Campingplätzen abgestellt wird.
Abgesehen davon gibt’s im Innern fast alles, was auch in einer Wohnung zu finden ist: eine Wohnkabine mit Küche und fliessendem Wasser, vier Betten, eine Dusche, einen Aufenthalts-, einen Technik- und einen Lagerraum. Die Hülle des SolarButterfly besteht aus Solarpanels, und seine Seitenwände können hochgeklappt werden, um sonnentechnisch besser ausgerichtet zu sein. Mit den zusätzlich im Fahrzeug verstauten Solarpanels, die auf dem Boden ausgelegt werden können, ergibt sich eine Gesamtfläche von 80 Quadratmetern. Damit ist eine Peakleistung von 15 Kilowatt möglich, sodass die Batterie in 7 bis 10 Stunden voll geladen ist. Diese Energie ermöglicht es, mit dem Zugfahrzeug, einem Tesla Model X, bis zu 200 Kilometer zu fahren.
Vortrag und Klimaparcours
Auf seinem Besuch im Mai 2024 in der Sekundarschule Utenberg spricht Louis Palmer über den Klimawandel und die Solarenergie und nimmt die Jugendlichen mit auf seine Weltreise. Die 3.-SekSchülerinnen Anna, Vivienne, Lourdes und Maja, alle 14 Jahre alt, sind beeindruckt, welche Ideen zum Umgang mit dem Klimawandel bereits vorhanden sind. Angesichts der Möglichkeiten, die die Menschheit hätte, macht es sie aber auch etwas ratlos, dass nicht mehr unternommen wird: «Wir sind noch jung und können die Dinge nicht so stark beeinflussen wie die Erwachsenen.»
Der Klimaparcours mit Fragetafeln auf dem Pausenplatz zeigt auf, was jeder und jede Einzelne fürs Klima tun kann. So sollen die Jugendlichen beurteilen, welche Tätigkeit am meisten CO2 verursacht: 5000 Kilometer Autofahren, ein Flug von Zürich nach New York oder eine Woche Ferien auf einem Kreuzfahrtschiff. Wissen Sie es? Die Lösung findet sich weiter unten auf dieser Seite.
SolarButterfly finanziell unterstützt
Die Stadt Luzern will die Treibhausgasemissionen bis 2040 auf null senken. Dieses Ziel hat sie sich mit der 2022 von den Stimmberechtigten angenommenen Klima- und Energiestrategie gesetzt. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, wurde auch ein deutlicher Ausbau der Fördermassnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien beschlossen. Wichtig ist dabei die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen. Deshalb hat die Stadt Luzern die Schulbesuche des SolarButterfly mit Mitteln aus dem Energiefonds finanziell unterstützt.
Energiefonds
Der Energiefonds der Stadt Luzern unterstützt Massnahmen im Zusammenhang mit der Energiewende finanziell und mit unabhängiger Beratung. Gefördert werden auch Ausbildungs- und Informationsveranstaltungen.
www.energiefoerderung.stadtluzern.ch
Weitere Massnahmen
Folgende Angebote für Schulen werden vom Energiefonds unterstützt:
DEFI VELO: dreistündiger Workshop von Pro Velo für Oberstufenschülerinnen und -schüler. Ziel ist, ihnen mehr Sicherheit und Freude am Velofahren zu vermitteln.
Klimaworkshops: Jugendliche befassen sich mit Fragen zu Energie, CO2, Gerechtigkeit und dem eigenen Alltagsverhalten.
Klima-Energie-Erlebnistage: Lernen durch Entdecken in einem interaktiven und spielerischen Parcours.
Lösung zum CO2-Rätsel:
Es sind die Kreuzfahrtschiffferien.