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16. März 2021
Aussergewöhnlicher Fund auf der Baustelle beim Elisabethenheim im Bruchquartier: Letzte Woche brachten dort Bauarbeiten einen riesigen Findling zu Tage. Der etwa 40 Millionen Jahre alte Block wiegt an die 17 Tonnen und ist damit einer der grössten bekannten Findlinge auf Luzerner Stadtgebiet. Um ihn für die Nachwelt zu erhalten, wird er heute Dienstag auf die Allmend transportiert. Dort kann er im Naturerlebnisgebiet bestaunt werden.

Im Luzerner Bruchmattquartier wird derzeit der neue Elisabethenpark, ein Pflegezentrum mit Wohnungen und Dienstleistungen, realisiert. Nun ist bei den Bauarbeiten ein riesiger, 3,3 Meter langer, 3 Meter breiter und 1,7 Meter hoher Findling entdeckt worden. Er wiegt zirka 17 Tonnen, was dem Gewicht von etwa zehn Nilpferdbullen entspricht. Der Findling besteht nicht wie die meisten Findlinge aus Granit, Gneis oder Kieselkalk, sondern aus einem rund 40 Millionen Jahre alten Quarzsandstein. Derartige, sehr harte Quarzsandsteine kommen im Einzugsgebiet der Zentralschweizer Eiszeit-Gletscher vor allem im hinteren Engelbergertal, beispielsweise bei der Fürenalp, vor. Daher ist naheliegend, dass ihn der eiszeitliche Engelbergergletscher, der sich im Kreuztrichter mit dem Reussgletscher vereinte, vor gut 17'000 Jahren über 30 Kilometer nach Luzern transportiert hatte. 

Die schönen Gletscherschliffe auf dem gerundeten Findling belegen, dass er nicht auf dem Rücken des Gletschers transportiert worden ist, sondern in der Grundmoräne an der Basis des Gletschers über das Felsbett schrammte. Nach gut 17'000 Jahren haben ihn die Bagger vergangene Woche ausgegraben, zusammen mit anderen interessanten Findlingen. Der Luzerner Geologe Beat Keller hat den Fund untersucht: «Ein so spezieller Findling aus einer Grundmoräne ist mir auf Stadtboden nicht bekannt. Zum Glück haben die Leute der Baufirma umsichtig reagiert und die Findlinge nicht einfach zerstört». 

Die Allmend als neue Heimat

Da die Findlinge der Überbauung weichen müssen, werden sie am Dienstagnachmittag auf die Luzerner Allmend ins Naturerlebnisgebiet transportiert. Dabei handelt es sich um ein anspruchsvolles Unterfangen, das einen Tieflader und einen Grosskran erfordert. Dieser Schwertransport ist dank dem Sponsoring der beteiligten Firmen Lötscher Tiefbau Plus und Eberli AG möglich. 

Der aussergewöhnliche Riesenfindling und seine kleinen Gefährten können künftig auf der Allmend, hinter den Hochhäusern direkt am Zihlmattweg, bestaunt werden.

Findling
Der 17 Tonnen schwere Findling ist 3,3 Meter lang, 3 Meter breit und 1,7 Meter hoch.
Beat Keller
Der Geologe Beat Keller schaut sich den Findling genauer an. Quelle: zvg.

 

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Findling Elisabethenheim Medienmitteilung 16.03.2021 (PDF, 276.53 kB) Download 0 Findling Elisabethenheim Medienmitteilung 16.03.2021
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