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30. September 2022
Die Stadt Luzern will Bund und Kanton unterstützen und einen Beitrag leisten, um die drohende Energiemangellage zu verhindern. Dabei verzichtet sie auf Massnahmen, die die Sicherheit tangieren oder eine Wirtschaftstätigkeit verunmöglichen. Sie konzentriert sich auf Massnahmen, die Komforteinbussen mit sich bringen. Der Stadtrat hat ein Massnahmenpaket verabschiedet, das von November 2022 bis März 2023 mindestens 1,2 Millionen Kilowattstunden einsparen soll. Durch Sensibilisierung der Stadtbevölkerung, der städtischen Unternehmen und der Mitarbeitenden soll zusätzlich ein Vielfaches davon gespart werden.

Die Sicherstellung der Versorgung mit Gas und Strom für den kommenden Winter ist eine grosse Herausforderung. Die drohende Strom- und Gasmangellage beschäftigen Bund, Kantone und auch die Städte. Alle sind gefordert, den Energieverbrauch rasch und nachhaltig zu senken, um einer möglichen Krise möglichst auch schon präventiv entgegenzuwirken. Der Stadtrat hat deshalb ein Massnahmenpaket beschlossen, um damit einen markanten Beitrag zur Verhinderung der Energiemangellage zu leisten.

Die Stadt Luzern will wie andere Städte auch eine Vorbildfunktion ausüben. Sie orientiert sich deshalb an einer Liste von Massnahmen, die die Energie- und klimapolitische Kommission des Städteverbandes (EKK) am 31. August 2022 veröffentlicht hat. In der Stadt Luzern sind seit Anfang September 2022 der Gemeindeführungsstab (GFS) sowie der verwaltungsinterne Krisenstab BENO im Einsatz, um die Entwicklung der Lage zu beobachten, präventive Energiesparmassnahmen zu erarbeiten sowie die Vorbereitung von Massnahmen im Falle einer Energiemangellage an die Hand zu nehmen. Der Stadtrat hat schliesslich an seiner Sitzung vom 21. September 2022 ein Massnahmenpaket beschlossen.

Stadt als Vorbild

«Jede Kilowattstunde zählt», sagt Adrian Borgula, Umwelt und Mobilitätsdirektor, im Namen des gesamten Stadtrates. Die Stadt Luzern soll mit gutem Beispiel vorangehen. Der Stadtrat will vor allem Massnahmen umsetzen, die rasch und einfach realisierbar sind. Insbesondere zielt er auf Massnahmen, die zwar eine Komforteinbusse bringen können, die aber nicht grundlegende Bedürfnisse der Menschen betreffen. So will er zum Beispiel im Bereich Sicherheit keine Abstriche in Kauf nehmen. Und auch die Wirtschaftstätigkeit soll nicht verunmöglicht werden. Der Stadtrat will Zeichen setzen, wo jede und jeder Energie sparen kann. So erklärt Adrian Borgula: «Den grössten Spareffekt können wir beim Heizen erzielen. Darauf haben wir einen besonderen Schwerpunkt gelegt».

Einsparung von 1,2 Millionen Kilowattstunden

Der Stadtrat hat ein Paket von 13 Massnahmen verabschiedet, die sich an der Liste des Städteverbands orientieren. Bei einzelnen Massnahmen liegt die Umsetzung nicht im Zuständigkeitsbereich des Stadtrates, sondern bei Gesellschaften mit städtischer Beteiligung wie zum Beispiel Hallenbad Luzern AG, Regionales Eiszentrum Luzern AG, Sportanlagen Würzenbach AG und Verkehrsbetriebe Luzern AG. Hier äussert der Stadtrat Erwartungen und Empfehlungen zur Umsetzung möglicher Energiesparmassnahmen. Die städtischen Beteiligungsgesellschaften haben der Stadt Luzern mitgeteilt, welche Energiemassnahmen sie umsetzen wollen.

Alleine bei einer Umsetzung der Massnahmen im Kompetenzbereich des Stadtrates soll von November 2022 bis März 2023 ein Sparpotenzial von mindestens 1’200’000 kWh realisiert werden. Dies entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 350 durchschnittlichen Vierpersonen-Haushalten. Dabei gilt zu beachten, dass die Stadt Luzern bereits heute einen sehr sorgfältigen Umgang mit Energie pflegt. So gibt es zum Beispiel bereits stadtinterne «Richtlinien Energie und Gebäudetechnik für städtische Liegenschaften» mit verbindlichen Vorgaben zum Heizen, zu den Raumtemperaturen, Lüftungsanlagen, Beleuchtung, Sanitäranlagen, IT und Kommunikationstechnik sowie Elektrogeräten. Bereits seit 2009 ist Luzern Energiestadt GOLD.

Massnahmenpaket zum Energiesparen bei der Stadt Luzern

Zusammengefasst hat der Stadtrat Folgendes beschlossen:

  • Die Raumtemperaturen in Büroräumen, allgemeinen Sitzungszimmern, Schulungsräumen und Lehrpersonenzimmer werden auf 19 °C eingestellt. Die Temperatur in Unterrichtszimmern und Korridoren der Volksschule wird 20 °C betragen.
  • In den Verwaltungsgebäuden wird das Warmwasser bei kleinen dezentralen Boilern abgeschaltet.
  • Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung werden aufgefordert, Fenster und Rollläden nachts und am Wochenende zu schliessen sowie Monitore, Drucker, Kopierer, Desktops sowie Aufbewahrungswagen für Notebooks an den Schulen jede Nacht vom Strom zu trennen. Zudem sind die «Richtlinien Energie und Gebäudetechnik für städtische Liegenschaften» streng einzuhalten und beim Ersatz nur Geräte und Anlagen mit höchster Energieeffizienz zu beschaffen. Auf den Betrieb von elektrischen Luftbefeuchtern, mobilen Heizöfen und dergleichen ist zu verzichten. Schliesslich sollen die Mitarbeitenden wenn immer möglich die Treppe statt den Lift benutzen. Auf Weihnachtsbeleuchtungen in den Verwaltungsgebäuden wird verzichtet.
  • Die öffentlichen und historischen Gebäude werden ab 17. Oktober 2022 nicht mehr beleuchtet.
  • Im Rahmen von Bewilligungsverfahren für Veranstaltungen im öffentlichen Raum haben die Gesuchstellenden darzulegen, welche Sparmassnahmen geprüft wurden und umgesetzt werden. Die Bewilligung wird nur unter dem Vorbehalt allfälliger Einflussnahme bis hin zum Widerruf bei einer Strommangellage erteilt.
  • Die Energiesparmassnahmen der Gesellschaften mit städtischer Beteiligung werden unterstützt. Gleichzeitig werden sie aufgefordert, laufend weitere Sparmassnahmen zu prüfen und umzusetzen.
  • Der Stadtrat wird weitere stadtnahe Betriebe und ausgewählte Organisationen der Wirtschaft mit einem Schreiben des Stadtpräsidenten über die Massnahmen der Stadt informieren und auffordern, ebenfalls Energiesparmassnahmen zu ergreifen bzw. von ihren Mitgliedern einzufordern.
  • Auch Mieterinnen und Mieter von städtischen Liegenschaften werden per Schreiben zu Energiesparmassnahmen aufgefordert.

Alle sollen mithelfen

Der Stadtrat trägt die Sensibilisierungsmassnahmen des Bundes vollauf mit. Die Stadt wird deshalb stadtintern und gegenüber Unternehmen und der Bevölkerung aktiv auf die Energiespartipps des Bundes aufmerksam machen. Stadtrat Adrian Borgula appelliert an alle Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner: «Jede Kilowattstunde zählt. Jeder Beitrag zum Energiesparen hilft, die drohende Energiemangellage zu verhindern. Wir zählen auf Sie». Die Stadt Luzern wird auf den stadteigenen Kanälen regelmässig auf die Energiesparempfehlungen des Bundes hinweisen. «Wenn zum Beispiel alle im Winter auch drinnen einen warmen Pulli anziehen und deshalb die Heizung ein paar Grad runterschalten, dann ist dies persönlich gut zu verkraften und reduziert gleichzeitig den Energieverbrauch erheblich», so Adrian Borgula. Und er ergänzt: «Wenn alle Stadthaushalte die Temperatur in ihren Wohnungen um 1 Grad senken, reduziert sich der Energiebedarf um weitere rund 20 Millionen Kilowattstunden.

 

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