Zu Unrecht, wie jetzt eine Ausstellung in der Kornschütte Luzern aufzeigt. Als Schüler des berühmten italienischen Bildhauers Marino Marini war Annoni in seiner Kunstauffassung ganz dem humanistischen Menschenbild verpflichtet. Annoni schuf viele grosse Werke, darunter in Luzern die Bronzeplastik „Joie de vivre“ (1968) am General-Guisan-Quai vor dem Verkehrshaus, die monumentale Bronzegruppe „Erwachen“ (1990) auf dem Friedhof Friedental oder das grosse Relief „Lux-Ritter“ (1992) für das Kantonsratsgebäude.
Ein besonderes Schicksal widerfuhr dem bekannten „Güggel“, der 1961 am kleinen Brunnen am Beginn der Pfistergasse aufgestellt wurde. Schon nach zwei Jahren wurde er nachts gestohlen. 1978 wurde der „Güggel-Brunnen“ ins Werchlaubengässli versetzt, wo der "Güggel" 1983 ein zweites Mal gestohlen wurde. Die Stadt ließ von Franco Annoni einen neuen Abguß anfertigen, der 1985 installiert wurde und seither unversehrt geblieben ist.
Franco Annoni erhielt verschiedene Stipendien und Auszeichnungen. 1955 verlieh ihm die Stadt Luzern den Anerkennungspreis sowie 1970 den Kunstpreis. Er war Mitglied der Kunstpreiskommission der Stadt Luzern, der Friedhofskommission sowie der Jury des Nordmann Preises (heute: Manor Kunstpreis). Viele Jahre war er auch Präsident der GSMBA Sektion Innerschweiz (heute: visarte zentralschweiz) und Lehrer an der Kunstgewerbeschule St. Gallen.
Die Ausstellung zeigt eine Werkschau aus allen Schaffenszeiten. Die Werke stammen aus dem Nachlaß und einigen Sammlungen der Innerschweiz.
Für den Veranstaltungskalender:
4. bis 20. Mai 2012 Franco Annoni (1924–1992) – Die Wiederentdeckung eines Bildhauers Ausstellung in der Kornschütte Luzern, Kornmarkt 3 Vernissage: Donnerstag, 3. Mai 2012, 18 Uhr Begrüssung: Stadtpräsident Urs W. Studer Einführung: Bernd Stieghorst, Kurator Nachlass Franco Annoni, Chur Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr durchgehend Samstag, Sonntag und Feiertage: 10 bis 16 Uhr durchgehend |
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