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10. September 2013
Der Sicherheitsbericht der Stadt Luzern 2013 liegt vor. Er zeigt, dass die Sicherheitslage in Luzern stabil auf hohem Niveau gehalten werden konnte. Dazu beigetragen haben die zahlreichen Massnahmen, die seit dem ersten Sicherheitsbericht 2007 umgesetzt wurden. Hohe Risiken sind gemäss Bericht die Ereignisse Stromausfall und Pandemie. Gesellschaftliche Gefährdungen wie Littering, Unfälle oder Verstösse und Störungen im öffentlichen Raum sind weiterhin verbreitet, haben aber nicht zugenommen. Während die Jugendgewalt weiter rückläufig ist, haben kriminelle Handlungen insbesondere bei den Vermögensdelikten leicht zugenommen.
Der vorliegende Sicherheitsbericht 2013 analysiert zum zweiten Mal die Sicherheitslage in der Stadt Luzern in einer für die Schweiz einzigartigen Breite. Bereits 2007 evaluierte der erste integrale Sicherheitsbericht ein breites Spektrum von Naturgefahren über technische zu gesellschaftlich bedingten Gefährdungen, verglich deren Risiken und legte so den Grundstein für ein breit abgestütztes Sicherheitsmanagement in der Stadt Luzern. „Die breite Auslegung des Sicherheitsbegriffs und die so detaillierte Analyse der Sicherheitslage einer Stadt sind weiterhin einmalig“ sagt Stadtrat Adrian Borgula. „Luzern nimmt damit in der Schweiz, aber auch international, weiterhin eine Vorreiterrolle ein.“

59 von 84 Massnahmen umgesetzt
Aus den beiden bisher erstellten Berichten von 2007 und 2010 wurden 59 von insgesamt 84 Massnahmen umgesetzt. Dies ist unter anderem auch der Verdienst der Stelle für Sicherheitsmanagement, die seit November 2007 mit der Koordination und Umsetzung der Massnahmen des Sicherheitsberichts beauftragt ist. Der häufigste Grund, dass weitere empfohlene Massnahmen bislang nicht umgesetzt wurden, ist die angespannte Finanzlage Luzerns und die dadurch fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen.

Dank der Umsetzung der umfangreichen Massnahmenpakete aus dem Sicherheitsbericht 2007 und der Aktualisierung im Jahr 2010 nach der Gemeindefusion mit Littau konnten die Risiken verschiedenster Gefährdungen reduziert werden. Die Situation in den verschiedenen Gefährdungsbereichen lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Zunahme des Risikos im Bereich technische Gefahren: Gegenüber 2007 wurden neu der Stromausfall sowie der Ausfall von Informations- und Kommunikationsinfrastruktur (IuK) aufgenommen. Das Ausmass solcher potenziell langandauernder Ereignisse hätte weitreichende Konsequenzen, kaum ein Bereich im städtischen Leben wäre nicht betroffen. Im Bereich der Vorsorge und Ereignisbewältigung ist noch Potenzial zur Verbesserung vorhanden. Die Abhängigkeit von funktionierender Strom- und IuK-Infrastruktur wird laufend grösser.
  • Konstantes Risiko in den folgenden Gefährdungsbereichen: Verkehr (die Lage bleibt aber insgesamt unbefriedigend), Verstösse und Störungen im öffentlichen Raum (Druck auf den öffentlichen Raum hat weiter zugenommen), kriminelle Handlungen (das Risiko konnte dank der Luzerner Polizei trotz Bevölkerungszunahme auf konstantem, relativ tiefem Niveau gehalten werden), Gewalt und Terror (das Risiko wird in der Stadt Luzern als relativ gering eingeschätzt).
  • Abnehmendes Risiko in den folgenden Gefährdungsbereichen: Ereignisse durch Naturgefahren (umgesetzte Massnahmen wie das neue Reusswehr), Ereignisse bei Grossveranstaltungen (ein breit abgestütztes Massnahmenpaket und Auflagen an die Veranstalter), Krankheiten und Seuchen bei Mensch und Tier (verschiedene Massnahmen im Bereich Prävention und Ereignisbewältigung).

Sicherheit wird anspruchsvoller
Mit einem Blick in die Zukunft stellt der aktuelle Bericht die Frage, welche Herausforderungen aufgrund von demografischen, technischen und baulichen Veränderungen sich an die Sicherheit der Stadt Luzern in 20 bis 30 Jahren stellen und schafft so eine Grundlage für eine weitsichtige und langfristige Sicherheitsplanung. Die Sicherheitslage in der Stadt Luzern ist dynamisch. Und sie wird sich auch künftig verändern. Eine Stadt wie Luzern lebt von ihrer Vielfalt und genau diese Vielfalt ist mitverantwortlich für ständige Veränderungen. Die Studie „Sichere Schweizer Städte 2025“ zeigt einige Entwicklungslinien auf, welche Faktoren künftig auf die Sicherheitslage in den Städten wirken und sie benennt zentrale Herausforderungen, die sich für die Städte und ihre Sicherheitsplanung ergeben. Die Studie zeigt weiterhin auf, dass es in den nächsten Jahren noch anspruchsvoller wird, in Städten das gewünschte Mass an Sicherheit zu erzielen.

Ausblick: Städtebauliche Kriminalprävention
Kriminalität und steigende Kriminalitätsfurcht zwingen zu neuen Überlegungen und Wegen. Die städtebauliche Kriminalprävention ist ein Weg, der insbesondere im englischsprachigen Raum seit über 30 Jahren angewendet wird und nachgewiesen Erfolge verzeichnet. Grundlegender Gedanke ist dabei, dass Tatgelegenheiten und Angsträume im urbanen Raum nicht zwingend vorhanden sind, sondern erst durch fehlerhafte Planung und Gestaltung oder Umnutzung entstehen. Ziel der städtebaulichen Kriminalprävention ist es daher, schon im Planungsverfahren Tatgelegenheiten oder Angsträume nicht entstehen zu lassen und kriminalitätsbegünstigende Raumfaktoren zu beseitigen.




Über den Luzerner Sicherheitsbericht
Im Januar 2006 hat das Parlament mit der Überweisung der Motion 46, Verena Zellweger Heggli und Thomas Gmür namens der CVP-Fraktion, vom 24. März 2005: „Ausarbeitung eines  neuen Sicherheitsberichtes für die Stadt Luzern“, den Stadtrat mit der Ausarbeitung eines neuen Sicherheitsberichts für die Stadt Luzern beauftragt. Die Arbeiten werden seither von der Firma Ernst Basler + Partner AG, Zollikon, in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Experten aus Stadt und Kanton geleistet.

Die Stadt Luzern hat 2007 erstmals einen sehr breit umfassenden Sicherheitsbericht vorgestellt, und diesen 2010 nach der Fusion von Littau und Luzern aktualisiert. Der Sicherheitsbericht 2013 analysiert zum zweiten Mal nach 2007 die Sicherheitslage in der Stadt Luzern in einer für die Schweiz einzigartigen Breite. Der Sicherheitsbericht setzt die Leitplanken für das künftige Engagement der Stadt im Bereich Sicherheit. Die im Sicherheitsbericht empfohlenen Massnahmen werden auf der Grundlage des Sicherheitsleitbilds und vor dem Hintergrund der parlamentarischen Diskussion geprüft. Danach wird über die Umsetzung entschieden.


Dokument Grosser Stadtrat:
+ Sicherheit in Luzern 2013 (Bericht 16/2013)
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