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21. März 2025
Das Richard Wagner Museum Luzern startet am 1. April 2025 in die neue Saison. Gleichzeitig wird die Sonderausstellung «Tabu Wagner? Jüdische Perspektiven» eröffnet. Neben der Dauer- und der neuen Sonderausstellung erwartet die Besucher*innen ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm mit Konzerten, Themenführungen und Kooperationen mit verschiedenen Institutionen. Die beliebten Salonkonzerte mit Studierenden der Hochschule Luzern – Musik bleiben weiterhin ein fester Bestandteil des Programms.

Im Detail

Sonderausstellung «Tabu Wagner? Jüdische Perspektiven»

Von konsequenter Ablehnung bis hin zu hingebungsvoller Verehrung: Richard Wagner ist der wohl umstrittenste Komponist des 19. Jahrhunderts. Ein Grund dafür ist sein Antisemitismus und sein Verhältnis zum Judentum. In der Sonderausstellung «Tabu Wagner? Jüdische Perspektiven» wird sein Antisemitismus aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: Wie wirkte und wirkt Wagner auf Jüdinnen und Juden? Wie gingen und gehen diese mit seiner Judenfeindlichkeit um? Ist sein Werk deshalb ein Tabu?

Diesen Fragen widmet sich das Richard Wagner Museum Luzern in Zusammenarbeit mit den Richard-Wagner-Stätten Graupa. Ziel der Ausstellung ist es, jüdische Positionen aus fast 200 Jahren sichtbar zu machen – und dabei die Vielschichtigkeit des ambivalenten Themas aufzuzeigen.

Veranstaltungsprogramm 2025: Bewährte Formate und neue Impulse

Auch in der Saison 2025 setzt das Richard Wagner Museum auf bewährte Formate und erweitert diese um neue Kooperationen und thematische Schwerpunkte. Die Salonkonzerte mit Studierenden und Alumni der Hochschule Luzern – Musik finden weiterhin jeden Freitag um 15 Uhr im historischen Salon statt und bieten ein abwechslungsreiches musikalisches Programm. Neben den regulären öffentlichen Führungen mit Konzertabschluss werden spezielle Themenführungen zur Sonderausstellung angeboten, darunter mit der Kuratorin Dr. Franziska Gallusser vom Richard Wagner Museum am 6. April 2025 und Kurator Tom Adler von den Richard-Wagner-Stätten Graupa am 6. Juli 2025.

Familientag und musikalische Höhepunkte

Am 18. Mai 2025 lädt das Museum zum Familientag ein, an dem Kinder spielerisch auf die Suche nach dem «Rheingold» gehen und das Museum auf besondere Weise erkunden können. Musikalische Höhepunkte der Saison sind eine Kammermusik-Soirée u.a. mit dem aufstrebenden Bariton Matthias Störmer sowie das Programm «Der letzte Gruss» mit René Perler und Edward Rushton, das sich den lange vergessenen Werken des jüdischen Wagner-Dirigenten Hermann Levi widmet.

Das Richard Wagner Museum arbeitet auch in diesem Jahr mit verschiedenen Institutionen zusammen, darunter die Zuger Sinfonietta, die Sergei Rachmaninoff Foundation, der Schweizerische Israelitische Gemeindebund und das Institut für Jüdisch-Christliche Forschung der Universität Luzern. Ein besonderes Highlight ist die Gesprächsrunde «Jüdische Perspektiven heute» am 24. August 2025 mit Prof. Dr. Christian Rutishauser (Universität Luzern) und Ralph Friedländer (Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund), die sich mit der Wahrnehmung von Wagners Werk innerhalb der jüdischen Gemeinschaft auseinandersetzt.

Am 11. September 2025 haben Besucher*innen die seltene Gelegenheit, die Rückzugsorte von Sergei Rachmaninoff und Richard Wagner an einem Tag zu entdecken. Die Reise beginnt mit einer Führung in der Villa Senar in Hertenstein, dem ehemaligen Refugium Rachmaninoffs, bevor es weiter ins Richard Wagner Museum geht, wo ein Konzert auf Wagners originalem Érard-Flügel den Tag abrundet.

Ausblick 2026
Historisches Forschungsprojekt «Richard Wagner, Antisemitismus und die Stadt Luzern»

Die Stadt Luzern hat im Jahr 2024 ein historisches Forschungsprojekt ausgeschrieben. Ziel ist die wissenschaftliche Untersuchung zweier Forschungsschwerpunkte. Der erste befasst sich mit der Zeit, als Richard Wagner in Tribschen lebte (1866–1872), und untersucht, ob und inwiefern sein Antisemitismus sowie die Veröffentlichung seines Pamphlets in Luzern eine Rolle spielten.

Der zweite Schwerpunkt widmet sich der Gründung des Richard Wagner Museums und den Folgejahren (1931–1950). Die Forschungsarbeit wird von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) begleitet. Beauftragt wurde Dr. Patrik Süess aus Basel, ein Historiker mit Schwerpunkt auf jüdischer Geschichte und Antisemitismusforschung. Die Ergebnisse werden voraussichtlich ab Mitte 2026 in einer Sonderausstellung im Richard Wagner Museum präsentiert.

Pressebilder
Unter dem Link stehen Pressebilder zum Download und zur freien Verfügung bereit:
https://richard-wagner-museum.ch/medien

Weitere Informationen
Richard Wagner Museum
Richard-Wagner-Weg 27, 6005 Luzern
www.richard-wagner-museum.ch
info@richard-wagner-museum.ch

 

Highlights aus dem Veranstaltungskalender 2025

Sonderausstellung «Tabu Wagner? Jüdische Perspektiven»

Öffentliche Eröffnungsfeier mit Stadtpräsident Beat Züsli
Donnerstag, 3. April 2025, 18 bis 20 Uhr

Themenführung mit der Kuratorin Dr. Franziska Gallusser
Sonntag, 6. April 2025, 15 Uhr

Themenführung mit dem Kurator der Richard-Wagner-Stätten Graupa Tom Adler
Sonntag, 6. Juli 2025, 15 Uhr

Gespräch «Jüdische Perspektiven von heute»
Kooperation mit dem Schweizerischen Israeltischen Gemeindebund & dem Institut für Jüdisch-Christliche Forschung der Universität Luzern
Sonntag, 24. August 2025, 16 Uhr


Von konsequenter Ablehnung bis hin zu hingebungsvoller Verehrung: Richard Wagner ist der wohl umstrittenste Komponist des 19. Jahrhunderts. Ein wichtiger Grund dafür ist sein Antisemitismus. Kaum ein Thema rund um Wagner ist so gut erforscht wie sein Verhältnis zum Judentum. In der Sonderausstellung «Tabu Wagner? Jüdische Perspektiven» wird sein Antisemitismus aus einem neuen Blickwinkel betrachtet: Wie wirkte und wirkt Wagner auf Jüd*innen? Wie gingen und gehen diese mit seiner Judenfeindlichkeit um? Ist sein Werk deshalb ein Tabu?

Salonkonzerte mit Studierenden der Hochschule Luzern – Musik
Jeden Freitag (04.04–27.06.2025 / 19.09.–28.11.2025) um 15 Uhr


Die Salonkonzerte bieten abwechslungsreiche Konzerterlebnisse in einzigartiger Atmosphäre. Organisiert und präsentiert werden die Programme von Alumni sowie aktuellen Studierenden der Hochschule Luzern – Musik in verschiedenen Besetzungen.
Der Eintritt ist frei. Die Kollekte geht an die Künstler*innen.

Kammermusik-Soirée «Dichterliebe»
Kooperation mit der Zuger Sinfonietta
Sonntag, 18. Mai 2025, 17 Uhr


1834 gründete Robert Schumann in Leipzig die «Neue Zeitschrift für Musik», in der Wagner 16 Jahre später sein antisemitisches Traktat «Das Judenthum in der Musik» veröffentlichte. Darin griff er den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy an. Wagner sah in dem engen Freund Schumanns, der zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre tot war, einen starken Konkurrenten. Der österreichische Bariton Matthias Störmer und das Barra Quartett, bestehend aus Musikerinnen der Zuger Sinfonietta, präsentieren Werke der beiden bedeutenden Zeitgenossen Wagners.
Eintritt 30 CHF

Öffnungszeiten Richard Wagner Museum
Das Museum ist bis zum 30. November 2025, Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr geöffnet.
Winterpause: 1. Dezember 2025 bis 31. März 2026.
Saisonstart am 1. April 2025.

Name
Saisoneroffnung 2025 Richard Wagner Museum Medienmitteilung 21.03.2025 (PDF, 185.02 kB) Download 0 Saisoneroffnung 2025 Richard Wagner Museum Medienmitteilung 21.03.2025
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