Der Stadtrat hat die Situation analysiert. Er kommt zum Schluss, dass die im Masterplan 1 vorgesehenen 29 Anlagen nicht ausreichen. Er will bis 2019 dafür sorgen, dass in der Stadt Luzern 40 saubere öffentliche WC-Anlagen zur Verfügung stehen. So wurde bereits 2012 die Anlage beim Franziskanerplatz saniert, statt – wie im Masterplan 1 vorgesehen – stillgelegt. 2014 wurden die Anlagen beim Löwendenkmal und beim Carparkplatz Landenberg wiedereröffnet. In den nächsten Jahren sollen die Anlagen auf dem Inseli, beim Kreuzstutz, Unter der Egg und im Bleichergarten saniert werden. Zudem ist geplant, auf dem Reusszopf eine neue Anlage zu bauen.
Auch konventionelle Sanierungen möglich
Im Masterplan war vorgesehen, bei Sanierungen und Neubauten nur noch moderne WC-Module einzusetzen, die von beiden Geschlechtern genutzt werden können. Neu will der Stadtrat auch die konventionelle Sanierung zulassen. Sie ist unter gewissen Umständen die bessere und preiswertere Lösung, da unter anderem mehr Klosetts als bei den modernen WC-Anlagen zur Verfügung gestellt werden können. Zudem hat sich gezeigt, dass Ersatzteile und Reparaturen der modernen WC-Module teurer sind als bei konventionellen Anlagen.
Bezahl-WC-Anlagen prüfen
Mit dem Masterplan 2 will der Stadtrat die „nette Toilette“ definitiv einführen. Bereits heute nehmen 17 Gastrobetriebe am Pilotprojekt teil und stellen der Öffentlichkeit ihre WC-Anlagen zur Verfügung. Sie erhalten dafür einen Betriebsbeitrag von der Stadt. Neu will der Stadtrat auch prüfen, ob einzelne gebührenpflichtige WC-Anlagen eingeführt und stark frequentierte WC-Anlagen an private Anbieter abgegeben werden sollen.
Zusatzkredit
Um die Massnahmen aus dem Masterplan 2 zu finanzieren, beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Zusatzkredit von 1,91 Millionen Franken und eine Erhöhung des Kredits für die Betriebskosten im Jahr 2015 um 40‘000 Franken. Die Kosten für die Reinigung, den Betrieb und die Reparaturen waren im Masterplan 1 zu optimistisch kalkuliert. Trotz Erhöhung des Reinigungsintervalls sollten dank der Modernisierung der Anlagen und der Reduktion der Standorte die jährlichen Betriebskosten auf 360‘000 Franken gesenkt werden. Effektiv betragen sie heute rund 500‘000 Franken. Dies, weil die Anlagen unter anderem sehr stark frequentiert sind, da es weniger Anlagen gibt und wegen den Neu- und Umbauten von Anlagen mit modernen WC-Modulen auch die Anzahl Klosetts reduziert wurde. Zudem haben die Vandalenschäden nicht wie prognostiziert abgenommen, sondern in den letzten Jahren sogar zugenommen. Heute betragen sie 50‘000 bis 90‘000 Franken pro Jahr. Um diese Kosten zu senken, will der Stadtrat die Öffnungszeiten überprüfen. Aus seiner Sicht müssen nicht alle Anlagen zwingend 24 Stunden und 365 Tage geöffnet sein.
Dokument Grosser Stadtrat:
+ Masterplan 2 öffentliche WC-Anlagen der Stadt Luzern (Bericht und Antrag 33/2014)
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