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10. Mai 2023
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat den Studienantrag der Universität Bern für den regulierten Verkauf von Cannabis in Apotheken bewilligt. An dieser Studie ist auch die Stadt Luzern beteiligt. Der Stadtrat unterstützt das Vorhaben. In Luzern kann voraussichtlich Anfang 2024 mit dem Projekt begonnen werden. Teilnehmen können rund 250* erwachsene Personen aus der Stadt Luzern. Die Studie wird durch die Universität Luzern begleitet.

Der Stadtrat und das Stadtparlament haben der Teilnahme der Stadt Luzern an den Cannabis-Pilotversuchen bereits im Jahr 2017 ausdrücklich zugestimmt und sich auch für eine Anpassung des Betäubungsmittelgesetzes eingesetzt. Mit dem Inkrafttreten der neuen Gesetzesbestimmungen im Frühling 2021 wurden die Grundlagen für eine Genehmigung der Pilotprojekte gegeben. Seither wurden durch die verschiedenen Studienstädte die Vorbereitungsarbeiten für die Neueinreichung der Gesuche ans Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorangetrieben. Nach Basel, Zürich und Lausanne ist die Berner Studie «The Safer Cannabis – Research In Pharmacies randomized controlled Trial (SCRIPT)» der vierte Pilotversuch, der vom BAG bewilligt wird. Die SCRIPT-Studie ist bisher die einzige multizentrische Studie, die in mehr als einer Stadt durchgeführt wird. Neben Bern und Luzern ist auch die Stadt Biel daran beteiligt.

«Ziel der Studie ist, die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen eines strikt regulierten, nicht-gewinnorientierten Verkaufs von Cannabis in Apotheken zu untersuchen», sagt Reto Auer, Leiter der SCRIPT-Studie an der Universität Bern. Dabei können die Studienteilnehmenden Cannabisprodukte, die spezifisch für die Studie hergestellt werden, in ausgewählten Apotheken kaufen. Das Cannabis für die Studie stammt aus der Schweiz und wird nach Vorschriften der Bio-Verordnung produziert. Die Apotheken erzielen beim Cannabisverkauf keinen Gewinn, sondern decken mit dem Erlös aus dem Verkauf nur ihren Aufwand. Das Sicherheits­konzept der Studie wurde mit den Sicherheitsbehörden der Kantone Bern und Luzern entwickelt. So ist der Konsum des Studien-Cannabis im öffentlichen Raum und die Weitergabe oder der Verkauf nicht erlaubt.

«Der Stadtrat begrüsst es ausdrücklich, wenn für gesellschafts- und gesundheitspolitische Problem­stellungen neue Wege und Lösungen im Rahmen von wissenschaftlichen Versuchen getestet werden», hält Stadtrat Martin Merki fest. «Es braucht diese Initiative der Schweizer Städte, um Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln».

Das Pilotprojekt wird in Bern voraussichtlich im Herbst 2023 gestartet, in Luzern und Biel einige Monate später. Geplant ist die Rekrutierung von 1091 Teilnehmenden in den drei Städten, darunter rund 250 in Luzern. An der Studie teilnehmen können Personen mit Wohnsitz in der Stadt Luzern, die bereits regelmässig Cannabis konsumieren und mindestens 18 Jahre alt sind. Eine Anmeldung ist noch nicht möglich, die Rekrutierung startet voraussichtlich im Sommer 2023.

Bis wann erste Ergebnisse vorliegen, hängt von vielen Faktoren ab. Das BAG informiert die Öffentlichkeit periodisch über die laufenden Pilotversuche. Es erstellt nach Abschluss aller Versuche zuhanden des Bundesrates einen Bericht, der die Erfahrungen auswertet.

Für weitere Auskünfte zum Studiendesign wird auf die Medienmitteilung der Universität Bern verwiesen.

 

Weiterführende Links

Fragen und Antworten BAG www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/sucht-und-gesundheit/cannabis/pilotprojekte/faqs.html

Studien-Website Uni Bern www.script-studie.ch

* Hinweis: In der ursprünglichen Version dieser Mitteilung stand die Zahl 300. Stand Juni 2023 sind es rund 250 Personen, die an der Studie teilnehmen können.

Name
Grunes_Licht_fur_Cannabis-Studie_MM_10.05.2023_KORR.pdf Download 0 Grunes_Licht_fur_Cannabis-Studie_MM_10.05.2023_KORR.pdf
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