Solange öffentliche Stadtbrunnen in Betrieb sind, müssen sie instandgehalten werden. Dieser Unterhalt ist regelmässig erforderlich, und bei fortschreitender Verschlechterung des Zustands einer Brunnenanlage wird periodisch eine aufwendigere Sanierung notwendig.
Alles zum Inhalt
Broschüre: Auf zwei Rundgängen Brunnen entdecken
Im Mai 2022 hat die Stadt Luzern erstmals eine umfassende, reich bebilderte Broschüre zum Thema Brunnen veröffentlicht. Auf 28 Seiten vermittelt diese einen kompakten Überblick über die kulturhistorische Bedeutung und Geschichte der sanierten Brunnen. Sie beinhaltet zwei Rundgänge zu den Themen der Luzerner Figurenbrunnen und zur Brunnenvielfalt. Die 2. Auflage der gedruckten Broschüre ist ab dem 15. April 2024 verfügbar. Die Broschüre kann unter anderem an folgenden Orten kostenlos bezogen werden: Im Stadthaus, im Tiefbauamt, im Stadtarchiv, bei ewl energie wasser luzern (kein Postversand).
Die Brunnenbroschüre gibt es auch als PDF zum downloaden: Einfach runterscrollen und auf «Dokumente» klicken.
Brunnensanierungen 2017 bis 2022
Für ausgewählte Brunnen wurde von der Stadt Luzern, vertreten durch das städtische Tiefbauamt und beraten vom städtischen Team Denkmalpflege, ein Unterhalts- und Sanierungskonzept erarbeitet.
Die Erkenntnisse zum Sanierungsbedarf der Brunnenanlagen basierten auf Untersuchungen an den entsprechenden Brunnen. So wurden Spezialistinnen und Spezialisten Gutachten in Auftrag gegeben, die in ihren Berichten die Schäden und Mängel dokumentierten und auf den damit verbundenen Sanierungsbedarf hinwiesen. Generell liess sich feststellen, dass viele der Brunnen unter Setzungen litten, sich Treppenanlagen und Brunnenstöcke senkten, Brunnenbecken sowie Zu- und Ableitungen undicht sowie verschiedene metallene Elemente wie Ausspeier, Kronenbänder oder Kesseleisen lose waren und rosteten. Die dekorativen Brunnensäulen mit den Figuren waren instabil geworden oder gar teilweise zerfallen.
Wegen der Komplexität der Brunnenanlagen mit ihren verschiedensten Bestandteilen waren in diese umfassende Sanierung mehrere Akteure und Akteurinnen involviert, allen voran die Projektleiter des Strasseninspektorates beim Tiefbauamt, die die Sanierungen leiteten und koordinierten, die Fachleute von EWL und das städtische Team Denkmalpflege, das in beratender Funktion die Restaurierung der städtebaulich und denkmalpflegerisch wichtigen Brunnenanlagen betreute.
Für den optimalen Unterhalt der vielen verschiedenen Brunnenanlagen wurden diese in drei Kategorien eingeteilt, die die Wichtigkeit im denkmalpflegerischen, architektonischen und städtebaulichen Kontext aufzeigen. So kann in Zukunft gewährleistet werden, dass gerade die hoch eingestuften Brunnen mit der nötigen Aufmerksamkeit periodisch von den Verantwortlichen kontrolliert und etwaige Mängel früh erkannt werden können. In Absprache mit dem städtischen Team Denkmalpflege können die entsprechenden Spezialisten für eine Restauration herangezogen werden, die die denkmalpflegerischen Aspekte angemessen berücksichtigen. Mit diesem gemeinsamen Konzept zwischen Unterhalt (fortlaufend) und Sanierung (periodisch) ist eine langfristige Erhaltung dieses wichtigen kulturellen Erbes der Brunnenstadt Luzern sichergestellt.
Der Unterhalt von Brunnenanlagen
Als Gesteinsmaterial für die Brunnentröge wurde in Luzern allgemein Granit verwendet. Die oft in Sandstein erstellten Brunnensäulen dienen nicht einfach nur der Wasserzuführung, sie beinhalten zuweilen raffinierte Druckausgleichs- und Wasserverteilungssysteme. Bei den grösseren Figurenbrunnen sind sie zudem oft das beherrschende Gestaltungselement.
Natursteinbrunnen sind eine gestalterische und nutzungstechnische Verbindung von Stein und Wasser. Diese Verbindung ist jedoch langfristig für die meisten Gesteine problematisch. Wasser erodiert, löst und verfrachtet Bestandteile und es setzt, wenn es zu Eis erstarrt, zerstörerische mechanische Kräfte frei. Brunnen müssen demzufolge im Winter entleert und ausser Betrieb gesetzt werden.
Brunnenbecken sind der Verwitterung und Umwelteinflüssen ausgesetzt, hinzu kommen das Spritzwasser von den Ausspeiern und nutzungsbedingten Belastungen. So führt beispielsweise die zunehmende Verkehrsdichte mit räumlich beengten Fahr- und Parkflächen in der Nähe von Brunnen zu häufigen Schäden. Auch bewusst destruktive Handlungen von Einzelnen setzen den Brunnenanlagen immer wieder zu: allgemeine Verschmutzung, Verschandelung durch Aufkleber, Verstopfung von Abflüssen, Missbrauch durch Klettern, Diebstahl von einzelnen Kleinteilen.
Lesen Sie im Stadtmagazin 4/2021 Weiteres zu den Brunnen.
Fotos nach der Sanierung: Daniela Burkart Fotografie
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